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Weltraumpartisanen 23: Vargo-Faktor

Titel: Weltraumpartisanen 23: Vargo-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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diesem Vormittag fiel mir eine vermehrte Aktivität der Spinnen auf.
    Auch McKay vom Holzschlagtrupp klagte darüber.
    „Die verdammten Viecher", sagte er zu Brandis, „benehmen sich ganz so, als ob sie was im Schilde führten. Um ihnen nicht ins Netz zu gehen, muß man höllisch auf der Hut sein."
    In der Tat waren über Nacht allein in unserer Umgebung ein paar Dutzend neuer Netze entstanden. War ihre versetzte Anordnung Zufall oder Absicht? McKay übertrieb nicht. Wenn man sich an einem dieser klebrigen Fallen geschickt vorüberschlängelte, lief man, wenn man nicht elend aufpaßte, in eine andere direkt hinein. Und auch die Zahl der braunen Jagdspinnen, schimpfte McKay, hätte zugenommen. Er müßte seine Männer stets beieinander halten. Einzelgänger gerieten in Gefahr, von den riesigen behaarten Achtbeinern attackiert zu werden.
    „Ich kann mir nicht helfen, Sir", bekräftigte de Vries, „mir kommt dieses Ungeziefer irgendwie intelligent vor. Ich möchte wetten, es weiß genau, was es tut."
    Noch am gleichen Tage konnten wir uns von dem, was er meinte, überzeugen.
    Das Opfer war eine fette Ratte, die, von einem Rudel brauner Spinnen gehetzt, im aufgeregten Zickzack um ihr Leben lief.
    Das Rudel wendete die Wolfstaktik an. Es bedrängte die Ratte von allen Seiten und verstellte ihr alle Fluchtwege. Es stellte die grausame Hetzjagd erst ein, als die Ratte kreischend in einem der Netze zappelte. Bevor sich die schwarze Spinne darüber hermachte, löste sie eines ihrer behaarten Beine vom Gespinst und hob es zu einer Bewegung, die anmutete wie ein stummer Gruß. Daraufhin zog sich das braune Rudel zurück.
    Lieutenant Levy schüttelte sich.
    „Haben Sie das beobachtet?" sagte er. „Die arbeiten doch glatt Hand in Hand!"
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    13.
    24. 11.2084
    Gegen zehn Uhr war die Rampe fertig, und Bauleiter Brandis bewilligte uns eine Ruhepause von zwanzig Minuten. Immerhin hatten wir eine schier übermenschliche Leistung vollbracht, für die es in der Geschichte der Raumfahrt nirgends ein Beispiel gibt.
    Ich bestaunte das fertige Werk, das nicht viel weniger war als das achte Weltwunder. Die Schufterei war erbärmlich gewesen, aber sie hatte auch ihr Gutes gehabt, über dem, was getan werden mußte, hatten wir völlig unsere körperliche Unzulänglichkeit, den Faktor, vergessen.
    Lieutenant Levy zündete zwei Zigaretten an. Eine davon reichte er mir. Bei der Endmontage hatten er und ich ein Team gebildet, und unser früher stets leicht gespanntes Verhältnis war nach und nach einem kameradschaftlichen Einvernehmen gewichen. Ich hörte auf, Anstoß zu nehmen an seinem wortkargen Wesen, und er gab es auf, in mir ein störendes Element zu sehen. Anfangs war ich kaum etwas anderes gewesen als ein federfüchsiger Passagier; nunmehr gehörte ich dazu.
    Als Brandis uns an die Arbeit zurückrief, erhob ich mich mit schmerzenden Gliedern.
    Der dritte Schritt stand bevor: der Antransport des Uranits und das Betanken der Henri Dunant. Zu diesem Zweck wurden wir neu eingeteilt. Das Los entschied darüber, wer Tankwart wurde und wer Träger.
    Ich wäre gern auf der Rampe geblieben, denn vor der Schlepperei hatte ich ein wahres Grauen, jedoch das Los entschied dagegen. Ich wurde Träger; Levy übrigens auch. Zur gleichen Abteilung gehörten auch de Vries, Commander Busch und Dr. Hudson - als auch Lieutenant Xuma und der Observator Goro, die von Meloni nicht mehr benötigt wurden. Beim Abfüllen des Uranits reichte es ihm, daß ihm die beiden Krankenschwestern zur Hand gingen.
    Captess Kato fiel von allen Aufgaben die angenehmste zu: an Bord zu bleiben und die Armaturen im Auge zu behalten.
    Kurz vor elf Uhr rückten wir ab: jeder mit vier leeren Ampullen beladen. Zurück freilich ließ sich pro Mann nur eine tragen, und das bedeutete, daß vor uns nicht weniger als vierundzwanzig anstrengende Märsche lagen: ein Pensum, das sich an einem Tag, der zudem bereits angebrochen war, nicht bewältigen ließ.
    Drei Tage lang war ich von der Rampe nicht fortgekommen, und in dieser Zeit hatte sich die Landschaft erheblich verändert. Wo wir, als wir unseren ersten Kundschaftergang unternahmen, auf keinerlei Hindernisse gestoßen waren, spannte sich nun Netz neben Netz. Hatte ich bisher an der Intelligenz der Riesenspinnen noch Zweifel gehegt, so sah ich mich jetzt eines anderen belehrt. Ihre Absicht, uns den Weg zu verbauen, war eindeutig, und das war ohne eine Absprache - wie immer diese auch geartet sein mochte - nicht möglich. Die Fallen

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