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Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn

Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn

Titel: Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Taigajäger.
    Und auch William Xuma, der bedächtige Transvaaler mit den perlweißen Zähnen im ebenholzschwarzen Gesicht, war Brandis, seinem Commander, treugeblieben und gefolgt, als dieser von der VEGA hinüberwechselte zur UGzRR. Xuma war nicht nur ein zuverlässiger Maschinenwart, sondern darüber hinaus ein Meister in der Kunst technischer Improvisation.
    Brandis betrachtete den lädierten Frachter.
    Seine Bullaugen zeigten jenen typischen Grauschleier, der immer dann entsteht, sobald die mörderische Kälte des leeren Raumes in einen Schiffskörper einzudringen vermag.
    Auch Stroganow hatte den Frost hinter den Scheiben entdeckt. Er sagte: »Hoffentlich gibt’s keinen Trabbel mit zugefrorenen Schleusen, Sir.«
    Die Befürchtung des Navigators bewahrheitete sich glücklicherweise nicht. Die Koppel-Magneten faßten, und nachdem das Dingi festgemacht hatte, fuhr die Schleuse vorschriftsmäßig auf.
    Brandis überprüfte Helm, Luftzufuhr und Mikrofon, zog die Handschuhe an und ging dann als erster auf das andere Schiff hinüber. Sein Blick galt zunächst den klimatischen Armaturen.
    Das Thermometer zeigte eine Innentemperatur von 87 Grad minus an, und das Manometer des Luftumwandlers stand auf Null.
    Brandis wandte sich an Xuma.
    »Bringen Sie das in Ordnung, Lieutenant! Wahrscheinlich müssen Sie zuvor jedoch alle Lecks abdichten. Fangen Sie an! Lieutenant Stroganow und ich sehen nach der Besatzung.«
    Das Unheil war so blitzschnell über den Transporter hereingebrochen, daß der Besatzung nur noch Zeit geblieben war, das Schott zum Cockpit zu schließen. Die drei Männer waren noch am Leben, wenn auch ohne Bewußtsein. Festgehalten von ihren Gurten, saßen sie wie schlaffe Puppen in ihren Sitzen.
    Stroganow entfernte sich wortlos und kehrte mit einer Trage zurück.
    »Im Hospital, Sir«, bemerkte er, »ist alles intakt. Ich habe die Notaggregate zugeschaltet.«
    Man durfte folglich hoffen, die Leute wieder auf die Beine zu bekommen. Was ihnen zunächst fehlte, waren Wärme und Luft.
    Nachdem die Besatzung versorgt war, überprüfte Brandis routinemäßig das Bordbuch.
    Der Militärfrachter kam vom Mars, den er vor elf Tagen verlassen hatte. Ein Bestimmungshafen war nicht ausgewiesen, sondern lediglich eine Rendezvous-Zeit angegeben mit dem Vermerk: ACHTUNG – PAROLE! Die Ladung war nur als Gewicht vermerkt – 230 Tonnen –, jedoch nicht benannt.
    Das Militär hatte seine eigene Vorstellung davon, wie ein Bordbuch geführt werden mußte.
    Brandis schob die Kassette wieder an ihren Platz und folgte Stroganow in den Laderaum. Darin war Xuma schon damit beschäftigt, die schlimmsten Schäden zu beheben.
    Die Ladung bestand aus versiegelten Aluminiumkisten. Um besser an die Löcher heranzukommen, die sich die Herkules bei ihrem Zusammenstoß mit dem treibenden Urgestein geholt hatte, waren einige der Kisten von Xuma zu einer Art Leiter zusammengestellt.
    Viel mehr als die Außenhaut und einige Leitungen war nicht zerstört. Der Frachter war gewissermaßen mit einem blauen Auge davongekommen.
    Eine der Frachtkisten hatte Schaden genommen. Als Stroganow sie auf der Suche nach dem Bruch in der Rohrleitung des Luftumwandlers auf die Seite wuchtete, begann sie zu stäuben.
    Das lädierte Schiff wieder in ein betriebsfähiges zu verwandeln, war Routine – für die Männer mit dem Emblem der UGzRR an den Helmen das tägliche Brot.
    Allmählich begann die Temperatur in den Räumen zu steigen, und auch die Luftzirkulation setzte wieder ein. Brandis klappte das Helmvisier hoch und richtete sich auf.
    Xuma kauerte oben auf den Kisten.
    »Noch eine letzte Schweißnaht, Sir«, sagte er, »dann sollte es gut sein. Der Rest ist Kosmetik.«
    Und eine fremde Stimme bemerkte barsch: »Das reicht!«
    Brandis fuhr herum.
    Die Besatzung des Transporters war rascher auf die Beine gekommen, als er zu hoffen gewagt hatte. Der Pilot, der Navigator und der Maschinist hatten den Laderaum betreten.
    Und nun erst fiel Brandis auf, daß ihre olivgrünen Militäroveralls das Abzeichen der III. Abteilung trugen.
    Daß sie zu sich gekommen waren, konnte nicht lange her sein. Die Zeichen der Todesnähe waren aus ihren jungen, bartlosen Gesichtern noch nicht getilgt.
    Der Pilot, der zugleich der Kommandant war, ließ noch einmal seine barsche Stimme vernehmen: »Überlassen Sie alles Weitere uns! Und verlassen Sie sofort das Schiff!«
    Brandis hob den rechten Arm: das Signal zum Sammeln.
    »Gehen wir, meine Herren!« sagte er.
    Er war erfahren

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