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Weltraumpartisanen 22: Raumposition Oberon

Titel: Weltraumpartisanen 22: Raumposition Oberon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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gelassen.
    Um 21.00 Uhr ließ ich mir noch einmal die Mahatma Gandhi an die Strippe geben. Das Gespräch kam unter Anstrengung zustande, die Verbindung war miserabel.
    An Bord der Mahatma Gandhi, erfuhr ich, war die Lage unverändert. Die Schotten hielten stand. Das Schiff hatte seine Position kaum verändert. Giap war draußen gewesen und hatte sich den Schaden angesehen. Er sagte: „Das sieht aus, als hätte uns eine Dampfwalze gerammt. Aber hätte ich den Orbis -Job verweigern sollen? Die armen Schweine hätten mir am liebsten die Hand geküßt."
    Giap erkundigte sich nach meinem Zeitplan, und ich antwortete: Bisher liefe alles normal, so daß ich recht zuversichtlich sei, anderntags gegen sieben - „in aller Herrgottsfrühe" - bei ihm einzutreffen.
    Giap hatte noch ein paar Fragen, aber da brach das Gespräch zusammen, und Lieutenant Levy gelang es nicht, die Verbindung wieder herzustellen. Das Knistern, Knattern und Rauschen in den Lautsprechern war schlagartig angeschwollen.
    „Störungen, Sir", sagte Lieutenant Levy. „Da kommt nichts durch -weder direkt noch via Reflektor."
    Das war die Warnung.
    Bald darauf begannen die Schwierigkeiten.
    Das RC meldete eine Meteoritenwolke auf der M 33-Ursus-Minor-Achse.
    Das Kartenhaus lieferte den Ausweichkurs, und wir drehten ab.
    Erneut lag vor dem Bug freier, leerer Raum. Mein Bestreben war es, das Hindernis in einem nicht zu knappen Bogen zu umfliegen, um dann auf den alten Kurs zurückzukehren - doch daraus wurde nichts.
    Um noch einmal einen Vergleich zu bemühen: Mit dem guten Wetter war es endgültig vorbei. Anderthalb Jahrhunderte zuvor mochte es den Postpiloten auf den Südamerika-Routen so ergangen sein: wenn sie sich über den Anden allenthalten von Gewittern umstellt sahen. Die Zahl derer, die das nicht überlebt hatten, war beträchtlich.
    Das RC ließ den Lautsprecher knacken und meldete:
    „Ein ausgedehntes Meteoritenfeld auf der Maffei 1-Leo 2-Achse, Sir. Konturen stark verschleiert."
    Die Schleier deuteten daraufhin, daß das Feld von erheblichen Randstörungen umgeben war, so daß man gut daran tat, ihm nicht zu nahe zu kommen.
    Eine neuerliche Veränderung des Kurses brachte uns nur noch mehr ins Schlamassel. Auf einmal waren wir mittendrin. Ich ließ die Fahrt auf positiv minus 60 zurücknehmen, und während die Bremsdüsen das Schiff durchrüttelten, zickzackte ich zwischen den huschenden, jagenden, sich überlappenden Fronten wie ein aufgescheuchter Hase hin und her und hielt Ausschau nach dem rettenden Durchschlupf. Das, worum es ging, die Mahatma Gandhi, war nur noch ein fernes Erinnern. Ich hatte alle Hände voll damit zu tun, überhaupt einen Kurs zu finden, der sich steuern ließ. Im kosmischen Trommelfeuer manövrierten wir um unser Leben.
    Als wir endlich ein Loch fanden, durch das wir schlüpfen konnten, und das Chaos hinter uns ließen, gab es keinen an Bord, der nicht mit den Nerven am Ende war. Ich schickte Lieutenant Levy los, um für heißen Kaffee und einen Imbiß zu sorgen. Das FK war die einzige Station, die ich unter den gegebenen Umständen vorübergehend zu entblößen wagte.
    Lieutenant Stroganow nannte mir unsere Position. Unser ganzes Hin und Her hatte uns erheblich in Richtung Gemini verschlagen. Kostbare Zeit war verlorengegangen, und der nunmehr zu steuernde Kurs war, um eine Kollision mit der hundertjährigen Sonde Wanderer II zu vermeiden, erheblich ungünstiger als der ursprüngliche. Lieutenant Levy brachte den Kaffee. Der Imbiß bestand aus aufgetauten belegten Broten. Innen waren sie noch kalt und hart. Der Bissen blieb mir im Halse stecken, als der Lautsprecher erneut anschlug:
    „Brücke - RC."
    Ich drückte die Taste.
    „Was gibt's, Lieutenant?"
    Lieutenant O'Brien nahm keine Rücksicht auf meinen Hustenanfall. Vor uns lag ein weit gefächertes Staubfeld, das sich kaum umfliegen ließ.
    „Ich gebe Ihnen das Bild runter, Sir", sagte Lieutenant O'Brien. „Urteilen Sie selbst."
    Die Unruhe ging über alle vier Monitoren . Allenfalls konnten wir auf Parallelkurs gehen - und das brachte nichts ein. Ich erkundigte mich nach den RMP-Werten. Sie lagen noch nicht vor. Ich ließ die Fahrt auf positiv minus 80 drosseln und wartete, bis ich sie erhielt.
    „Die Werte, Sir. RMP Drei Neun Null Null."
    Das Risiko hielt sich in Grenzen. Ich ließ den Kurs beibehalten und die Fahrt auf positiv minus 50 erhöhen. Mit halber Kraft voraus stieß die Henri Dunant in den treibenden Staub, der wie ein Fliegender Holländer seit

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