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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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seltsamen Laut, der nur entfernt an menschliches Kreischen erinnerte. Arthan schien sich auf etwas zu werfen und Tyark versuchte, sich in der engen kleinen Höhle an dem Söldner vorbeizudrücken. Er nahm einen wilden, fast tierischen Gestank war, der von der Gestalt ausging, die unter dem mächtigen Körper Arthans vollkommen begraben wurde. Ein dürrer Arm kratzte hilflos auf Arthans Rüstung und erneut füllte ein ersticktes, unmenschliches Kreischen die kleine Höhle.
    Tyark hob die Schwarze Klinge und vollkommen ruhig machte er sich bereit, sie dem Spion ins Herz zu stoßen. Arthan fluchte erneut und richtete sich mühsam auf, seine gewaltigen Pranken hielten eine jämmerlich dürre Gestalt fest umklammert. Plötzlich gab Tyark einen Laut der Überraschung von sich – er erkannte plötzlich, wen sie da vor sich hatten! »Arthan, lass ihn los! Das ist kein Spion – glaube ich zumindest!«
    Der Angesprochene gab ein überraschtes Brummen von sich und ließ den dürren alten Mann los, den er zuvor überwältigt hatte. Tyark senkte seine Klinge und blickte den Alten an. Es war derselbe Alte, den er vor so langer Zeit mit Zaja in den Graten getroffen hatte! Der Alte, der sie aus den dichten Wäldern herausgeführt hatte, sodass sie nach Lindburg gelangen konnten. Der Einsiedler war in grob zusammengenähte Felle gekleidet und sah genauso ausgemergelt und dürr aus wie damals - nur der unruhig flackernde Wahnsinn in seinen Augen schien zugenommen zu haben.
    Der Alte keuchte und brabbelte Unverständliches – Tyark erinnerte sich nun daran, dass der Alte ja keine Zunge mehr hatte. Sie schien ihm vor langer Zeit herausgeschnitten worden zu sein, wahrscheinlich, als man ihm auch die Ohren mit einem glühenden Eisenstab für immer taub gemacht hatte.
    Jetzt erkannte der Alte Tyark und neben einem Schwall verstümmelter Worte und Spucke erschien auch ein erleichtertes Lächeln auf den spröden Lippen. Murmelnd bückte sich der Alte und hob die Decke auf, die Tyark bereits damals bemerkt hatte. Die Decke, die der Alte stets so getragen hatte, als sein ein kleines Kind darin eingewickelt. Tyark erinnerte sich gut daran, wie er mit Zaja lange darüber gerätselt hatte, was dem Alten einst zugestoßen sein mochte. Der Gedanke an sie gab Tyark einen unvermuteten Stich in den Magen und er musste schluckten.
    Als ob der Alte Tyarks Gedanken erraten hatte, blickte er sich misstrauisch um, als erwarte er, dass auch Zaja gleich auftauchen würde. Dumpf sagte Tyark: »Sie ist nicht hier, Alter. Nur ich bin noch übrig, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.«
    Er wandte sich an Arthan und berichtete kurz, was sich vor so langer Zeit in den Graten zugetragen hatte.
    Mit misstrauischem Blick auf den Alten murmelte Arthan: »Bist du sicher, dass dieser... Irre nicht trotzdem ein Spion Adaques sein könnte? Auch wenn er harmlos erscheint. Die Horde ist gefährlich! Und diese Gefallene ist erst recht niemand, den man auch nur einen Augenblick unterschätzen darf. Wir sollten den Verrückten hier nicht frei herumlaufen lassen.«
    Tyark zuckte unschlüssig mit den Schultern. Er öffnete den Mund, um etwas zu antworten, doch ein plötzliches, tiefes Grollen ließ ihn zusammenzucken. Das Geräusch dröhnte schrecklich durch den dicken Fels, wie ein dumpfes Gewittergrollen. Der Alte begann sofort zu wimmern.
    Tyark blickte Arthan an und sagte instinktiv: »Adaque.«
    Sie ließen den Alten hinter sich und hasteten aus der Höhle. Tyark sah es sofort. In der Ferne, dort, wo der Kopflose Riese in den Wolken versunken war, schoss ein rotes, manchmal auch bläulich flackerndes Licht in den Himmel, wie eine Säule aus purem Licht.
    Tyarks Magen krampfte sich zusammen. Sie waren zu spät! Adaque hatte den Gipfel erreicht und das Ritual hatte längst begonnen – falls sie es nicht sogar schon beendet hatte! Arthan fluchte und begann sofort, aus der Kluft herauszuklettern. Sie würden aufbrechen müssen, sofort.
    Tyark fühlte ohnmächtigen, mörderischen Zorn in sich aufwallen. Er drehte sich ruckartig um, als er hinter sich den Alten aus der Höhle klettern hörte. Dieser Verrückte war schuld! Vielleicht hätte sie schon viel früher beim Gipfel sein können! Vielleicht hatte der Alte falsche Spuren gelegt? Vielleicht hatte er sie sogar irgendwie beeinflusst! Tyark zischte wütend und hob erneut sein Schwert – diesmal, um dem Alten seinen verrückten Kopf abzuschlagen.
    Als der Alte Tyark sah, begann er sofort zu kreischen und sank zu

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