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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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der allerbesten. Verschwunden – als hätte er nie existiert.«
    Verbittert schlug er mit der Faust auf den Schreibtisch. »Verdammt, da draußen verschlingt etwas meine Agenten, und das gefällt mir ganz und gar nicht! Wir müssen herausbekommen, was es ist, und es unschädlich machen, bevor es außer Rand und Band gerät. Deswegen habe ich den Zirkus herangezogen und besonders Sie beide. Sie stellen die schwerste Artillerie des Service dar. Stanley der Zehnte und seine Familie sind schwer bedroht. Wie schwer, wage ich mir kaum vorzustellen seit den Ereignissen heute Anarianer mit dem Attentat in der Bar und der Entdeckung von Oberst Grandons Verrat.«
    Der Chef erhob sich und trat vor Jules und Yvette. »Die wichtigsten Personen dieser Geschichte sind tot. Stanley der Neunte und Herzog Henry sind sicher tot – dafür haben wir ausreichende Beweise. Aimee Amorat müßte neunzig sein, wenn sie noch lebt, deswegen können wir sie als gegnerische Kraft ausschließen. Aber der Bastard könnte mit siebenundsechzig noch zu allem fähig sein – und über seine möglichen Kinder und Enkel, von denen wir nichts wissen, will ich erst keine Spekulationen anstellen.«
    Er legte jedem der d'Alemberts eine Hand auf die Schulter. »Vielleicht übertreibe ich die aufgezeigten Tatsachen, aber ich kann einfach die Bedeutung dieser Mission für die Thronfolge nicht genug betonen. Stanley der Zehnte war und ist der einzige legitime Erbe Stanleys des Neunten, und er seinerseits hat nur eine Erbin, seine Tochter. Falls ihnen etwas zustößt, wird die Galaxis in ein Chaos gestürzt. Der Bastard oder sein Erbe würden zweifellos mit dem Dekret an die Öffentlichkeit treten und ihre Ansprüche geltend machen – was unter den gegebenen Umständen noch nicht das schlimmste wäre. Hinzu käme, daß man mit dem Dekret Schindluder mit der Loyalität des regimetreuen Sicherheitsdienstes treiben würde – und nach der Affäre Grandon zu schließen, tut man dies auch bereits. Die Leute würden in der Frage, wem nun Gefolgschaft zu leisten sei, verunsichert werden. Ganz zu schweigen davon, daß eine ganze Reihe von bis jetzt treu ergebenen Großherzögen und Herzögen sich entschließen könnte, eigene Ansprüche aufs Tapet zu bringen, falls sich ihnen dazu nur halbwegs eine Chance bietet.
    Das Ergebnis wäre ein Bürgerkrieg, der Jahrhunderte dauern könnte und ungezählte Milliarden Menschenleben kosten würde.
    Unsere gesamte Zivilisation könnte unter dieser Last zusammenbrechen. Es widerstrebt mir, solche Gedanken weiter zu verfolgen, aber ich muß es, weil ich und Sie die Verantwortung dafür tragen, daß dies alles verhindert wird.«
    Der Chef nahm wieder eine aufrechte Haltung ein und stützte seine Hände in die Hüften. »Die erste Pflicht des Service ist natürlich der Schutz des Kaisers und in zweiter Linie der des Nachfolgers. Bis heute Anarianer war ich der Meinung, daß wir wenigstens dieser Aufgabe voll gerecht werden, aber jetzt weiß ich nicht, wie weit unsere Organisation von Verrätern durchsetzt ist. Wer immer im Besitz des Dekrets ist – er hat Geduld geübt und seinen Feldzug gegen uns mit peinlicher Sorgfalt aufgebaut, bis er einen Weg mitten in die lebenswichtigen Zentren unserer Organisation aufspürte. Wir können nicht damit rechnen, daß er mit dem endgültigen Griff nach der Macht länger wartet.«
    »Unsere Mission besteht also darin«, sagte Yvette, »das Dekret und seinen jetzigen Besitzer zu vernichten.«
    »Nicht ganz«, meinte der Chef. »Es ist etwas heikler. Sie müssen das echte Dokument finden. Sie müssen es aber auch unversehrt herschaffen, so daß Stanley der Zehnte es eigenhändig vernichten kann. Nur dann ist der Thron gesichert. Sie müssen auch Banion, den Bastard, finden und, wenn möglich, lebend gefangennehmen. Er hat eine Organisation aufgebaut, die das Imperium bedroht, und wir benötigen genaueste Kenntnis, wie sie funktioniert, wenn wir sie zerstören wollen.«
    Helena sah Jules noch immer mit zärtlichem, verwirrendem Blick an. Er beachtete sie nicht, sondern stand auf und sah den Chef an. »Sir, ich versichere Ihnen, daß wir uns mit allen Kräften dafür einsetzen.«
    Der Alte lächelte. »Dann bin ich befriedigt. Ich habe in Sie beide volles Vertrauen.« Er überreichte ihnen eine Box, welche die Berichte enthielt, und führte sie dann zum Lift. Helena gab Jules unerwartet einen Abschiedskuß. Er errötete und betrat mit seiner Schwester den Lift.
    »Leben Sie wohl und viel Glück«,

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