Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)
Zähne grinsten sie an, als ob die Wesen nur aus Dunkelheit und Zähnen bestünden. Erstaunlich ruhig gab Arthan weitere Kommandos und in geschlossener Formation rückten sie vor.
Dumpf prallten die seltsamen Kreaturen gegen die Schilde der Söldner. Obwohl sie aus nichts als Dunkelheit und Asche zu bestehen schienen, lag große Wucht in den Angriffen. Ein Söldner schrie vor Wut, als sich einer der grotesken Körper unter seinem Schild hindurchgewunden und sich in sein Bein verbissen hatte. Der Geruch von Blut verbreitete sich bereits in der dumpfen Luft der Halle.
Ein erneuter Feuerball schoss in das Treppenhaus und verwandelte drei Marakthan sofort in Flammensäulen. Muras schrie ihnen wütend entgegen. Auch Tyark spürte, wie sich trotz seiner Angst ein wildes, rasendes Gefühl in ihm ausbreitete. Geradezu entspannt ließ er sich aus seinem Körper gleiten und wollte sich auf den erstbesten Marakthan stürzten, der sich ihm entgegenstellen würde.
Doch das eigenartige Zwielicht war angefüllt von etwas, dass er nur als Schnüre oder Seile bezeichnen konnte. Sie spannten sich schwarz durch die gesamte Halle und schienen sich leicht zu bewegen. Als er ein solches Seil berührte, zuckte es wie ein Lebewesen zusammen und große Hitze breitete sich in seinem Arm aus. Ohne das Tyark gesehen hätte wie, hatte sich das seltsame Seil bereits um seinen Arm gewickelt und schwoll an. Es wirkte jetzt mehr wie ein lebendiger Tentakel. Es begann sofort, mit unheimlicher Kraft seinen Arm zu drücken und ein stechender Schmerz fuhr in ihn. Voller Wut und Schmerz schrie Tyark etwas und schlug dann mit seiner Klinge auf die seltsame Tentakel ein. Es kostete ihn überraschend viel Kraft, das seltsame Ding zu durchtrennen. Dann endlich spritzte gleißende Flüssigkeit heraus und Tyark brüllte triumphierend. Als er aufsah, erblickte er plötzlich Dutzende der Tentakel, die sich vor ihm aufspannten und nach ihm zu greifen schienen. Dazwischen krabbelte der leuchtende Schatten eines Marakthan auf ihn zu.
Der verworrene, verdorrte Wirtimsfaden hob sich kaum vor der Dunkelheit des Zwielichts ab. Tyark stürmte nach vorne und hieb auf den Wirtimsfaden des widerlichen Wesens ein. Verdorbenes Synkarian spritzte heraus und Tyark hörte dumpf das Todeszischen der Kreatur. Doch bevor Tyark seinen Sieg genießen konnte, spürte er, wie sich ein neuer Tentakel um sein Schwert gewickelt hatte. Weitere waren plötzlich direkt neben ihm. Es hatte keinen Zweck. Er würde immer weiter eingewickelt werden, bis er völlig bewegungsunfähig wäre! Wütend ließ er sich in seinen Körper zurückgleiten.
Der Lärm des Kampfes um ihn herum betäubte Tyark geradezu. Ruhig und kräftig, wie ein Fels in der Brandung tönte Arthans Stimme in den steinernen Wänden, rief Befehle, einer davon war auch an Tyark gerichtet. Reflexhaft hob er seinen Buckler, als er aus dem Augenwinkel einen Schattengeist wahrnahm, der sich von der Decke auf ihn stürzte. Dumpf und schwer prallte das Wesen auf Tyark, er spürte die Erschütterung bis ins Mark. Ein Schwall eiskalter, dumpfer Luft wallte um sein Schild herum. Mit einer raschen Bewegung spaltete Tyarks Schwarze Klinge den unförmigen Kopf des Wesens, eine Aschewolke bildete sich nur wenige Augenblicke später. Tyark spuckte angewidert aus, als etwas von der Asche in seinen Mund geriet und dort einen widerlichen Geschmack hinterließ.
Irgendwo kommandierte Arthan: »Wir müssen die Überreste der Marakthan binden! Sonst kommen sie immer wieder! Wir haben das früher mit Wasser geschafft! Muras!«
Eine weitere Welle der Schattengeister prallte gegen die Phalanx der Söldner, ein weiterer von ihnen wurde von vier oder fünf der Kreaturen zu Boden gerissen, eine davon hatte sich in sein Gesicht verbissen. Die Schreie des Mannes waren grauenhaft. Die anderen Söldner zerhackten die durchgedrungenen Marakthan sofort, doch es war für den Mann bereits zu spät. Dann zauberte Muras.
Tyark spürte den Zauber, bevor er sich richtig gebildet hatte. Und er spürte noch etwas anderes – wie ein kurzes Zucken. Das Zucken eines Verstandes, der tief im Bauch des Tempels lebte. Etwas, das voller Hass und Zorn war und bereits eine Ewigkeit wartete. Und der voller dämonischer Freude den Atem anhielt, als sie den Fehler machten.
Als Tyark verstand, war es bereits zu spät. Eine Lanze aus Wasser schoss auf den Boden, der voller staubiger Asche war, die sich bereits in kleinen Strömen von selbst in Richtung dunkler Ecken bewegte,
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