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Weltraumpartisanen 23: Vargo-Faktor

Titel: Weltraumpartisanen 23: Vargo-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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seien Sie auf der Hut! Eine falsche Bewegung, und Sie sitzen selber fest."
    Für zwei war nur Platz. Stroganow und ich standen in vorderster Linie. Es gelang mir, den linken Arm der Krankenschwester zu packen. Stroganows große, kräftige Hand schloß sich um ihren rechten Knöchel. Unsere Anstrengung war vergebens. Es gelang uns nicht, Schwester Ingrid loszureißen. Wir erreichten nur, daß sich das elastische Netz noch enger zusammenzog. Statt Schwester Ingrid zu helfen, hatten wir ihre Lage verschlimmert. Aus den Augenwinkeln sah ich eine Bewegung. Ich ließ los und duckte mich. Das Bein der Spinne verfehlte mich um Haaresbreite. Wehe, wenn es mich, wie beabsichtigt, am Kopf getroffen hätte. Der Tritt eines Elches konnte schwerlich gefährlicher sein.
    Stroganow hob die Kaffeekanne auf, die auf den Flurplatten lag, und warf. Er landete einen Volltreffer. Die Spinne raschelte wütend und zog sich etwas zurück. Dann hockte sie fauchend im Netz und rieb sich das verletzte Auge.
    Brandis drängte sich durch. Er brachte eine Leine mit. „Schnell! „ sagte er. „Bevor sich das Vieh erholt hat..." Wir hielten ihn, während er sich nach vorne neigte und die Leine um Schwester Ingrids Hüften schlang. Es war ein heikles Stück Arbeit. Erforderlich war ein sicheres Auge und eine ruhige Hand, um keinesfalls einen der klebrigen Fäden zu berühren. Stroganow stand daneben und drohte der Spinne mit der Kaffeekanne, die er wieder aufgehoben hatte.
    „Und jetzt', sagte Brandis, als er zurücktrat, „alle zugleich!"
    Es galt, Schwester Ingrid aus dem Netz zu befreien, bevor sich das Untier von seinem Schock erholt hatte. Sobald es erst einmal erkannt hatte, wie schwach und wie ohnmächtig wir in Wirklichkeit waren, würde jeder weitere Versuch zu spät kommen.
    Dr. Hudson erschien mit zwei Skalpellen. Stroganow ergriff das eine, ich das andere. Während die anderen an der Leine zogen, machten wir uns daran, die elastischen Fäden, sobald sie sich dehnten, zu zerschneiden. Es war, als säbelte man mit einem Taschenmesser an einer Schiffstrosse herum.
    Brandis trieb uns an:
    „Schneller, schneller, schneller!"
    Er stieß mich beiseite, riß mir das Skalpell aus der Hand und hackte darauflos. Der Faden fiel auseinander.
    Auch Stroganow hatte Erfolg. Die zweite Fessel fiel. Für das Untier war das das Signal, sich in Bewegung zu setzen und zum Angriff überzugehen. Stroganow stieß mit dem Skalpell nach ihm. Die schwarze Spinne gab einen zischenden Laut von sich und brachte sich außer Reichweite. Offenbar war das nur ein taktisches Manöver. Sie hockte da wie der Tiger im Busch: bereit zum Sprung. Der Vergleich ist nicht der schlechteste. Sie war mindestens ebenso stark und ebenso gefährlich. Wen sie zu fassen bekam, war verloren. Was sie im Augenblick noch verwirrte, war unsere Dreistigkeit. Mit Menschen hatte sie es bisher noch nicht zu tun gehabt.
    Brandis durchtrennte zwei weitere Fesseln.
    „Noch einmal!" sagte er. „Hau-ruck!"
    Auch ich faßte mit an. Gemeinsam zogen wir mit aller Kraft an der Leine. Das Netz gab plötzlich nach, und Schwester Ingrid fiel uns halbtot in die Arme. Sie war über und über mit einer widerlichen klebrigen Masse bedeckt.
    Dr. Hudson brachte sie mit Hilfe von Goro nach hinten. Schwester Clarissa sorgte für Wasser. Wir anderen verschnauften.
    Lieutenant Xuma bemerkte: „Das Viehzeug lernt dazu. Bald ist man nicht einmal an Bord mehr sicher."
    Brandis nickte.
    „Je früher wir hier fortkommen, desto besser."
    Das Flämmchen Hoffnung, das in mir flackerte, verlangte nach einem frischen Scheit.
    „Und wann, Mark", fragte ich, „wird das sein?"
    „Morgen", erwiderte er, „falls nichts dazwischen kommt." Er warf einen Blick auf die Uhr. „Und sofern wir uns jetzt wieder an die Arbeit machen."
    Stroganow ging zum Ausstieg und kehrte kopfschüttelnd zurück. Die Viertelstunde Rast, die wir uns gegönnt hatten, war von der Spinne, nun da sie keiner mehr behelligte, genutzt worden, um ihr Netz zu flicken, und diesmal war sie sowohl zur Verteidigung als auch zum Angriff wohlvorbereitet. Sie saß in Sprungposition, bereit, sich den Erstbesten zu greifen, der sich in ihrem klebrigen Gespinst verfing. Wir bewarfen sie mit allerlei Gegenständen, aber diesmal ließ sie sich davon nicht beeindrucken.
    Levy machte einen Vorschlag.
    „Angenommen, man besprengt das Netz mit Uranit und zündet es an ..."
    Ich war sofort dafür, aber Lieutenant Xuma war entschieden dagegen.
    „Zu gefährlich!" gab

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