Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)
kommenden Tages erhellte bereits den dichten Nebel – sie mussten sich beeilen, das Ritual auf dem Gipfel über ihnen würde nicht mehr lange andauern, da war er sich sicher.
Es verging eine kleine Ewigkeit, während sie weiter durch den Nebel stolperten. Doch dann, langsam, wurde der Nebel lichter und sie fanden einen kleinen Pfad, der steil nach oben, in Richtung des Gipfels führte. Tyark stützte sich außer Atem an einer Steinsäule ab, in die, wie er beiläufig bemerkte, feine Symbole eingeritzt worden waren. Obwohl er nicht verstand, was sie bedeuteten, spürte er instinktiv die Warnung, die darin lag. Das Grab des Drachenkönigs war hier, das hatten die unbekannten Helden in Stein geschlagen, nachdem sie die Knochen des Monsters auf dem Gipfel versteckt hatten.
Sein Blick traf den Arthans und der Söldnerkommandant verstand sofort. Er stimmte einen tiefen, kehligen Gesang an, der von seinen Männern sofort aufgenommen wurde. Trotz ihrer Erschöpfung hallten ihre Stimmen kräftig von den umliegenden Felsen wieder – der letzte Kampf hatte begonnen.
Ein gewaltiger Ball aus festem Schnee und Geröll erfasste einen der Soldaten, die mit den Söldnern als erste in Richtung der majestätischen Lichtsäule stürmten. Der Nebel war hinter ihnen geblieben und sofort hatten sie die Gestalten der Horde gesehen, die einen Kreis aus Monolithen umringen, welcher die Mitte des Plateaus markierte.
Die Lichtsäule entstand einige Meter über den Monolithen wie eine gewaltige Flamme - dunkle Schatten erfüllten das Innere des steinernen Kreises. Ein groteskes Biest stürmte auf die Männer zu, noch bevor Arthan sie warnen konnte, erkannte Tyark einen weiteren Golem, der zu größtem Teil aus Eis und Felsen zu bestehen schien. Zwei Feuerbälle Muras‘ flogen der Kreatur sogleich entgegen, sie konnten aber nicht mehr verhindern, dass die Kreatur erneut mit einer Masse aus Eis und Fels nach ihnen werfen konnte. Diesmal waren die Männer vorbereitet und so zerplatzte das Geschoss wirkungslos im Fels. Kurz danach ein weiteres, das einen der Soldaten unter sich begrub.
Dann stürmten die Krieger der Horde auf sie zu. Tyark drehte sich um und sah plötzlich, wie auch um sie herum weitere Krieger der Horde sich plötzlich aus der Erde erhoben. Sie hatten sich unter einer Schicht von Schutt und Dreck versteckt, bis die Männer an ihnen vorbeigerannt waren. Nun würden sie ihnen in den Rücken fallen.
Tyark brüllte seinen Gefährten eine Warnung zu und konzentrierte sich. Schnell glitt er aus seinen Körper heraus, um direkt die Lebensfäden dieser verderbten Menschen zu durchtrennen. Schemenhaft sah er sie bereits vor sich – doch ein gewaltiges Strahlen erhellte das Zwielicht so, dass er kaum etwas erkennen konnte. Geblendet wandte er sich um. Die Lichtsäule erfüllte auch das Zwielicht. Helle Blitze zucken an ihr herunter und pflanzten sich auch über den Boden fort. Und er sah, wie etwas Gewaltiges inmitten dieser Säule schwebte. Etwas Bösartiges. Die hellen Schwingen dieser Gestalt schienen sich leise zu bewegen, die Gestalt selbst war nur schwer zu erkennen – doch Tyark bemerkte, wie sie langsam, aber stetig immer deutlicher sichtbar wurde. Weiße Fäden schienen aus dem Boden unter der Flammensäule aufzusteigen und mündeten im Körper der Gestalt. Der Drachenkönig! Er war bald schon hier, es würde nicht mehr lange dauern.
Tyark ließ von den Kriegern der Horde ab und stürmte im Zwielicht in Richtung der Säule. Doch kurz bevor er sie erreichte, trat ihm eine vertraute Gestalt entgegen. Adaque. Ihre Stimme klang nun wie die einer Person - die zweite Stimme, die er sonst immer vernommen hatte, schien verschwunden.
Du kommst zu spät Jäger. Der König hat sich bereits fast gänzlich manifestiert. Sein Feuer wird jeden Moment diesen Gipfel erhellen. Und zusammen werden wir den Kataklysmus einleiten...
Ihr kreischendes Lachen erfüllte seinen Geist und bevor er etwas erwidern konnte, griff sie ihn an. Während außerhalb des Zwielichts die Schlacht tobte, bekämpften sich Adaque und Tyark unbemerkt von den anderen.
Er spürte schnell, dass sie lange nicht so stark war, wie zuvor – doch gerade, als sich endlich die Gelegenheit bot, seine Schwarze Klinge in ihr Herz zu stoßen, spürte er, wie von Adaque eine starke Kraft ausging. Wie eine Welle umfasste sie ihn und ungläubig spürte er, wie Adaque ihn aus dem Zwielicht drängte und er sich in seinem Körper wiederfand.
Ein Armbrustbolzen traf ihn die
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