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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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einem Mann verstehen. Er war Anfang Dreißig, die ideale Mischung aus reifer Erfahrung und jungenhaftem Überschwang. Dak hatte alle gesellschaftlichen Tugenden und war ein witziger und intelligenter Gesprächspartner. Was aber noch wichtiger war, er kannte den Wert des Zuhörenkönnens. War er mit einer Frau zusammen, dann spürte sie, daß ihr seine ungeteilte Aufmerksamkeit galt. Eine sehr schmeichelhafte Eigenschaft, die ihn zum Schwärm aller weiblichen Wesen an Bord avancieren ließ.
    So war es nur natürlich, daß sich die zwei attraktivsten Menschen an Bord des Linienschiffes kennenlernten und sofort aneinander Gefallen fanden. Dak führte Yvette nach dem Dinner allabendlich zum Tanz, und die schöne SOTE-Agenten wußte, daß ihr zauberhafte Stunden bevorstanden. Dak überließ ihr während des Essens die Unterhaltung, was Yvette nichts ausmachte—es gab ihr Gelegenheit, ihre erfundene Geschichte zu üben und sie für Vesa aufzupolieren. Sie gab zu verstehen, daß sie mit neunundzwanzig Witwe geworden war. Ihr Mann hätte ihr ein Riesenvermögen hinterlassen. Die Bergbauunternehmen, die sie gemeinsam aufgebaut hatten, lägen nun in den Händen tüchtiger und vertrauenswürdiger Geschäftsführer, und die arme Carmen habe nichts weiter zu tun, als auf Reisen zu gehen und sich zu amüsieren. Es war eine sorgfältig erdachte Geschichte, von einer Art, daß eventuelle Mörder sofort wußten, daß Carmens Verschwinden im Strom des Lebens kaum ein leises Wellengekräusel hinterlassen würde.
    Dak hörte sich das alles voll Mitgefühl an. »Sie wirken aber viel zu jung für eine Witwe«, sagte er, als sie mit ihrer Geschichte fertig war.
    »Dafür gibt es keine Altersgrenze. Der arme Carlos wurde in einer unserer Minen verschüttet. Man hat ihn nie gefunden.« Yvette gestattete sich einen traurigen Seufzer.
    »Trotzdem kann ich nicht glauben, daß eine so weltoffene und gebildete Frau von Purity kommen kann. Ich hörte immer nur, daß man dort, nun ja ...«
    »Versuchen Sie es mit ›steif‹, ›provinziell‹ oder ›langweilig‹. Die meisten Fanatiker sind es auch wirklich. Ich wurde selbst so erzogen und bin immer wieder überrascht, wenn ich entsprechende Anzeichen an mir entdecke. Ein Glück, daß das Geld einem rasch eine ganze Menge beibringt – oder zumindest die geeigneten Lehrer verschafft. Carlos und ich mußten erkennen, daß wir viel zu lebenslustig waren, um uns in einem purityanischen Leben zu vergraben, deswegen sind wir schon vor sieben Jahren auf die Erde gezogen.« Sie seufzte. »Armer Carlos. So jung sterben zu müssen und so viel Schönes nicht kennengelernt zu haben.«
    Da setzte das Orchester ein. Dak forderte sie zum Tanzen auf, und Yvette nahm nur zu gern an. Es zeigte sich, daß beide hervorragende Tänzer waren. Ihre Körper verschmolzen zu einer geschmeidigen, im Rhythmus der Musik gleitenden Bewegung. Yvettes Körper prickelte, als sie sich an Dak schmiegte. Ein charmanter Mann, in den sich eine Frau nur zu leicht verlieben konnte.
    Nach dem Tanz führte Dak Yvette hinaus in den angrenzenden Raum, der als Cosmos Room bekannt war. Es war ein weitläufiger Raum, zwanzig Meter lang, mit einer kuppelartigen Decke, die sich zehn Meter hoch über den Köpfen der darin Befindlichen wölbte. Der Raum wurde ständig im Dunkeln gehalten, während ein Kaleidoskop stecknadelgroßer Lichter über die Kuppel glitt und ihr das Aussehen eines psychedelischen Planetariums verlieh. Hin und wieder erschien das vergrößerte Bild einer Nebula oder einer fremden Galaxis und stürzte sich falkengleich auf den Beschauer. Der Cosmos Room war offensichtlich für Meditationen über die Größe des Universums gedacht.
    Tatsächlich aber diente er der Anknüpfung von Reisebekanntschaften und hatte Anteil an der legendären Anziehungskraft des Starliners für Romantiker beiderlei Geschlechts.
    Dak führte Yvette an ein entlang der Wand verlaufendes Geländer, und sie beobachteten gemeinsam die Lichtshow an der Kuppel. Yvette brach das Schweigen. »Den ganzen Abend habe ich nur von mir geredet. Wie wäre es, wenn Sie ein wenig von sich selbst erzählten? Wer ist dieser faszinierende Mensch namens Dak Lehman?«
    Ihr Partner verharrte noch eine Weile in Schweigen, was Yvette sehr uncharakteristisch empfand. Dak war im Gespräch niemals um eine Antwort verlegen. Sie wollte sein Zögern schon scherzhaft kommentieren, als sie ein seltsam prickelndes Gefühl im Nacken spürte. Sie wurde beobachtet. Ihr alter

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