Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
Vom Netzwerk:
Recht. Seine Gabe würde ihn stets gefährden, auch bei den Menschen, die er doch schützen wollte! Doch wenn er seine Gabe weiterentwickeln könnte, sie stärker machen... Tyark schluckte. Er hatte so lange in Angst vor dem Tod gelebt. Und alles war nur eine Lüge?
    Ronwe hatte die Arme ineinander verschränkt und lächelte Tyark ruhig an. Dann streckte Tyark seinen Arm aus und wie von alleine lag seine Hand in der weichen Hand Ronwes. Ein helles Licht strahlte plötzlich an Tyarks Handrücken auf und ein fernes Knirschen schien durch die Felsen der Halle zu gehen. Es war das bereits bekannte Symbol Ronwes, das wie Feuer unter seiner Haut zu lodern schien.
    Tyark rieb sich erschrocken seine rechte Hand, die fast vollkommen taub war, nur langsam kehre das Gefühl wieder zurück. Schon nach wenigen Augenblicken verblasste das Symbol und war nicht mehr zu erkennen. Tyark blickte auf seine Hand. Ihm wurde schwindelig, als ihm klar wurde, dass er gerade einen Pakt eingegangen war – und gleichzeitig war es ihm merkwürdig gleichgültig. Er empfand seltsamerweise fast nichts dabei.
    Er blickte das blasse Gesicht Ronwes herausfordernd an und sagte ruhig: »Ich verlange jetzt die Antworten, die du mir versprochen hast! Wann war Adaque hier und wie kann ich Adaque besiegen, ohne selbst zu sterben?«
    Die Eckzähne blitzen wieder auf, als Ronwe ihn anlächelte: »Gleich so viele auf einmal! Nun, zunächst das Einfache, als Vorgeschmack sozusagen: Adaque war vor etwa zwei deiner Wochen hier.«
    Ronwe verstreute wieder etwas von dem merkwürdigen Staub in der Luft. Schon bald entstand ein flimmerndes Bild. Tyark sah die Ausläufer gewaltiger Berge. Wie ein Vogel schien er darüber hinwegzufliegen. Ronwe erklärte: »Adaques Ziel liegt im Norden der Riesengrate. Es ist ein Gebirgszug, der nur selten von Menschen aufgesucht wird. In seiner Mitte befindet sich ein Gebirgsring, der einen hohen, abgeflachten Gipfel umschließt. Der achte Berg wird der Kopflose Riese genannt und gilt als Ort des Todes. Niemand, der dorthin gegangen, ist jemals zurückgekehrt... vielleicht sind es die Seelen von Ungeheuern, die dort seit ewigen Zeiten rastlos umherwandern und jeden töten, der sich ihrer nicht erwehren kann...«
    Ronwe kicherte spöttisch. »Du wirst den richtigen Berg leicht erkennen, denn der letzte, große Kampf kostete ihn einst seinen Gipfel. Wenn alles gut verläuft, wirst du von dem Tempel der Mysen höchstens drei Wochen unterwegs sein. Du könntest es gerade noch rechtzeitig schaffen...«
    Ronwe blickte ihn erwartungsvoll an und Tyark blickte dem Thaumaturgen fest ins Gesicht.
    »Zu deiner zweiten Frage, Jäger. Adaque inmitten der Horde zu töten wäre nur einer Armee möglich. Aber sie hat sich von ihrer Meute getrennt, denn sie braucht Ruhe und möglichst wenig Aufmerksamkeit. Und dennoch, selbst dir mit deiner Macht würde es sehr, sehr schwerfallen, wenn ihr jetzt aufeinander treffen würdet. Denn der Sechste beschützt sie – noch braucht er sie. Aber es gibt eine Möglichkeit, Jäger, das Schicksal zu deinen Gunsten zu beeinflussen. Ein Mittel kennst du sicher bereits. Der Wahre Name eines Dämons ist in der Hand eines Dämonenjägers eine große Macht. Du kannst ihn damit bereits im Vorfeld schwächen. Bei der Medusa hast du es sicher bereits gespürt und auch bei Adaque wirst du damit Erfolg haben.«
    Ronwe schwieg eine Weile und fuhr dann süffisant fort: »Denn ihr Wahrer Name lautet Demogorgon .«
    Ronwe schnaubte vergnügt, als er Tyarks Fassungslosigkeit spürte. »Ja, ganz recht. Demogorgon. Der Sechste, der Letzte Drachenkönig war Demogorgon selbst, die fleischgewordene Bestie. Der Dunkle Fürst. Das Biest. Oder welche schillernden Namen du noch so kennst oder auch nicht kennst. Niemand Geringeres hat sich in Adaque festgesetzt. Oh, wir kennen uns seit Ewigkeiten, ich und mein... Bruder .«
    Tyark blickte Ronwe entsetzt an, auf dessen Gesicht ein trauriger Ausdruck lag, der geradezu schrecklich menschlich wirkte.
    Seufzend fuhrt Ronwe fort: »Ja, auch Demogorgon war einst ein Thaumaturg wie ich - doch leider ist sein Verstand schon vor Jahrtausenden zerbrochen. Denn in der Alten Welt war er wohl einst ein Mensch. Wie ich selbst vor undenklich langer Zeit und die anderen Thaumaturgen auch. Doch im Gegensatz zu mir oder den anderen konnte Demogorgon sich nie von den Fundamenten seiner menschlichen Existenz lösen - selbst als er zu einem Thaumaturgen gemacht wurde.«
    Ronwe schnaufte abfällig. Dann schwieg

Weitere Kostenlose Bücher