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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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er abrupt und fuhr fast nachdenklich fort: »Oh, er ging schließlich sogar soweit, einige von uns Thaumaturgen zu töten und sich von ihrer Essenz zu nähren! Doch letztlich wurde er, wie ich dir bereits erzählte, in dem letzten Drachenkrieg, schwach vor Wahnsinn, von seinen Feinden eingesperrt und verbrachte Jahrtausende in einem kleinen, goldenen Käfig. Wie passend.«
    Ronwes grinste breit und entblößte seine inzwischen riesigen Fangzähne. »Kannst du dir das vorstellen, Mensch? Ein Halbgott in einem Käfig! Was für ein lächerlicher Anblick dies gewesen sein muss! Einem Gefängnis allerdings, indem er selbst vor seinen Brüdern und Schwestern, den Thaumaturgen, verborgen war. Ronwe strich sich nachdenklich durch die langen Haare. »Wie auch immer. Die Menschen konnten ihn damals nicht töten, aber sie wussten, dass die Magie des Käfigs ihn schwächen würde. Sie hatten also die Hoffnung, dass er nach einer Ewigkeit so schwach sein würde, dass er dann doch noch getötet werden konnte! Und beinahe wäre dieser Plan auch in Erfüllung gegangen. Demogorgon braucht nur noch seinen Körper zurück, um endlich wieder über Teanna wandeln zu können.«
    Ronwe kicherte leise, als er Tyarks Bestürzung sah. Tyark fragte misstrauisch: »Wenn Adaque und Demogorgon eins sind – dann willst du gar nicht sie, sondern du willst Demogorgons Essenz! Du hast mich getäuscht!«
    Ronwe schnaufte verächtlich. Dann sagte er kalt: »Hast du mir nicht zugehört? Demogorgon ist wahnsinnig geworden, schon vor Jahrtausenden! Zwar gelüstete es mich in der Tat, die Essenz meines... Bruders in mich aufzunehmen. Aber was würde es mir nützen? Sein Wahnsinn ist der Wahnsinn eines Halbgottes, Mensch! Selbst ich könnte mich nicht davor retten! Und dabei habe ich noch so viele Pläne , die ich mit kühlem Kopf verfolgen muss... nein, Wahnsinn käme mir da äußerst ungelegen.«
    Ronwe lachte vergnügt. Tyark biss die Zähne aufeinander und funkelte die Gestalt an, die über ihm vor der Schwärze der absurd hohen Decke schwebte. »Eile dich, du darfst nicht zu spät kommen, Jäger. Nur im Moment des Rituals ist Adaque schwach genug, um leicht getötet zu werden.
    Und ich verrate dir noch etwas, Mensch. Denn es gibt noch etwas, dass dir helfen wird, Adaque zu töten: Der Gegenstand, in den ihre Noijana das letzte Mal glücklich geblickt hat, bevor sie von ihrer Schwester Adaque als Opferlamm missbraucht wurde. Der kleine Spiegel, den du immer bei dir trägst, als Erinnerung an deine Gefährtin...«
    Tyark spürte einen Stich in der Brust.
    »Ein Teil Noijanas Geist hat sich dorthin geflüchtet, als ihr Körper geschändet und getötet wurde - du hast es wahrscheinlich bereits bemerkt, oder?«
    Tyark schauderte, als er sich daran erinnerte, dass er bereits einige Male gedacht hatte, eine Gestalt im Spiegel wahrgenommen zu haben, die dann jedes Mal verschwunden war, wenn er genauer hingeschaut hatte. Er schluckte.
    »Zeige Adaque den Spiegel, dann wird die gefallene Magiern sehen, was aus ihr geworden ist... es wird ihr wahrscheinlich nicht gefallen.«
    Der Thaumaturg kicherte leise und legte schließlich zufrieden seine Hände zusammen. »Nun, Jäger. Meine Geduld reicht noch für eine Frage. Wie lautet sie?«
    Tyark brauchte eine Weile, um wieder klar denken zu können. Sein Herz war wie von einer eisernen Faust umklammert und in seiner Kehle würgte es. Doch schließlich fühlte er, was er wissen wollte. Er sagte leise: »Was ist die Maske?«
    Ronwe schwieg kurz, dann klatschte er munter in die Hände und sagte anerkennend: »Ja, Jäger, ich habe mich nicht in dir getäuscht! Du weißt genau , was die wirklich wichtige Frage ist! Und du hast dir sie bis zum Schluss aufgehoben.«
    Er schwieg eine Weile und fuhr dann fort: »Dieses...Wesen war sogar lange vor uns Thaumaturgen da, soviel ist sicher. Wie ich dir erzählt habe, stammen auch die Thaumaturgen von Menschen ab. Doch wir alle spüren stets, dass dort noch ein anderer ist. Einer, der nicht von Menschen, Dämonen oder dergleichen abstammt. Ein reines Wesen, das sogar über den Sphären selbst zu stehen scheint! Und manche meinen, dass dieser eine, der Erste, angeblich so alt sei, dass er sogar noch den Schatten des Dunklen Gottes gesehen hat, nachdem dieser den Kosmos erschaffen hat. Nach dieser Auffassung wurde dieses Wesen direkt aus dem Chaos geboren.«, Ronwe blinzelte Tyark an, was ihm Schauer über den Rücken jagte, »Und darum können wir auch nicht das sein, was du

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