Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin

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für den Transport der angeblichen Agenten an den angegebenen Ort war sehr knapp. Jules und Vonnie ließen ihr ›Team‹ im Dickicht des Sumpfes landen, im Norden der Lichtung, die der Pseudo-Wombat als Aufenthalt des Gegners angegeben hatte. Die einzige Möglichkeit zum Unterschlüpfen war eine winzige Kunststoffhütte in der südwestlichen Ecke der Lichtung - eine wacklige Angelegenheit, die den Einsatz von zwölf Agenten keinesfalls rechtfertigte. Die Situation war auch nicht so, daß der echte Wombat Hilfe gebraucht hätte.
    Die d'Alemberts hielten ihren Trupp zusammen und warteten, gegen die lästigen Insekten und den brackigen Sumpfgeruch ankämpfend. Die Doppelgänger würden sich wahrscheinlich erst zeigen, wenn sie merkten, daß man ihre Anweisungen befolgt hatte. Sie wußten, daß die echten Wombat und Periwinkle wahrscheinlich die Taktik ihrer Doppelgänger durchschaut hatten. Sicher würden die falschen Agenten gefährliche Fehler zu vermeiden trachten.
    Sie brauchten nicht lange zu warten. Ein kleiner Helikopter kam in Sicht, und die Stimme des Pseudo-Wombat dröhnte aus Jules' und Vonnies Funkgerät. »Freut mich, daß die Anweisungen befolgt wurden. Sie sollen jetzt angreifen und die Bande in der Hütte festnehmen. Nur mit Betäubern - wir wollen sie verhören. Mein Partner und ich bleiben hier oben. Hier haben wir den besseren Überblick, falls einer der Banditen eure Linien durchbricht.«
    »Die Hütte ist höchstwahrscheinlich eine Falle«, meinte dazu Jules. Vonnie nickte. Jules wandte sich an ihre zehn Verbündeten:
    »Ihr habt eure Aufgabe hier erfüllt«, sagte er den Leuten. »Ihr solltet euch jetzt davonmachen und im Sumpf verstecken. Ihr dürft überall hin, nur nicht auf diese Lichtung und nicht in die Nähe der Hütte. Es könnten Schüsse fallen, die aber nicht euch gelten. Sobald ihr euch in Sicherheit gebracht habt, könnt ihr euch wieder sammeln und mit den Helikoptern zurück in die Stadt fliegen. Vielen Dank für die Hilfe.«
    Die Leute zerstreuten sich wie befohlen. Augenblicke später kam ein aufgebrachter Anruf vom Helikopter. »Was ist denn mit Ihnen los? Ich hatte gesagt, Sie sollen Ihr Team in die Hütte schicken und nicht in die entgegengesetzte Richtung!«
    »Ich richte mich nach anderen Befehlen«, lautete Jules' gelassene Antwort.
    »Sie sind nicht Colonel Reede«, beschuldigte ihn die Stimme aus dem Helikopter.
    »Und Sie sind nicht Wombat. Das bin nämlich ich.«
    Er hatte noch nicht ausgesprochen, als er den Helikopter ins Visier nahm und seinen Strahler abfeuerte. Er hoffte, den Motor zu treffen. Der Helikopter befand sich jedoch schon außerhalb der Reichweite seiner Waffe, und der perfekt plazierte Schuß konnte keinen nennenswerten Schaden mehr anrichten.
    Die Insassen, die nun merkten, daß sie unversehens in ein richtiges Gefecht geraten waren, feuerten sofort auf die zwei Gestalten am Boden. Der Helikopter war schwerer bestückt als die beiden Agenten, und die Energiestrahlen zischten höchst wirkungsvoll durch die Luft. Jules und Vonnie suchten mit großen Sprüngen Deckung in der dichten Vegetation. Wo sie eben noch gestanden hatten, wurde der feuchte Boden von Strahlen getroffen und Dampf stieg auf.
    Der Helikopter schwebte außer Reichweite der Handfeuerwaffen über der Szene und spuckte mit erbarmungsloser Intensität Energie in das Sumpfgelände, in dem die Agenten verschwunden waren. Jules und Vonnie wurden so gehetzt, daß sie nicht eine Sekunde innehalten und sich eine vernünftige Vorgangsweise zurechtlegen konnten. Jetzt hieß die Parole bewegen und reagieren. Allein ihr Training und ihr blitzartiges Reaktionsvermögen sicherten ihnen das Überleben.
    Auf trockenerem Gelände hätte die Hitze der feindlichen Energiestrahlen einen Waldbrand entfacht und Gefahr und Verwirrung noch gesteigert. Bäume und Sträucher waren hier jedoch so durchfeuchtet, daß sie kein Feuer fingen. Man hörte ein Zischen, es stank nach schwelendem Laub, Rauch und Dampf stiegen auf. Das war für die d'Alemberts eine unschätzbare Fluchthilfe.
    Als es sich zeigte, daß dieser erste Angriff ein Fehlschlag war, gingen die Killer im Helikopter zu einer anderen, subtileren Taktik über. Ohne mit ihrem Feuer nachzulassen, bewegten sie sich allmählich auf die Lichtung zu. Für die d'Alemberts war die Strategie sofort klar: Der Gegner wollte sie zur Lichtung und zur Hütte drängen, wo sie deutliche Zielobjekte abgeben würden. Liefen sie aber in die andere Richtung, dann gerieten sie