Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn

Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn

Titel: Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
Vom Netzwerk:
und kam dem zuvor, indem er weitersprach: »Legen Sie sich doch die Frage vor, Major, weshalb Hastings in der Auseinandersetzung mit Dreyer gescheitert ist? Und dann merken Sie sich die einfache Antwort: Er hat mit seinen Forderungen nach Ärmelhochkrempeln und Zupacken die Leute vor den Kopf gestoßen. Dreyer sah den Klimaumbruch kommen und machte ihn sich zunutze.«
    Tuomi hob die Hand.
    »Einverstanden – bis hierher. Aber wie sieht das aus, falls sich herausstellt, daß der Konsul kein Freund der Götter ist, sondern ein gerissener Betrüger?«
    »Wo«, fragte Brandis, »liegt sein Betrug? Er hat dem Volk Regen versprochen, und der Regen kam. Er hat eine Ära des Überflusses angekündigt, und das Volk schlemmt. Unter Hastings mußte es schuften, um die Folgen der Großen Katastrophe zu überwinden, unter dem Konsul lebt es wie in einem Schlaraffenland. Major, wenn Sie Hand an den Konsul legen, wird der Mob sie in Stücke reißen.«
    Es war Wahnsinn. Und je eher Major Tuomi das einsah, desto besser. In der gegenwärtigen Situation konnten nur Selbstmörder von einer Revolte gegen General Dreyer reden. Und nicht nur Major Tuomis Kopf stand auf dem Spiel. Auch der von Ruth war in Gefahr.
    Major Tuomi hatte Brandis ausreden lassen. Nun bemerkte er: »Wenn die Masse eines Volkes blind ist, Brandis, was sollen dann die wenigen Sehenden tun? Sollen Sie, weil es das Bequemste ist, die Augen schließen? Auch dort, wo das Verbrechen offensichtlich ist?«
    Brandis ging auf die Frage nicht ein. Er sagte: »Fakten, Major! Alles andere zählt nicht.«
    Tuomi nickte.
    »Also gut, Brandis – die Fakten!«
     Brandis erfuhr von der geheimen Konferenz und davon, daß sich Major Tuomi davon einen – wenn auch unvollständigen Mitschnitt – zu verschaffen gewußt hatte.
    »Sie werden zwei Stimmen vernehmen«, erläuterte Tuomi, während er die Kassette einschob, »die von Dreyer und die von Dr. Lundberg, dem Minister für Landwirtschaft und Ernährung …«
    Das Band lief an. Brandis zog einen Stuhl heran und stützte sich auf die Lehne.
     
    Dreyer: Natürlich machen wir weiter.
Lundberg: Allmählich muß es auffallen, mein Konsul.
Dreyer: Ich denke, man kann uns nichts nachweisen!
Lundberg: Direkt wohl nicht.
Dreyer: Dann zerbrechen Sie sich darüber nicht den Kopf, Doktor. Wir stehen kurz vor dem Ziel. Die Massen jubeln mir zu. Dank Ihrer Rekordernten!
Lundberg: Ich fürchte noch immer die VOR, mein Konsul. Sie könnten, um den Folgen der Dürre zu entgehen, die Flucht nach vorn antreten.
Dreyer: Nicht, wenn wir ihnen den Rest geben. Unter welchem Kennwort läuft jetzt die Operation?
     
    Pause. Der Mitschnitt war, wie Tuomi angekündigt hatte, lückenhaft. Von Lundbergs Auskunft festgehalten war nur …
     
    Lundberg : … hahn.
     
    Danach ließ sich noch einmal Dreyers Stimme vernehmen.
     
    Dreyer: Doktor, ich verlasse mich auf Ihre …
     
    Major Tuomi schaltete das Gerät ab.
    »Und nun zu der Schlußfolgerung, Commander, zu der auch Joffrey Hastings gelangt ist, nachdem er sich das angehört hat: Dreyer und dieser Dr. Lundberg stecken in einer schmutzigen Sache unter einer Decke.«
    Brandis hob die Schultern.
    »Und weiter?«
    »Was braucht es mehr, um Dreyer zu überführen? Dr. Lundberg ist Meteorologe. Addiert man diese Tatsache mit dem, was wir soeben gehört haben, liegt der Schluß geradezu auf der Hand: Dreyer manipuliert das Wetter. Einmal, um sich vor dem Volk aufzuwerten, und zum anderen, um die VOR in die Knie zu zwingen. Der sogenannte Klimaumbruch ist ein absichtlich herbeigeführtes Ereignis.«
    Brandis zog es vor, sich zu keiner voreiligen Stellungnahme hinreißen zu lassen.
    »Es ist nicht gerade viel, was Sie da gegen den Konsul in der Hand halten, Major. Für eine Anklage reicht das nicht aus.«
    In Tuomis Gesicht malte sich Enttäuschung. Brandis entging das nicht. Aber welche Art von Reaktion sollte er denn sonst zeigen? Major Tuomi steckte bis an den Hals in den Vorbereitungen zu einem Militärputsch. Und von putschenden Offizieren hatte Brandis bislang nie viel gehalten.
    »Brandis«, sagte Tuomi, »noch eins! Am 1. August läßt sich Dreyer auf der Venus zum Kaiser krönen. Das sichert ihm eine Machtfülle, wie sie noch kein Mensch je in seiner Person vereinigt hat. Man wird ihm huldigen müssen wie einer Gottheit!«
    »Der Termin steht fest?«
    »Ich habe ihn heute früh erfahren.«
    In Brandis arbeitete es. Es war ungeheuerlich – das eine wie das andere.
    Falls es zutraf, daß hinter

Weitere Kostenlose Bücher