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Weltraumpartisanen 23: Vargo-Faktor

Titel: Weltraumpartisanen 23: Vargo-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Meuterei. Was unsere Aussichten auf Erfolg anbetrafen, hatte Brandis kein Blatt vor den Mund genommen.
    „Es gibt keine Garantie!" hatte er gesagt. „Vielleicht werden wir hinterher zu der bitteren Erkenntnis gelangen, daß alles vergebens gewesen ist. Dennoch erwarte ich, daß niemand sich vor der Arbeit drückt. Wir werden schuften müssen wie noch nie im Leben."
    Und mit letzterem behielt er recht .
    Die Besichtigung am Tag zuvor war zu Melonis Zufriedenheit ausgefallen. Die Aufbereitungsanlage war probeweise angefahren worden. Sie funktionierte wie in ihren besten Tagen: mit nur ein paar Mucken. Der Chemiker gab sich zuversichtlich. Die Herstellung des Uranits war technisch möglich.
    Dies war der erste Schritt.
    Für den zweiten waren die drei Tage, die Meloni für die Produktion des Treibstoffs benötigte, fast eine zu gering bemessene Trist. Wir mußten gewissermaßen über den Schatten unseres Faktors springen und alle Vorbereitungen zum Betanken treffen.
    Als Brandis dies erwähnte und ich mir daraufhin von außen die Henri Dunant besah, die mich überragte wie ein Kilometerstein eine Ameise, war es mir nicht möglich, an ein Gelingen unseres Vorhabens zu glauben. Selbst für eine Handvoll Menschen mit einem normalen Faktor wäre es eine harte Nuß gewesen.
    Stroganow munterte mich auf.
    „Machen Sie sich nicht gleich in die Hose, Martin! Sehen Sie sich lieber den Bauplan an!"
    „Welchen Bauplan?"
    „Wir werden eine Rampe bauen."
    „Bis zum Tankverschluß?"
    „So ist es. Wenn anderswo von Menschen gleich uns ganze Pyramiden errichtet worden sind, sollten wir wohl in der Lage sein, ein lächerliches Schiff zu betanken. Morgen beginnen wir mit dem Holzschlagen."
    Brandis teilte uns in Gruppen auf. Busch widersprach nicht. Er trug schwer unter dem Avanti -Fiasko. Daß bei seinem eigenmächtigen Aufbruch außer dem Popsänger niemand zu Schaden gekommen war, ging nicht auf sein Verdienst. Er war still, in sich gekehrt und faßte, wo immer es erforderlich wurde, mit an.
    Mit dem ersten Tageslicht machte sich Meloni auf den Weg. Xuma und Goro begleiteten ihn, um ihm bei der Herstellung des Uranits zur Hand zu gehen.
    Das Transportproblem zeichnete sich ab. Das flüssige Uranit mußte von der Anlage zum Schiff geschafft werden. Es fehlte an geeigneten Behältern. Schwester Clarissa schlug vor, die im Hospital vorhandenen Injektionsampullen für diesen Zweck zu verwenden, Brandis war sofort einverstanden. Die Ampullen mußten geöffnet, entleert, gereinigt und griffbereit gestapelt werden. Dafür sorgten die beiden Schwestern und Dr. Hudson. Für den Holzschlag waren die Paracelsus-Crew und Busch zuständig. Ärztliche Skalpelle ergaben die nicht vorhandenen Äxte.
    Brandis blieb beim Schiff, um den Bau der Rampe zu leiten. Da es uns an Maschinen fehlte, mußten wir uns der Technik des Steinzeitmenschen bedienen: unserer Muskelkraft. Das in der nahen Stadt vorhandene Gerät - ein großer Baukran - war nicht mehr fahrtüchtig. Zum Bautrupp gehörten O'Brien, Stroganow, Levy und ich. Auch Captess Kato gehörte dazu. Sie war zuständig für das Verarbeiten der Binsen, die uns in Ermangelung von geeigneten Nägeln als Bindematerial dienten.
    Der feuchte, nachgiebige Boden stellte uns vor ein zusätzliches Problem. Bevor wir die Rampe hochziehen konnten, mußten wir für ein tragfähiges Fundament sorgen. Wir taten dies, indem wir halbe Pfähle anspitzten und in den Boden rammten.
    Nach einer Stunde schon taten mir alle Muskeln und Knochen weh. Ich fühlte mich wie durch den Wolf gedreht und fragte mich, wie ich diese Schufterei je durchhalten sollte. Kein ägyptischer Sklave, kein
    Galeerensträfling hatte je so gelitten.
    Mit kurzen Unterbrechungen arbeiteten wir bis zur Dunkelheit und, nach einem frugalen Mahl, in einer zweiten Etappe beim Schein einiger Feuer bis gegen Mitternacht.
    22.11.2084
    Der zweite Tag sah uns mehr tot als lebendig. Meine Hände schmerzten zum Gotterbarmen. Sie waren voller Risse und Schrunden und über und über mit Blasen bedeckt. Den anderen - mit Ausnahme der Uranit-Abteilung - ging es nicht besser.
    Gleich nach dem Kaffeetrinken ging es wieder los. Gegen elf war das vorhandene Binsenmaterial aufgebraucht, und die Männer vom Holzschlag noch nicht: in Sicht. Die Arbeit stockte.
    Brandis ordnete eine Ruhepause an.
    Captess Kato hielt es nicht. Nach ein paar Augenblicken erhob sie sich.
    „Ich sehe mal nach dem Rechten", sagte sie. „Die Paracelsus -Leute muß man zur Eile

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