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Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Titel: Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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sagen ließ:
    »Commander an Pilot: Sie übernehmen!«
    Und noch einem anderen Mann gebührt das Verdienst, vielleicht noch mehr als meinen alten Lehrern, nämlich Captain Robert Monnier, der sich - obwohl er gleich mir von Hitze und Rauch gepeinigt war - keine Sekunde lang gehen ließ.
    Das Rollen und Schlingern hörte auf; aus taumelnder Bewegung wurde gleichmäßige, kontrollierte Fahrt. Wie durch einen Schleier erkannte ich Captain Monniers beherrschtes Gesicht, während er dem vorübergehend führerlosen Schiff seinen Willen aufzwang. Der Schleier lichtete sich etwas, als ich mir die tränenden, schmerzenden Augen rieb.
    »Pilot übernehmen, Sir. Pilot hat übernommen.«
    Nie zuvor, nie wieder danach bin ich mit einem besseren Piloten geflogen.
    Ich drückte Alle Stationen und stellte mit Erleichterung fest, dass die internen Verbindungen unbeschädigt waren.
    »Brücke an alle. Bitte melden!«
    In der vorgeschriebenen Reihenfolge trafen die Bestätigungen ein. Nach wenigen Augenblicken wusste ich: Wie durch ein Wunder war die Besatzung wohlauf. Meine Befürchtungen hatten sich nicht bestätigt. Auf einmal fühlte ich mich selbst dem Leben zurückgegeben.
    Dem Linienschiff war es nicht gelungen, das Kauffahrteischiff in Grund und Boden zu bohren. Allerdings: Die Beschädigungen, die es ihm zugefügt hatte, waren noch zu ermitteln. Rauch und Gestank mochten vom verschmorenden Bordcomputer herrühren, doch die plötzliche Hitzeentwicklung musste andere Ursachen haben.
    Ich drückte noch einmal
Alle Stationen.
Die Bestandsaufnahme musste vervollständigt werden.
    »Brücke an alle. Ich benötige die Schadensmeldungen.«
    Lieutenant Stroganow machte den Anfang.
    »NC an Brücke. Wir haben einen Volltreffer in der Automatik, Sir.«
    »Roger, NC. Sind wir noch in der Lage zu navigieren?«
    »Nur im freien Flug. Das navigatorische System an sich hat nichts abbekommen.«
    »Roger, NC. Ich komme darauf zurück.«
    Die nächste Schadensmeldung kam aus dem Munde des 1. Bordingenieurs, Lieutenant Xumas.
    »TÜ an Brücke. Wir erkennen da starke Verschmorungen der Außenhaut. Wie groß der Schaden ist, lässt sich auf Anhieb, nicht feststellen. Dazu müsste man aussteigen.«
    Daher also die plötzliche Hitze. Für den Bruchteil einer Sekunde müsste sich die
Hermes
voll im gegnerischen Feuer befunden haben. Dass es dabei nur zu Verschmorungen gekommen war, verdankte sie wohl in erster Linie ihrer großen Geschwindigkeit.
    »Danke, TÜ. Wir kontrollieren das zu gegebener Zeit.« Im Lautsprecher erklang die Stimme von Lieutenant Simopulos.
    »RC an Brücke. Keine Schäden, Sir.«
    »Roger, RC.«
    Das Radar-Center war glimpflich davongekommen. Desto schlimmer hatten die feindlichen Einschläge die Funkkabine getroffen.
    »FK an Brücke. Ausfall sämtlicher Verbindungen, Sir. Ich weiß auch nicht, ob sich das mit Bordmitteln beheben lässt. Im Augenblick sind wir total taubstumm. Ein blödsinniger Zustand, Sir.«
    »Danke, FK. Ich bin überzeugt, Sie werden sich was einfallen lassen.«
    »Da wäre noch der kleine Sender im Dingi, Sir. Aber da kann ich jetzt nicht ran.«
    »Später können Sie sich darum kümmern, FK!«
    Sergeant Dahlsen meldete sich mürrisch.
    »Kombüse an Brücke. Ich kann nicht mehr kochen, Sir. Kein Strom.«
    »Roger, Kombüse. Wie wär’s denn zur Abwechslung mal mit kalter Küche?«
    Sergeant Dahlsens Stimme klang entgeistert.
    »Sir, ist das wirklich Ihr Ernst? Hier ist der Koch und nicht die Kaltmamsell.«
    Ich schaltete ab und wandte mich fragend an Captain Mon-nier.
    »Ihre Meldung steht noch aus, Captain!«
    Captain Monnier war vollauf damit beschäftigt, das störrische Schiff unter Kontrolle zu halten; jedenfalls blickte er keine Sekunde lang auf.
    »Pilot an Commander: Die Steuerdüsen müssen was abgekriegt haben, aber das lässt sich mit einigem Fingerspitzengefühl ausgleichen.«
    »Danke, Captain.«
    Ein schlimmer Rückflug stand uns bevor. Monnier und ich würden uns am Steuer ablösen müssen. Ein Schiff mit defekten Steuerdüsen zu fliegen bedeutete unablässige Konzentration, schlaflose Nächte und schmerzende Knochen. Den geringsten Fehler bezahlte man mit langwierigen Korrekturen.
    Im Geist addierte ich die Schadensmeldungen. Das Ergebnis war teils erfreulich, teils katastrophal. Die Besatzung hatte das Gefecht überlebt, aber die
Hermes
war ein halbwrackes Schiff.
    Nun erst fand ich Zeit, den nächsten Schritt zu tun. Noch einmal rief ich das Radar-Center.
    »Brücke an RC. Wie steht

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