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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Waffe.
    Lieutenant Stroganow versetzte ihm einen Handkantenschlag ins Genick, und wir rannten los.
    Aber das Spiel war bereits verloren. Wir erreichten das freie Gelände. Vor dem Taurus-Zerstörer stand protokollgerecht mit seinen Leuten der echte Major Tuomi, und als er die Haltrufe der Gendarmen und das Prasseln der Warnschüsse vernahm und zugleich Captain Romen, den erwarteten Gefangenen, zusammen mit seinen Bordkameraden über den Platz laufen sah, wußte er sofort, was die Stunde geschlagen hatte. Er schrie einen Befehl, und seine Leute stürmten los, um uns den Weg zur Henri Dunant zu verlegen. Major Tuomis Leute hatten den kürzeren Weg. Der Wettlauf war nicht zu gewinnen. Die Henri Dunant hätte ebensogut Lichtjahre entfernt sein können.
    Neben mir stieg Rauch aus einem plötzlich rotglühenden Eisenträger. Die Gendarmen waren dazu übergegangen, gezielt zu schießen. Und auch der scharfe, ätzende Geruch von schmelzendem Beton lag in der Luft. Die fahlen Knochenfinger kleinkalibriger Laserwaffen tasteten sich heran. Major Tuomis Leute standen auf unserer Gangway und schossen auf uns mit ihren kurzläufigen Karabinern. Und das alles wegen eines verdammten roten Umschlags, mit dem keiner hatte rechnen können! Vor allem aber, weil das Wieselgesicht Godal bei der ersten Schwierigkeit die Flinte ins Korn geworfen hatte! Die Situation wäre zu retten gewesen. Ein Major Tuomi, der sich bückt, ein Ablenkungsmanöver unsererseits…
    Wir erreichten die Reparaturrampe mit dem enthaupteten Pinguin und warfen uns dahinter keuchend in Deckung. Für ein paar Sekunden waren wir aus dem Schlamassel heraus. Eine Galgenfrist.
    Captain Romen robbte heran.
    „Es hat keinen Sinn, Sir“ sagte er heiser. „Geben Sie auf, so lange noch Zeit ist! Es ist genug, wenn einer dran glauben muß. Liefern Sie mich aus!“ „Halten Sie den Mund!“ fuhr ich ihn an. „Grischa, halt jetzt um Himmels willen den Mund!“
    Ich hatte mich umgedreht - und nun sah ich die Hedwig. Von dem alten Zossen trennten uns keine zweihundert Meter. Ein Spurt - und wir waren da. Die Hälfte des Weges war von mannshohem Gerümpel gesäumt: rostender Schrott, unbrauchbare Uranitfässer, die Trümmer einer gesprengten Rampe, die fortzuräumen sich niemand die Mühe gemacht hatte.
    Über unseren Köpfen verfärbte sich knisternd der Beton. Die Augen tränten, die Lungen schmerzten. Die Gendarmen hatten uns umgangen. Sie hatten uns im Visier.
    Und bis zu dem alten Kahn waren es nur zweihundert Schritt.
    Ich sprang auf und übertönte das Geprassel.
    „Vorwärts, vorwärts!“ rief ich. „Wir nehmen die Hedwig. “
    Die Männer stürmten los. Captain Romen zögerte. Glaubte er ernsthaft, ich würde ihn ausliefern -nachdem wir so weit gegangen waren? Daß wir unsere Freiheit damit erkauften, indem wir ihn den Wölfen zum Fraß hinwarfen? Ich stieß ihn vor mir her.
    „Lauf!“ brüllte ich.
    Endlich gehorchte er. Ich rannte hinter ihm her. Wir kamen durch. Wir hangelten die Steigleiter hinauf - und als man uns darauf entdeckte, war es für ein gezieltes Feuer zu spät. Eine wütende Salve prasselte gegen den Deckel der Schleuse - gerade als er zufuhr. Unten rannten Major Tuomis Leute zu ihrem Taurus-Zerstörer zurück. Mochten sie laufen. Hauptsache, der alte Kahn kam mit dem Hintern noch einmal hoch. Ich trieb Captain Romen vor mir her auf die Brücke und stieß ihn in den Pilotensitz.
    „Los!“ keuchte ich. „Nichts wie weg!“
    Captain Romen ließ die Gurte einrasten. Er schaltete den Vorstarter ein.
    „Kein grünes Licht“, sagte er.
    „Was?“
    „Kein grünes Licht, Sir“
    Das Triebwerk ließ sich nicht zünden. Der elende Vorschaltkreisel gab kund, wer das Sagen hatte. Die Bremsdüsen blockierten.
    Die Gendarmen nahmen das Cockpit unter Beschuß. Es hielt stand. Aber wie lange?
    „Geben Sie mir eine Minute!“
    Ich stürzte los. Lieutenant Stroganow war damit beschäftigt, die Schleuse zu verriegeln. Er tat es von Hand. Lieutenant Levy und Lieutenant O’Brien kurbelten die knarrende Steigleiter ein.
    Ich riß das Schott zum Maschinenraum auf. Lieutenant Xuma kniete vor dem vermaledeiten Vorschaltkreisel und studierte den altertümlichen Schaltplan. Die gestanzte Schrift war kaum zu lesen. Ich stieß ihn beiseite und ergriff den Vorschlaghammer. Lieber Gott, betete ich, steh mir bei! Dann schlug ich zu.
    Auf dem Kontrollpult ging das grüne Licht an.
    Ich schob Lieutenant Xuma auf das Startpolster und drückte ihm die Gurtenden in die

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