Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Titel: Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
Vom Netzwerk:
Helikopter gekommen. Sind Sie im Besitz einer Sondergenehmigung?«
    Natürlich besaß Ruth diese Sondergenehmigung, ohne die ihre Libelle hätte im Stall bleiben müssen. Das Dokument war in der Maschine geblieben – und sie hatte es eilig.
    »Hören Sie«, sagte Ruth, ebenso höflich wie bestimmt, »ich bestehe darauf, zu Professor Jakoby vorgelassen zu werden. Und zwar auf der Stelle.«
    Sie mußte feststellen, daß es manchmal leichter ist, sich mit einem Roboter zu einigen als mit einem uniformierten Beamten.
    »Ich fragte nach der Sondergenehmigung.«
    Ruth klammerte sich an ihren Glauben an den gesunden Menschenverstand.
    »Hat das nicht Zeit bis später? Ich –«
    »Was ist los, Wachtmeister?«
    Ein Beamter in Zivil war aufgetaucht, offenbar ein höherer Vorgesetzter.
    »Kann ich helfen ?«
    Der Gendarm ließ die Handlampe sinken.
    »Eine Frau, Sir, plötzlich gelandet. Ich war dabei, die Sondergenehmigung für den Helikopter zu überprüfen, Sir.«
    »Lassen Sie das!« Der Beamte in Zivil kam näher. »Ich bin Captain Goldmund, Mrs. O’Hara. Waren Sie schon im Haus?«
    »Ich wurde nicht durchgelassen.«
    »Die Sache ist in Ordnung.«
    Captain Goldmund stapfte neben ihr her durch den knöcheltiefen Schnee – den flimmernden Lichtern entgegen, die zumindest Schutz vor dem schneidenden Wind versprachen.
    »Wie gut kannten Sie ihn, Mrs. O’Hara?«
    »Ich hatte ihn am Nachmittag erst kennengelernt.«
    »Und Warum hatten Sie Anlaß, um ihn besorgt zu sein – so besorgt, daß Sie die Polizei verständigten?«
    »Das ist eine lange Geschichte, Captain.«
    »Professor Jakoby war ein kranker Mann, Mrs. O’Hara. Ich nehme an, daß Sie das nicht wußten. Als das Blitzkommando eintraf, war er schon tot. Herzschlag. Der Polizeiarzt ist schon fort, sonst hätte er Ihnen das persönlich gesagt.«
    Ruth fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen. Ihr Anruf hatte das Verhängnis nicht mehr aufhalten können. Der alte Herr war nicht mehr am Leben.
    In der Halle brannten alle Lichter. Die Beamten der Spurensicherung waren am Einpacken. Der schlurfende Butler mußte ihnen im Wege gewesen sein. Nun hing Professor Jakobys verdrießlicher Türsteher zappelnd und brabbelnd an einem Garderobenhaken.
    »Man hat ihn oben gefunden, Mrs. O’Hara, gleich neben der Treppe.«
    »Darf ich mich umsehen?«
    »Mrs. O’Hara, das ist eine klare Sache. Aber ich will Sie nicht hindern.«
    »Sie sind sehr entgegenkommend, Captain.«
    »Ich fühle mich nur verpflichtet, Sie zu beruhigen. Ich weiß zwar immer noch nicht, was Sie veranlaßt hat, Alarm zu schlagen – aber Sie können mir glauben, der alte Herr stand – sagen wir – am Anfang von geistiger Umnachtung. Im Jahr 88 hat er sich auf eigenen Wunsch vorübergehend in einem Sanatorium aufgehalten – mit allen Anzeichen des Verfolgungswahns.«
    Captain Goldmund wiegte bedauernd den Kopf und überließ Ruth sich selbst.
    Für die Beamten stand das Untersuchungsergebnis fest. Ruth fühlte sich von Zweifeln geplagt. War sie auf das Hirngespinst eines Mannes hereingefallen, der im medizinischen Sinne gelegentlich nicht zurechnungsfähig war?
    Ruth sah sich in den Räumen um. Im Bad hing ein süßlicher Geruch – wie nach einem Parfüm oder Rasierwasser. Das Bett im Schlafzimmer war gemacht. Eine Lakenecke war grau verschmutzt – ganz so, als ob Professor Jakoby gelegentlich Siesta gehalten hatte, ohne die Schuhe auszuziehen. Im Arbeitszimmer herrschte penible Ordnung.
    Die zwei Männer, von denen der Staub berichtete, hatten, falls es sie wirklich je gegeben hatte, keine Spuren hinterlassen.
    Unten vielleicht?
    Captain Goldmund unterhielt sich mit ein paar uniformierten Kollegen in der Halle. Er warf Ruth, als sie vorbeikam, einen halb fragenden, halb amüsierten Blick zu.
    »Sie werden nichts finden, Mrs. O’Hara.«
    »Ich werde Sie nicht lange aufhalten, Captain.«
    Auch in den Werkstätten, stellte Ruth bei ihrem flüchtigen Durchgang fest, war alles sauber und aufgeräumt. Lediglich ein Roboter vom Typ Gladiator paßte mit seinem zertrümmerten Schädel nicht ganz ins Bild. Ein Reparaturstück? Wahrscheinlich.
    Ruth warf einen Blick in den Operationsraum. Ein junger Polizist, der dort heimlicherweise eine Zigarette rauchte, bekam einen roten Kopf.
    »Kann ich Ihnen helfen ?«
    Ruth schüttelte den Kopf. Was sie tat, brachte sie nicht weiter. Sie war kein Detektiv. Und bisher sprach nichts dagegen, daß Captain Goldmund recht hatte.
    Andererseits – der Staub! Konnte wirklich alles

Weitere Kostenlose Bücher