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Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Titel: Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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aus der Luft gegriffen sein? Die Beamten mochten ihre eigene Meinung haben – aber der Staub enthielt die Wahrheit. Lagen etwa noch weitere Informationen in ihm verborgen ?
    Ruth kehrte in die Halle zurück und sprach einen der Beamten von der Spurensicherung an. »Hören Sie – in diesem Hause haben wissenschaftliche Experimente stattgefunden. Unter anderem hat Professor Jakoby hier an einem
    Homaten gearbeitet.«
    Der Beamte gab sich keine Mühe, höflich zu erscheinen.
    »Woran?«
    »Sie wissen nicht, was ein Homat ist?«
    »Vielleicht wissen Sie’s?«
    »Ich rede von einem Homo Automaticus, von einem Kunstmenschen auf Roboterbasis. In diesem speziellen Fall haben wir es mit einem Eismenschen zu tun.«
    Ruth entging nicht, daß Captain Goldmund und seine Kollegen vielsagende Blicke tauschten. Machte sie sich lächerlich? Hielt man sie für eine übergeschnappte Person? Auch der Beamte von der Spurensicherung machte das entsprechende Gesicht: halb belustigt, halb verärgert.
    »Und nun werden Sie mir gleich erzählen, Gnädigste, daß der Eismensch seine Verabredung mit Ihnen nicht eingehalten hat.«
    Ruth beherrschte sich gerade noch, bevor ihr der Kragen platzte.
    »Schön, mal anders«, sagte sie. »Auf jeden Fall wissen Sie, wer Friedrich Chemnitzer gewesen ist.«
    Das Reizwort tat seine Wirkung. Dem Beamten verging das Spotten. Die Erwähnung des hingerichteten Staatsverbrechers rief sein Berufsinteresse wach.
    »Noch sehe ich den Zusammenhang nicht«, erwiderte er vorsichtig. »Aber ich höre.«
    Es galt, ihn zu überzeugen, ohne daß noch weiter kostbare Zeit verstrich.
    »Der Sachverhalt ist folgender, Lieutenant: Vor wenigen Stunden ist Professor Jakoby von zwei unbekannten Männern in diesem Haus gezwungen worden, noch vorhandenes Zellgewebe von Friedrich Chemnitzer in das Elektronenhirn seines Homaten einzupflanzen. Verstehen Sie, was das bedeutet?«
    Der Beamte blickte fragend.
    »Also, worauf wollen Sie hinaus?«
    Ruth hielt mit ihrer Überzeugung nicht mehr hinter dem Berg: »Darauf, daß Professor Jakoby ermordet wurde«, sagte sie. »Und daß der Eismensch sich auf freiem Fuß befindet – mit unbekanntem Auftrag.«
    Der Auftrag!
    Ruth stellte plötzlich fest, daß sie bisher weder Zeit noch Gelegenheit gehabt hatte, sich über den Auftrag Gedanken zu machen. Wahrscheinlich war es auch müßig. Die Möglichkeiten, einen Computer zu programmieren, gingen ins Astronomische. Aber da war die Sache mit der Motivation.
    Was diesen Roboter voranzwang, war Chemnitzers haßerfüllter Wille. Was konnte Chemnitzer noch wollen? Ruth unterdrückte ihren Aufschrei.
    Falls der Eismensch nur annähernd das war, was sie unter einem Homaten verstand, war Brandis’ Leben in höchster Gefahr. Die Medien der EAAU hatten ihn groß herausgestellt: als den Mann, der den falschen Gouverneur der Venus entlarvte, der Chemnitzer zur Strecke brachte. Und nun war Chemnitzers böser Geist unterwegs.
    Wohin?
    Wozu?
    Auf jeden Fall würde er alles daran setzen, seine Niederlage zu rächen.
    Der Lieutenant war plötzlich ganz bei der Sache.
    »Jetzt hat es bei mir Klick gemacht«, sagte er. »Sie sind Mrs. O’Hara von der VEGA. Ich war zufällig anwesend, als Ihr Anruf einging. Sie sagten allerdings nur, wir müßten uns beeilen. Was wissen Sie wirklich?«
    Ruth seufzte.
    »Eigentlich nur das, was ich Ihnen soeben gesagt habe. Professor Jakoby fand zwei Eindringlinge in seinem Haus vor. Sie hatten menschliches Zellgewebe mitgebracht. Sie zwangen den alten Herrn, den Homaten, an dem er gerade arbeitete, damit zu motivieren.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich bekam eine Nachricht.«
    »Wie?«
    »Heute Nachmittag. Mein Mann, Commander Brandis – er leitet zur Zeit das Projekt Intersolar – suchte den Professor auf, um ein technisches Detail zu klären. Ich begleitete ihn. Der alte Herr wirkte nervös. Ich gewann den Eindruck, er wolle uns loswerden. In letzter Sekunde muß er mir dann den Umschlag zugesteckt haben.«
    »Umschlag?«
    »Ein Umschlag mit besprochenem kristallinem Staub. Es gelang mir, die Information abzurufen.«
    Der Beamte streckte die leere Hand aus.
    »Geben Sie mir den Umschlag, Mrs. O’Hara!«
    Ruth schüttelte den Kopf.
    »Ich ließ ihn zu Hause. Er schien mir zu wichtig als Beweismittel. Helikopter sind unzuverlässige Verkehrsmittel.«
    Der Beamte knöpfte die Jacke zu.
    »Schön. Dann holen wir ihn.«
    »Bemühen Sie sich nicht, Lieutenant«, ließ sich im Hintergrund Captain Goldmunds Stimme

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