Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung

Titel: Weltraumpartisanen 30: Die Eismensch-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
Vom Netzwerk:
vernehmen. »Ich möchte sagen, die ganze Angelegenheit ist eine Etage höher anzusiedeln als die Ihre. Ich übernehme das.«
    Der Lieutenant von der Spurensicherung zuckte mit den Achseln.
    »Ganz wie Sie wollen, Sir. Ich reiße mich nicht um den Fall.«
    Captain Goldmund nickte Ruth aufmunternd zu.
    »Es ließ sich nicht vermeiden, daß ich Ihr Gespräch mit angehört habe, Mrs. O ‘Hara. Ich glaube zwar noch immer, daß Sie das Opfer sind eines kranken alten Mannes, der – im Jargon gesprochen – nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte. Aber es kann durchaus sein, daß ich mich irre. Der Staub wird darüber entscheiden. Ich darf Sie begleiten …«
    Ruth schöpfte Hoffnung. Die Angelegenheit ging endlich in kompetente Hände über. Im Polizeilabor, Ruth zweifelte nicht daran, würde man über Mittel und Wege verfügen, den silbrigen Staub zum Reden zu bringen.
    Draußen schneite es noch immer. Ruth warf dem Captain einen fragenden Blick zu. Er verstand.
    »Wenn’s Ihnen recht ist«, sagte er, »nehmen wir Ihre Libelle . Für Sie besteht kein Anlaß, noch einmal hierher zurückzukehren.«
    Ruth übernahm das Steuer. Der Platz neben ihr blieb frei. Captain Goldmund hatte sich ohne ein Wort der Erklärung auf den unbequemeren Rücksitz gezwängt. Er wirkte plötzlich nachdenklich, fast besorgt. Auf halber Strecke brach er das Schweigen.
    »Wer außer Ihnen weiß noch von diesem Staub, Mrs. O’Hara?«
    »Sven Runeberg«, sagte Ruth.
    »Wer ist das?«
    »Ein Techniker der VEGA. Aber er kennt den Inhalt nicht.«
    »So.«
    Captain Goldmund stellte keine weiteren Fragen. Die Auskunft schien ihn zufriedengestellt zu haben.
    Über dem heimatlichen Parkdeck bildete das Schneetreiben wütende Wirbel. Die Libelle tauchte hindurch und setzte auf. Ruth entriegelte das Kabinendach.
    »Wie kommen Sie weiter, Captain?«
    »Ich lasse mich abholen.«
    Captain Goldmund wahrte Zurückhaltung. Als der Lift kam, trat er auf die Seite, um Ruth den Vortritt zu lassen, und in der Kabine achtete er peinlichst darauf, ihr nicht zu nahe zu kommen. Als sie ihn ein wenig spöttisch ansah, hob er die Schultern.
    »Wir wollen doch jedes Mißverständnis von vornherein anschließen, Mrs. O’Hara.«
    Ruth mußte lachen, und er stimmte mit ein.
    Das Lachen gefror ihr, als sie die Wohnungstür aufstieß. Sibirische Kälte schlug ihr entgegen. Ruth wies Captain Goldmund einen Sessel neben der Hausbar an und eilte zum Kinderzimmer. Davor machte sie kehrt, stürzte in den Betriebsraum und schaltete die Heizung ein. In der Aufregung hatte sie es zuvor vergessen. Die Wärme kam sofort; sie spürte es an ihren Füßen. Das Gesetz von der Stillegung aller privaten Heizanlagen trat erst in einer Stunde in Kraft. Ruth dachte mit Schaudern an den kommenden Tag. Sie drehte die Heizung auf volle Touren. Im Fußboden floß die lebensspendende Wärme hinüber in die anderen Räume. Ruth verließ den Betriebsraum und betrat endlich das Kinderzimmer.
    Mark Junior saß bibbernd und weinend im eiskalten Bett. Ruth beeilte sich, ihm etwas überzuziehen.
    »Armer Liebling!« sagte sie. »Es hat lange gedauert. Aber nun ist alles gut.«
    Mark Junior auf dem Arm, kehrte Ruth zu Captain Goldmund zurück. Der zwängte sich ächzend aus dem Sessel. Nach zwei, drei unbeholfenen Schritten blieb er stehen. Ruth musterte ihn besorgt.
    »Ist Ihnen nicht gut, Captain?«
    Er massierte stöhnend seine Beine.
    »Es wird schon werden, Mrs. O’Hara.«
    »Bestimmt«, sagte Ruth. »Sie vertragen die Kälte nicht. Aber das wird sich gleich geben.«
    »Sie haben die Heizung angestellt?’’
    »Spüren Sie es nicht?«
    Captain Goldmund setzte ein um Verzeihung heischendes Lächeln auf.
    »Wirklich, Mrs. O’Hara, ich möchte Ihnen weiter keine Umstände machen. Geben Sie mir den Umschlag, und ich verschwinde. Was ich brauche, ist frische Luft.«
    »Sofort!« sagte Ruth.
    Und dann war Mark Junior schuld daran, daß ihr der Umschlag, als sie ihn aus dem Schrank nahm, aus der Hand rutschte.
    »Hoppla!« sagte Ruth.
    »Bemühen Sie sich nicht!« sagte Captain Goldmund.
    Er bückte sich, um den Umschlag aufzuheben. Die Bewegung bereitete ihm sichtlich Pein.
    »Lassen Sie!« sagte Ruth und bückte sich nun auch. Und dabei geschah es. Sie griffen zur gleichen Zeit nach dem Umschlag. Und bei der Gelegenheit berührten sich ihre Hände.
    Captain Goldmunds Entlarvung geschah so überraschend, daß Ruth nicht sofort darauf reagierte.
    Eben noch war er ein völlig normaler Kriminalbeamter in

Weitere Kostenlose Bücher