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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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er ihr schließlich von Angesicht, zu Angesicht begegnen - und wenn ja, wie konnte er unter diesen Umständen die Begegnung zu seinem Vorteil nutzen?
    Seine Hoffnungen wurden aber jäh zunichte gemacht, als die Frau, der die drei dienten, über die Sprechanlage antwortete. Jules kannte die Stimme von Lady A von einem Band her. Diese Stimme hier klang zwar sehr kräftig, verfügte aber nicht über den Befehlston der Verschwörerin. Etwas kam ihm allerdings bekannt vor. Jules hätte schwören mögen, daß er sie schon gehört hatte, wenngleich er sich im Moment nicht erinnern konnte, wo.
    Der ranghöchste Posten erklärte nun seinem weiblichen Boß, wie er die Gefangenen entdeckt hatte. Er wiederholte einfach Jules' Geschichte. Die Frau sagte nach einiger Überlegung: »Schafft sie herauf ins Haus. Ich möchte mir die beiden ansehen.«
    Der Posten drehte sich zu Jules um. »Du hast gehört, was sie sagte. Also setz dich in Bewegung.«
    Jules verließ die Station und marschierte den steilen Weg zum Haus hinauf. Dabei trug er Li noch immer auf den Schultern. Der Wachposten folgte ihm in einem Abstand von ein paar Schritten. Auch wenn Jules an einen Fluchtversuch gedacht hätte, wäre das jetzt unmöglich gewesen. Aber solche Absichten hatte er nicht. Er konnte es kaum erwarten, ins Haus zu kommen.
    Als er eintrat, wurde er von einem Gefühl empfangen, das er seit seiner Ankunft auf Gastonia nicht erlebt hatte, ja, dessen Existenz er fast vergessen hatte - Wärme. Dieses Haus wurde richtig geheizt und war nicht auf primitive Feuerstellen angewiesen wie die meisten Häuser auf Gastonia. Jules, der nun mehr als einen Monat unter eisigen Umweltbedingungen lebte, empfand es fast als ungemütlich, sich wohl zu fühlen.
    Er wurde in einen Raum gebracht, der auf jedem zivilisierten Planeten als feudaler Salon gegolten hätte - komfortable Sitzmöbel, schwere geschnitzte Tische, runde Teppiche, indirekte Deckenbeleuchtung, sogar ein Sensabel-Gerät in einer Ecke. An jedem anderen Ort hätte Jules keinen Gedanken an die Einrichtung verwendet, aber hier auf Gastonia stellte der Raum einen Anachronismus dar, für den er eine Erklärung suchen mußte.
    Durch eine andere Tür trat eine Frau ein. Sie trug einen roten, goldbestickten Kaftan, pelzbesetzte Seidenslipper und ein dunkelblaues pelzverbrämtes Cape. Beim ersten Blick auf ihr Gesicht blieb Jules vor Schreck fast das Herz stehen. Wer da über den Teppich auf ihn zukam, war niemand anders als Tanya Boros, die ehemalige Herzoginwitwe von Singleton, die ehemalige Universalerbin von Sektor zwanzig ... und die einzige Tochter von Banion, dem Bastard, dem berüchtigten Verräter, der vor Jahren seine Hand nach dem Thron ausgestreckt hatte. Damals hatten die d'Alemberts seine raffiniert ausgeklügelte Verschwörung zunichte gemacht.
    Obwohl das rauhe Klima Gastonias einen Menschen vorzeitig altern lassen konnte, war Tanya Boros jung und schön wie eh und je. Die Jahre der Verbannung auf diesem Planeten waren ihr nicht anzusehen. Jules war überzeugt davon, daß sie nicht lange im Ort gelebt hatte. Aber ein Leben in dieser Luxusvilla war sicher nicht das, was Stanley X. vorgeschwebt war, als er ihr Todesurteil in lebenslängliche Haft umgewandelt hatte, als Gegenleistung dafür, daß sie auf alle Titel verzichtet und einen neuen Treueeid aufs Imperium geleistet hatte.
    Jules verwünschte sich, daß er nicht an die Möglichkeit gedacht hatte, ihr hier zu begegnen. Er war es gewesen, der schuld an ihrer Verbannung war, und doch hatte er in den dazwischenliegenden Jahren kaum einen Gedanken an sie verschwendet. Teils weil er zu stark beschäftigt war, teils aber auch, weil ein auf Gastonia Verbannter praktisch als tot galt. Jetzt mußte er erfahren, wie falsch diese Annahme war.
    Er überlegte blitzschnell. Tanya Boros hatte ihn vor Jahren als DuClos, einen Masseur und Bodybuilder von Purity, kennengelernt. Damals hatte er sich betont elastisch bewegt und sich eines affektierten Tons bedient. Ihr Adel hatte ihm verächtliche Bemerkungen entlockt, und er hatte sie mit Beleidigungen überhäuft. Bis auf einen schmalen Schnurrbart war er glattrasiert gewesen. Beim Sprechen hatte er leicht genäselt.
    Da es auf Gastonia kein Rasierzeug gab, war sein Gesicht, wie das aller anderen Männer hier, von einem dichten Bart fast versteckt. Das würde ihm weiterhelfen. Er beugte die Schultern unter seiner Last und rückte das Kinn an die Brust. Weiterhin nahm er sich vor, ihr in schleppender

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