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Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn

Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn

Titel: Weltraumpartisanen 31: Geheimsache Wetterhahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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hatte es Brandis geduldig auseinandergesetzt.
    »Im Prinzip sind natürliche Kondensationskeime in der ganzen Atmosphäre verstreut: In reiner Luft über dem Meer und den Polargebieten findet man vielleicht hundert Partikelchen pro Kubikzentimeter – aber tausendmal mehr über den großen Städten …«
    Von Erläuterung zu Erläuterung war das Bild vollständiger geworden.
    »Solange diese Keime lediglich hygroskopisch sind – also sich mit Wasserdampf sättigen können bis zur Tropfenbildung –, solange bleibt der Klimaablauf normal. Anders ist es, wenn man sie magnetisch beeinflussen kann. Letzteres gelang freilich bisher nur im Labor. Für die Verwendung im Großen ist das Magnetit, wie es hier auf der Erde gefördert wird, wegen seiner nur sehr geringen hygroskopischen Eigenschaft nicht geeignet …«
    Jedes dieser mikroskopisch kleinen Staubkörnchen vom Mars ergab einen Regentropfen.
    Und das bedeutete nicht mehr und nicht weniger, daß jemand, der es verstand, die Wolken über dem Planeten Erde mit dem Zeug zu impfen, diese dann nach Belieben abrufen konnte.
    Zum Beispiel aus dem VOR-Kernland China hinüber nach Australien.
    Alles, was er dazu benötigte, waren mobile Magnetfelder. Und diese aufzubauen, war beim Stand der Technik kein Problem.
    Brandis entsann sich, daß Captain Weygand beim Rückflug von Peking über neuartige Magnetfelder in den EAAU geschimpft hatte wie auch über den täglichen Wechsel der vorgeschriebenen Flugschneisen.
    Während er am Steuer des geliehenen Moskitos saß, nahm er im Geist das Puzzle immer wieder auseinander, um es immer wieder zusammenzusetzen.
    Das fertige Bild war immer gleich.
    Mit Hilfe der Magnetitfunde auf dem Mars und der radarfesten Phantom -Satelliten, die auf geheimen Umlaufbahnen die Erde umkreisten, hatte der Konsul das Wetter in seine Hand bekommen.
    Und mit dem Wetter eine Fülle an Macht, von der die klassischen Diktatoren nicht einmal hatten träumen können.
    Militärtransporter, mit konsultreuen Besatzungen aus den Reihen der III. Abteilung bemannt, karrten das Teufelszeug vom Mars heran und verteilten es auf die Satelliten. Und diese wiederum verstreuten die magnetempfindlichen Kondensationskeime überall dort, wo sie eine regenträchtige Wolke sichteten.
    Den Rest besorgten die Magnetfelder.
    Wo immer Regen gewünscht wurde, ließen sie sich im Handumdrehen aufbauen. Und zugleich ließ sich auf diese Weise eine Weltmacht wie die VOR, der unliebsame Nachbar im Osten, für einen Schluck Wasser in die Knie zwingen. Brandis schauderte. Dreyer schaltete und waltete auf der Erde mit der Selbstherrlichkeit und Skrupellosigkeit eines eitlen Götzen. Praktisch war ihm bereits der ganze Planet Untertan. Major Tuomi hatte recht, wenn er von einem ungeheuerlichen Verbrechen sprach. Brandis sah ihn und seine Umsturzpläne in neuem Licht. Ein einsamer Gerechter erhob sich gegen die Herrschaft des Bösen.
     
    Brandis schaute auf die Uhr. Es war später geworden als gedacht. Ruth wartete bereits. Das neue Wissen würde Tuomi den Rücken stärken. In seiner Hand konnte es zur wertvollen psychologischen Waffe werden – denn nichts verträgt die Masse Mensch weniger als die Offenbarung, für dumm verkauft worden zu sein. Eben noch gehorsam und untertänig, verwandelt sie sich im Handumdrehen in einen zurückschlagenden Bumerang.
    Mehr als das – Ruth mußte das endlich verstehen – konnte er zu Tuomis Unterstützung nicht beitragen, ohne die UGzRR in die Sache hineinzuziehen und mit ihrer Neutralität auch ihre Existenz aufs Spiel zu setzen.
    Bisher hatte Brandis seine Sehnsucht im Zaum gehalten – nun brach sie durch, die ganze, nie zu sättigende Leidenschaft, das immer wieder unterdrückte Verlangen nach der geliebten Frau, und er gab Gas. Ruth und Mark junior, das Findelkind aus der Zeit der Großen Katastrophe – viel zu selten war er für sie da. Unter dem Cockpit tauchte das Parkdeck auf. Brandis drückte die Maschine in die Tiefe und setzte auf.
    Nun erst erkannte er den grünen Kobra -Helikopter, der neben den privaten der Hausbewohner parkte. An seinen Flanken prangte die von zwei Schwertern gekreuzte römische Drei, das Kennzeichen der III. Abteilung.
    Uniformierte Beamte waren damit beschäftigt, ein Dutzend neugieriger Hausbewohner vom Aufzug fernzuhalten.
    »Zurück! Hier gibt es nichts zu sehen! Zurück!«
    Brandis verließ den Moskito und wandte sich an eine hakennäsige Frau, die ihm am nächsten stand.
    »Ist etwas passiert?«
    Die Frau

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