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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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rief der Chef ihnen nach -und fügte leise hinzu: »Das haben wir alle bitter nötig.«

7. KAPITEL
Bürger der Erde
    Nach zwei Jahrhunderten betrug die Anzahl der kolonisierten Planeten siebenhundert, und viele davon waren dicht bevölkert. Als mit dem Subäther-Antrieb weitere Fortschritte erzielt wurden, wuchsen die Handels- und sonstigen Beziehungen im gleichen Verhältnis. Und wie gewöhnlich folgte einem solchen Trend ein Ansteigen des interstellaren Verbrechertums. Die Kolonien bewahrten sich eine sentimentale Anhänglichkeit an ihren Mutterplaneten. Tatsächlich hatte die Erde jahrelang als offiziell nicht anerkannter Mittelpunkt des Imperiums geherrscht. Nachdem die Koslows und die kurzlebige Dynastie der Gomez' ausgestorben waren, bestiegen die Stanleys den Thron und schenkten der Erde starke und fähige Könige. Schließlich beschloß König der Erde Stanley VI. im Jahre 2225, seinen Titel den Tatsachen anzupassen, und krönte sich selbst zum Kaiser Stanley I. des Imperiums der Erde.
    (Stanhope, Elemente des Imperiums, Rolle 2, Nummer 39.)
    Da keine Eile geboten war, fuhren die d'Alemberts in ihrem Wagen auf Autobahnen nach Tampeta zurück und leisteten sich dabei die gemütliche Geschwindigkeit von 110 Stundenkilometern.
    Lange Zeit fiel kein Wort zwischen ihnen. Die Bedeutung dessen, was der Chef ihnen gesagt hatte, wirkte ernüchternd, und es bedrückte sie die auf ihren Schultern lastende Verantwortung. Es erschreckte sie, daß bei ihrem ersten größeren Auftrag das Schicksal der Galaxis auf dem Spiel stand.
    Schließlich sagte Jules, um das Schweigen zu brechen: »Ich wußte ja, daß der Boß eine hochgestellte Persönlichkeit sein muß, aber so hoch ... Wenn seine unverheiratete Tochter Herzogin ist, kann er nicht weniger als Großherzog sein. Vielleicht habe ich sogar sein Bild irgendwo gesehen oder ihn selbst bei einer Parade in...«
    »Du Schlafmütze!« fauchte Yvette. »Ich nenne dich bewußt so. Du hast doch die tausend Testpunkte erreicht – wie kommt es dann, daß du Großherzog Zander von Wilmenhorst nicht auf den ersten Blick erkennst? Aber so viel ist der gar nicht – nur ein halber Stanley und der fünfte in der Thronfolge, mehr nicht. Du solltest dir lieber einmal den Adels-Almanach vornehmen und ihn studieren.«
    Jules schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Heute bin ich schwer von Begriff! Aber was für eine Tarnung für den Chef des Service! Ihm gehört Sektor vier!«
    »Und wenn du deine Trümpfe richtig ausspielst, gehört er demnächst dir!« Yvettes Stimme troff vor Sarkasmus. »Glaubst du, ich habe nicht bemerkt, wie Helena dich mit ihren Augen verschlang? Du brauchst sie nur zu heiraten und wirst selbst Großherzog.«
    Jules wurde verlegen. »Ich habe sie keineswegs ermutigt. Und außerdem bin ich bereits verliebt.«
    »Ich weiß das, und du weißt es, aber man hat vergessen, es Helena mitzuteilen.«
    Jules ließ das Thema fallen und fuhr schweigend weiter.
    Kurz nach Sonnenaufgang waren sie wieder beim Zirkus angelangt. Sogar um diese Zeit herrschte Aktivität – ein großer Betrieb wie der Zirkus der Galaxis schläft nie -, aber sie wußten, daß ihr Vater erst spät aufstand. Und außerdem waren sie selbst erschöpft. In den vergangenen zwölf Stunden hatten sie mehr Abenteuer erlebt, als selbst ein übermenschlicher Körper aushalten konnte. Statt sofort Bericht zu erstatten, nahmen sie in der Kantine einen kleinen Imbiß zu sich, begaben sich in ihre Quartiere und schliefen zehn Stunden ununterbrochen. Erfrischt und ausgeruht machten sie sodann ihrem Vater einen Besuch.
    Der Herzog saß mit unbewegter Miene da, während sie ihm von ihrem abenteuerlichen Kampf in den ›Dunedin Arms‹ und von ihrer ersten Begegnung mit dem Chef berichteten. Er runzelte die Stirn, als er von dem Verräter hörte, dem es gelungen war, sich in die höchsten Ränge des Service einzuschleichen. Nachdem sie ihm von ihrer Verfolgungsjagd berichtet hatten, folgte Schweigen. »Und nun – wie lautet euer Auftrag?« fragte der Herzog sodann.
    Die zwei jungen Leute sahen einander verlegen an. Das meiste hatte ihnen der Chef vertraulich mitgeteilt und hatte sicher angenommen, daß sie darüber Schweigen bewahren würden, obgleich er nicht ausdrücklich von einer Geheimhaltung gesprochen hatte.
    Und obwohl ihr Vater Herzog und selbst ein Spitzenagent der SOTE war, bestand keine direkte Notwendigkeit, ihn einzuweihen. Je weniger Menschen von ihrer Mission wußten, desto besser war

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