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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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konnte. Sie durfte demnach nur ganz unverdächtige Sätze äußern. »Prima, lieber Papa. Einfach prima.«
    Etienne d'Alembert kniff die Augen zusammen – fast unmerklich. Für den Fall des Abgehörtwerdens hatte die Familie d'Alembert einen Nachrichtencode ausgearbeitet, und das Wort ›prima‹ bedeutete eigentlich das genaue Gegenteil. Seine Tochter steckte also bis zum Hals in Schwierigkeiten und bat ihn um Hilfe. Sein Müdigkeit war wie weggeblasen.
    Sie sprachen noch fünf Minuten miteinander. Obgleich ihre Unterhaltung für Pias weitschweifig und manchmal albern war—es war beabsichtigt, daß sie für alle Außenstehenden so klang—, wurde dabei eine ganze Menge Informationen ausgetauscht.
    Yvette konnte ihrem Vater mitteilen, daß sie auf einem Piratenasteroiden gestrandet war, daß sie sich frei bewegen, den Asteroiden aber nicht verlassen konnte. Sie konnte ihm die genaue Position durchgeben und informierte ihn auch, daß eine ganze Flotte bereitstünde, die man ihm womöglich entgegenwerfen würde. Außerdem teilte sie mit, daß außer ihr noch etwa vierzig Personen auf Rettung warteten.
    Etienne seinerseits nahm diese Mitteilungen zur Kenntnis und antwortete, er könne innerhalb von vier Tagen eine ganze d'Alembertsche Kampfeinheit zum Asteroiden schicken. Er wolle dafür sorgen, daß die Marine ihm Rückendeckung gab, wenn sie auch an dem Angriff selbst nicht teilnehmen sollte. Yvette versicherte ihm, sie könne so lange aushalten und versicherte ihn überdies ihrer töchterlichen Liebe. Ihr Vater erwiderte diese Liebeserklärung, und das Gespräch war beendet.
    Yvette hatte zwar behauptet, sie könne gut so lange aushalten, doch dies war keineswegs so einfach. Sie und Pias und die anderen Gefangenen mußten auf dem ureigenen Gelände der Piraten gegen diese vier Tage lang Widerstand leisten. Sie hoffte, daß sich dies irgendwie bewerkstelligen ließ.
     

10, Kapitel
Der Unfall
    Der Mann, den Howard damit betraut hatte, für Jules und Vonnie einen Unfall zu arrangieren, war ein Profi, den er bei ähnlichen Gelegenheiten schon des öfteren eingesetzt hatte. Der Mann wußte, daß der Unfall sich in sicherer Entfernung von Howards Haus ereignen mußte, damit auch nicht der Schatten eines Verdachtes auf den Gauner fiel. Er wußte ebenso, daß Howard ein hieb- und stichfestes Alibi haben mußte. Der Unfallwagen war gestohlen, so daß man Howards Bande nicht damit in Verbindung bringen konnte, wenn der Wagen zerschmettert in einem Abgrund aufgefunden wurde. Sämtliche Einzelheiten waren feinsäuberlich ausgearbeitet.
    Dieser Killer hatte nun eine bevorzugte Gegend für seine Inszenierungen – eine einsame Bergstraße etwa zwanzig Kilometer von Howards Haus entfernt. Wie so viele Bergstraßen im südlichen Kalifornien, so hatte auch diese ihren gebührenden Anteil an Haarnadelkurven mit entsprechender Unfallrate. Die Bergflanke, an der sich die Straße emporwand, war mit dichtem Gestrüpp bewachsen, so daß man, wenn alles gutging, den Wagen stunden-, ja tagelang nicht entdecken würde. Und in unmittelbarer Nähe verlief ein Wanderweg, den er für den Rückweg benutzten konnte. Nach eineinhalb Stunden hätte er wieder die Grenzen der Zivilisation erreicht und konnte ein Taxi herbeirufen, das ihn nach Hause brachte.
    Der Mann war so vertieft in die Einzelheiten der Unfallgestaltung, daß ihm entging, wie Vonnie sich auf dem Hintersitz rührte. Der elektrische Schock war zwar sehr stark gewesen, doch sie war jung und gesund, und ihre desplainianische Natur bewirkte, daß sie sich rascher erholte als jeder andere. Und sie erlangte eben das Bewußtsein wieder, als Howards Henker sich jener Stelle näherte, die er für den Doppelmord ausgesucht hatte.
    Zunächst war ihr Bewußtsein noch umnebelt und mußte sich mühsam in die Realität zurückkämpfen. Ihr fiel der Elektroschock am Fensterbrett ein, und der Schrecken, den sie gespürt hatte. Als ihr der amateurhafte Fehler klarwurde. Und jetzt merkte sie, daß sie in einem fahrenden Fahrzeug lag. Ein anderer lag bewußtlos neben ihr, doch zunächst hatte sie große Schwierigkeiten, ihn zu erkennen. Und sie durfte sich nicht auffällig bewegen. Wenn man sie noch länger für bewußtlos hielt, konnte sie unauffällig mehr in Erfahrung bringen.
    Als ihre Augen wieder klar sehen konnten, erkannte sie Jules, einen Jules, der entweder wirklich bewußtlos war oder sich so stellte. Das beunruhigte sie nicht wenig. Sie und Jules waren allein auf diesen Fall angesetzt.

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