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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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protestieren, doch plötzlich erinnerte er sich an den einen Sommertag vor so langer Zeit, als ihm Goswin in dem kleinen Wäldchen sein Schicksal offenbart hatte. Er sah deutlich, wie sich Goswins Hand unter die Gewandung geschlichen und dort scheinbar etwas ergriffen hatte. Etwas, dass Goswin erst dann losgelassen hatte, als er überzeugt gewesen war, dass Tyarks Gabe nicht über gewisse Grenzen reichte. Es war ihm damals nicht weiter aufgefallen, aber jetzt...
    Ungerührt fuhr Ronwe fort: »Oh, deinem Goswin geht es um den Orden, egal, wie sehr er eben diesen kritisiert und manchmal sogar verabscheuen mag. Und doch liebt er ihn. Und der Orden will vor allem eines: Macht. Und fürchtet sich deshalb gleichzeitig so sehr vor der Macht anderer! Auch deshalb achtet der Orden so gründlich darauf, dass es keine freien Magier gibt - das ahnst du doch in den Tiefen deines Herzens bereits. Und erst ein Dämonenjäger, der in der Lage ist, die Wirtimsfäden zu sehen... oder mehr...«, Ronwe lachte spöttisch, »Ein Jäger, der gegen jede Ungerechtigkeit, gegen jede Schlechtigkeit der Welt allein mit der Kraft seines Geistes angehen kann? Der vielleicht sogar mit Kraft seiner Gedanken diejenigen töten könnte, die ihm Böses wollen? Der Orden würde so etwas niemals zulassen! Das ist ein Grund, weshalb kein Jäger jemals überlebt hat. Sie wurden von eben diesen Menschen gejagt und getötet, welche sie doch eigentlich retten wollten. Irgendwie ironisch, oder?«
    Ronwes aufgeregte Stimme wurde wieder etwas ruhiger. »Aber tatsächlich hat Goswin dir zum Teil auch die Wahrheit gesagt. Tatsächlich wird deine Seele nach dem Tode unweigerlich Adaques mit dem Dämon zusammen in den Limbus gerissen, wo ihr ewiglich miteinander ringen werdet. Es sei denn...«
    Ronwe macht eine bedeutungsvolle Pause und blickte Tyark dabei lauernd an. »Es sein denn, du hörst auf mich und nimmst meine Hilfe an. Schenke mir Adaques Seele! Sie kann dann nicht in den Limbus gelangen und dich mit sich reißen... und du wirst als Unsterblicher unter den Menschen weilen! Und mit dem Verstreichen der Jahre, Jahrzehnte und vielleicht Jahrhunderte würdest du deine bemerkenswerte Gabe immer weiter fortentwickeln können! Du hast schon große Fortschritte gemacht und doch ist deine Gabe heute noch ein Schatten im Vergleich zu dem, was sie eines Tages sein könnte! Ich spüre das deutlich!
    Du würdest nicht mehr nur Wirtimsfäden sehen, du könntest eines Tages sogar den Großen Synkarianstrom , den Lebensstrom selbst sehen! Und vielleicht könntest du in ihm baden . Du könntest das Leben selbst so benutzen, wie es dir beliebt. Kein Dämon, kein Schwarzmagier, kein korrupter König wäre vor deinem Güldenen Blick sicher! Du könntest der fast unbesiegbare Vollstrecker der Gerechtigkeit sein und nichts Böses würde sich dir entgegenstellen können...«
    Tyark blinzelte betäubt und erschrak, als er Ronwes Gesicht unmittelbar vor seinem sah. Wie war der Thaumaturg so nah herangekommen?
    »Nimm meine Hilfe an, Tyark – so wie es andere Jäger vor dir bereits getan haben.«
    Tyark wich zurück und schüttelte müde den Kopf, ein weißer Schleier schien seine Gedanken zu umnebeln. Mühsam antwortete er mit zugekniffenen Augen: »Nein... ich weiß nicht. Ich...ich würde meine Gabe einsetzen, für etwas Gutes, sicher - doch vielleicht bringe ich dadurch Tod und Verderben über mich und andere...«
    Kalte Verachtung schien von Ronwe auszugehen, als dieser schweigend etwas höher schwebte. »Für so schwach hältst du dich, Menschlein?«
    Er lachte humorlos. Dann zuckte er mit den Schultern und seine zischende Stimme klang gleichgültig, als er fortfuhr: »Nun, mein Jäger, ich bin nicht hier, um dir zu sagen, wohin du gehen sollst. Ich zeige dir nur die Pforten. Welche du dann wählst, ist deine eigene Entscheidung. Wenn du dich für den Tod entscheidest und das ewige Ringen im Limbus möchtest, so sei es! Aber unser... Abkommen wird im Moment des Todes von Adaque erfüllt sein. Daher habe ich ab diesem Zeitpunkt keinerlei weitergehendes Interesse an dir. Darüber hinaus biete ich dir noch als Geschenk unserer Freundschaft die Antwort auf Fragen, die dir sonst niemand beantworten kann. Bedenke! Ich biete dir eine Alternative, bei der du nie wieder Angst haben müsstest...«
    Durch Tyarks Kopf tobten unzählige Gedanken. Er musste gar nicht sterben? Warum hatte ihm Goswin nicht einfach die Wahrheit erzählt?
    Wut mischte sich in seine Verwirrung. Ronwe hatte

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