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WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)

Titel: WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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drin ist?“
    Hastig zog Balthasar den Beutel zu und hielt ihn fest in seinen Händen umklammert. Wütend fuhr er die Diebin an. „Lasst das! Ich habe Euch gesagt, dass Ihr den Inhalt nicht sehen dürft!“
    Ein freches Grinsen machte sich auf Sesanias Gesicht breit. „Und wie willst du mir das verbieten? Wenn ich den Beutel erst einmal gestohlen habe, dann …“
    Die Provokation blieb bei Balthasar nicht ohne Wirkung. „Ich werde dafür sorgen, dass Ihr keine Dummheiten macht.“ Sein Blick wanderte zu dem Gegenstand in seiner Hand. Der Magier begann leise zu mur-meln. Die Luft flimmerte voll magischer Energie. Dann verwandelte sich der Lederbeutel vor Sesanias Augen zu grauem Stein. „Das dürfte dieses Problem für Euch lösen. Also was ist nun? Nehmt Ihr den Auf-trag an?“
    Enttäuscht ließ sich Sesania zurück auf ihren Stuhl fallen. „Noch haben wir uns nicht über die Bedingungen und die Bezahlung geeinigt.“
    „Wie ges agt! Ihr bringt mir den Beutel morgen zur gleichen Zeit hier-her. Wenn Euch das gelingt, bekommt Ihr zehn Silberstücke als Bezah-lung. Solltet Ihr jedoch versagen, dann bekommt Ihr nichts!“
    „Gilt das auch, wenn ich dir nur den Inhalt ohne Beutel bringe?“ Die kleine Stichelei musste sein. Balthasar Zuck war Sesania unsympathisch und sie wollte ihn ärgern.
    „Der Beutel ist wertlos und an den Inhalt kommt Ihr nicht mehr heran. Seid ihr nun die Meisterdiebin, von der alle reden oder nicht?“
    „Die Bezahlung ist zwar spärlich, aber ich nehme den Auftrag gerne an. Allein schon , um dir und deinem Meister zu beweisen, zu was ich in der Lage bin. Verabschiede dich schon mal von deinen Silberstücken. Wir sehen uns morgen und vergiss nicht meinen Sold!“ Mit einem frechen Augenzwinkern stand Sesania auf und ließ den Mann allein am Tisch zurück.
    Es war ein kühler, trister Morgen. Dichte, graue Regenwolken zogen über den Himmel und die anbrechende Morgendämmerung konnte nur schwer die Nacht verdrängen. Einsam stand eine in dunkle Kleidung gewandete Gestalt vor der hohen Mauer, hinter der sich das Anwesen des Magiers befand. Es bestand aus einem ausgedehnten Park, in des -sen Mitte sich der berühmte Zauberturm von Weikal unheilverkündend in schwindelnde Höhen schraubte.
    In Windeseile kletterte Sesania auf die Mauer. Von hier hatte sie einen hervorragenden Blick über die gepflegte Anlage. Bis zu den ersten Ge -bäuden musste sie nur ein kurzes Stück mit Büschen und Bäumen bewachsenes Land überbrücken. Schnell formte sich ein Plan, welchen Weg sie nehmen musste, um ungesehen bis an den Turm zu kommen. Lautlos landete die Söldnerin auf dem grasbewachsenen Boden. Mit gebückter Haltung und schnellen Schritten überbrückte die Diebin die ersten Meter bis zu einer kleinen Gruppe von Lavendelbüschen.
    Ein leises Rascheln ertönte plötzlich aus dem Halbdunkel hinter ihr. In nur kurzer Entfernung entdeckte die Frau das drohende Leuchten gr oßer Katzenaugen. Sie wurde beobachtet.
    Das Raubtier lauerte auf die nächste Bewegung seiner Beute. Schatte nhaft zeichnete sich der Umriss des geschmeidigen Jägers gegen den langsam heller werdenden Hintergrund ab. Für einen kurzen Augenblick war Sesania vor Schreck erstarrt. Fieberhaft suchte sie nach einem Ausweg.
    Sesania sprintete los. Darauf hatte die Großkatze gewartet. Der Leo -pard hetzte seinem Opfer hinterher. Mit jedem Schritt kam das Raub-tier bedrohlich näher. Immer wieder schlug die junge Frau auf ihrer Flucht Büsche und tiefhängende Äste aus dem Weg. Für einen kurzen Moment wollte sich Sesania einem Kampf stellen. Doch dann tauchte vor ihr ein etwa sechs Meter hohes Gebäude auf. Schnell löste die Fliehende das Kletterseil mit dem Wurfanker von ihrer Seite. Mit einem weiten Schwung flog das Seil durch die Luft. Der Wurfanker fand sein Ziel und verhakte sich an einem Vorsprung. Im selben Moment begann Sesania bereits zu klettern. Jede Sekunde erwartete sie, dass sich die scharfen Klauen des Untiers in ihre Beine schlagen würden. Doch es geschah nichts. Vorsichtig riskierte die Söldnerin einen Blick nach unten. Der Leopard war spurlos verschwunden, wie ein Geist in der Nacht.
    Die Diebin atmete tief durch, rollte das Seil zusammen und verstaute es wieder sicher an ihrer Seite. Das Gebäude, das sie erklommen hatte, war eines der Nebengebäude, die sich um den Turm herum anordneten. Geschickt balancierte sie entlang einer schmalen Kante bis zum Ende des Daches. Zwischen ihr und ihrem Ziel waren es nur noch

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