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Weltraumpartisanen 23: Vargo-Faktor

Titel: Weltraumpartisanen 23: Vargo-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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hatte mit dieser Art von Gefahr bereits seine Erfahrungen gemacht. Wer allein zurückblieb, war verloren. Nur der Umstand, daß sie es mit sieben gestandenen Männern zu tun hatte, hielt die Spinne in Schach.
    Levy bückte sich, hob einen faustgroßen Stein auf und warf.
    Mit einer tänzerischen Bewegung seiner acht behaarten Beine wich das Vieh dem Stein aus. Levy fluchte. Immerhin zog sich die Spinne daraufhin hinter eines der Fundamente zurück und hörte auf, uns zu verfolgen. Ich atmete auf.
    Vor dem riesigen Betonklotz stand der Handkarren mit den gefüllten Ampullen. Schwester Clarissa erschien wie üblich, um uns mit einem Schluck Wasser zu versorgen. Wir tranken, rauchten eine Zigarette und wuchteten uns danach von neuem die 50-Kilo-Bomben auf die Schulter. Meloni holte uns nach ein paar Schritten ein.
    „Hat der Commander etwas davon gesagt", wollte er wissen, „wann wir heute Schluß machen?"
    Levys Antwort fiel knapp aus.
    „Wir machen durch."
    Diesmal wählte er, als wir das Gelände der Raffinerie betraten, gleich den von Xuma entdeckten Zusatzweg. Eine Viertelstunde lang kamen wir auf dem abschüssigen Terrain ziemlich flott voran, doch dann blieb Levy plötzlich stehen.
    Erneut war kein Durchkommen mehr. Die Spinnen hatten keine Zeit verloren, um uns auch diesen dritten Weg zu verriegeln. Das erste Netz, das den Weg sperrte, hätte man vielleicht umgehen können, doch keines von den fünf anderen Netzen, die weiter hinten wie eine tiefgestaffelte Stellung zwischen uns und der Henri Dunant lagen.
    Levy und Busch beratschlagten.
    Hinter mir sagte plötzlich Dr. Hudson mit gepreßter Stimme:
    „Mein Gott!"
    Mein Atem ging so laut, daß ich das Rascheln des Rudels nicht gehört hatte, das hinter uns her war.
    Ich erstarrte.
    Wir steckten in der Falle.
    Womit wir es zu tun hatten, war die alte und bewährte, immer wieder neue Methode der Treibjagd. Vor uns lauerten die Netze, und die braunen Spinnen, die uns gefolgt waren, übernahmen nun mit lautem Rascheln die Rolle der Treiber.
    Ich habe sie nicht gezählt. Auf jeden Fall waren sie in der Überzahl, und das machte ihnen Mut. Im übrigen war ihr Geraschel absichtlich so laut angelegt, um uns in Panik zu versetzen.
    Lieutenant Xuma hob einen Stein auf. Wir andern taten es ihm nach. Ein wahrer Steinhagel ging über die Spinnen nieder. Er bewirkte nichts. Die Treiberarmee setzte ihren Vormarsch mit lautem Geraschel fort. Der Wind wehte aus ihrer Richtung. Der Gestank war mörderisch. Ich schloß mit dem Leben ab.
    Levy bückte sich plötzlich, hob seine zuvor abgestellte Last auf, stemmte sie sich keuchend mit beiden Armen über den Kopf und warf sie dorthin, wo die Netze waren. Die Entfernung war zu groß. Knapp vor dem Ziel zerschellte die Ampulle auf den Zementplatten. Violette Gase stiegen auf, als sich das Uranit hangabwärts ergoß.
    Levy zog sein Hemd aus und preßte es in die Lache. Danach wickelte er es triefendnaß um einen Stein. Er trat zurück, riß ein Streichholz an, und das Hemd in seiner Hand verwandelte sich in eine lodernde Fackel.
    Plötzlich begriff ich: Die Kürze des Wurfs war nüchterne Berechnung gewesen. Ein Loch im Netz hätte uns nicht geholfen. So aber schlängelte sich der kleine Uranitbach auf seinem Weg hangabwärts unter allen sechs Sperren hindurch.
    Die Fackel flog durch die Luft und fiel in die Lache. Es gab eine Stichflamme. Die Netze, die uns den Weg versperrten, verwandelten sich für einen fotografischen Augenblick in glühende Gespinste; dann lösten sie sich auf, und der Weg war frei.
    Levy trieb uns an.
    „Weiter, weiter, weiter!"
    Die ersten rannten los, auch Busch. Ich zögerte. Xuma hob meine Ampulle auf, legte sie mir auf die Schulter und stieß mich an. Ich riß mich zusammen und rannte hinter Busch her. Die Zementplatten waren heiß und versengten die Sohlen. Ich blickte nicht nach rechts und nicht nach links. Erst als ich wußte, daß ich es geschafft hatte, weil Levy, der den Durchbruch leitete, stehenblieb, hielt auch ich an und drehte mich keuchend um. Die braunen Spinnen waren zurückgeblieben. Sie wagten sich nicht über den flimmernden Hitzewall. Wie sie sich da auf einem Haufen drängten und mit ihren widerlichen Beinen gestikulierten, schienen sie zu beratschlagen.
    Kurz bevor wir bei der Rampe eintrafen, vernahmen wir den Aufschrei. Es hörte sich nach einem Unfall an - und ein solcher hatte sich dann tatsächlich auch zugetragen. Wir erfuhren es von Pierre Tannard, der uns in Empfang nahm. Er

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