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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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Sprechweise zu antworten. Sie durfte ihn keinesfalls erkennen.
    »Was machst du hier?« fragte sie schneidend. Ihr Ton war der einer Aristokratin einem ungehorsamen Diener gegenüber.
    »Tja, eigentlich wollte ich nicht hierher«, sagte Jules. Er spielte ihr etwas vor, eine Person, die sich von DuClos himmelweit unterschied. Dabei starrte er unverwandt auf den Boden und trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. »Ich und mein Freund hier, wir sind Jäger aus dem Ort, und wir haben im Sturm die anderen verloren und ...«
    »Du hast ihn hier heraufgeschleppt?« Sie sah Jules aus zusammengekniffenen Augen an.
    Der Agent bedachte sie mit einem breiten Lächeln, bei dem er alle Zähne zeigte. »Ja, er ist nicht besonders schwer. Wenn man gewohnt ist, wie ich Suhltiere aus dem Sumpf zu holen, dann macht einem ein so schmächtiger Kerl nichts aus.« Die Frau starrte ihn an. Sie musterte ihn viel zu genau. Er bekam es mit der Angst zu tun. »Wie war doch gleich dein Name?«
    »Brecht. Ernst Brecht. Könnte ich wohl meinen Freund irgendwo hinlegen, jetzt wird er mir doch zu schwer.«
    »Nein, das kannst du nicht.« Sie ging um ihn herum und musterte ihn von allen Seiten. »Sag mir, Ernst Brecht, wann warst du zum letzten Mal auf der Erde?«
    »Ach, ich war noch nie auf der Erde. Nein, nie im Leben. Wüßte gar nicht, wie ich mir das leisten könnte. Das ist ein Planet für die Reichen und Adeligen.«
    »Wo könnte ich dir sonst begegnet sein?« Diese Frage murmelte sie wie im Selbstgespräch vor sich hin.
    »Keine Ahnung«, sagte er. »Ich würde mich sicher an jemanden erinnern, der so schön ist wie Sie. Waren Sie jemals auf Islandia? Von dort komme ich.«
    »Von Islandia habe ich nicht mal gehört.«
    »Schade. Ein hübscher Planet. Ich wünschte, ich könnte jetzt dort sein - dort ist es hell und warm und sonnig. Ich wünschte, ich hätte nie von dort fortgemußt. Ich wünschte, ich hätte diese Sachen nie ...«
    »Ach, halt endlich den Mund!« fuhr sie ihn mißmutig an. Jules merkte, daß sie emotionell noch im Kindesalter steckte, ein Umstand, den er sich zunutze machen wollte. Sie hatte keine Geduld, wenn etwas nicht so lief, wie sie wollte.
    Zu ihren Gefolgsleuten gewandt sagte sie: »Dieser Trottel stellt keine Gefahr für uns dar. Wartet, bis es etwas dunkler draußen wird. Dann schafft ihn im Hubschrauber zurück. Setzt ihn in der Nähe seiner Gruppe ab. Den Rest des Weges soll er laufen. Achtet darauf, daß niemand euch sieht.«
    Dann sagte sie zu Jules: »Eines merke dir - ich erfahre alles, was in der Niederlassung vor sich geht. Ich habe dort meine Leute. Ich möchte nicht, daß du überall von diesem Haus hier erzählst, klar? Wenn du es tust, werde ich dich für immer zum Schweigen bringen müssen. Verstanden?«
    Jules schluckte hörbar Luft. »Jawohl.«
    Der Posten, der ihn hereingebracht hatte, sah die Boros erstaunt an. »Warum erledigen wir ihn nicht einfach, damit wir uns weitere Mühe sparen? Niemand wird ihn vermissen.«
    »Du hast meine Befehle gehört. Führe sie aus.« Tanya Boros rauschte hinaus.
    Der Mann war verblüfft, wußte aber, daß er gut daran tat, den Befehlen dieser Frau nachzukommen. Er packte Jules grob am Arm. »Los jetzt, Schneekriecher.«
    Jules war ebenso verblüfft vom Verhalten der Boros. Obwohl sie seines Wissens als Komplizin ihres Vaters nie einen Mord begangen hatte - sie war zu träge und mit sich selbst beschäftigt, um sich um dergleichen zu kümmern -, so war er doch sicher, daß ein solches Vorgehen nicht unter ihrer Würde war. An ihrer Stelle hätte er einen Eindringling sofort getötet. Und er war darauf gefaßt gewesen, wenn nötig zu kämpfen. Jetzt war er natürlich dankbar, daß es nicht so weit gekommen war. In solchen Fällen ging er lieber nach einem sorgfältig ausgearbeiteten Plan vor. Und speziell diesem geschenkten Gaul wollte er nicht zu genau ins Maul schauen.
    Während er aus dem Haus gebracht wurde, war er in Gedanken noch bei Tanya Boros. Diesmal hatte sie ihn nicht erkannt, aber sie würden einander wiederbegegnen, das wußte er, und dann konnte alles mögliche passieren.
10.
Verrat
    Als Yvette auf dem Planeten Bromberg von Bord der Paradise ging, nahm sie eine umfangreiche Spezialausrüstung mit, darunter einen Miniatur-Subcom-Sender. Der fehlgeschlagene Angriff auf das Schiff hatte den Appetit der Piraten zwar gereizt, doch mußte man das Interesse wachhalten. Ohne Nachhilfe würde der Piratenboß vielleicht zu der Meinung gelangen, die Paradise

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