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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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versperrt. Vermutlich hatte man alles Wichtige über Nacht weggeschlossen. Pias mußte sich nun der langwierigen Aufgabe unterziehen, die Laden zum Öffnen zu überreden, damit er sich ihrem Inhalt widmen konnte.
    Seine Suche war auch noch unergiebig, als er den vierten verschlossenen Raum durchstöberte. Da hörte er, über den Schreibtisch gebeugt, ein Geräusch. Ganz schwach nur, ein leises Scharren, Schuhe auf dem Boden, doch für seine auf Gefahr getrimmten Sinne genügte das. Er legte die Papiere zurück in die Lade und schob sie lautlos zu. Er machte sich auch die Mühe, die Lade zu versperren, damit man nicht merkte, daß er sich hier betätigt hatte. In der rechten Hand den Betäuber, so richtete er sich auf. Was da näher kam, war nicht einer der Bewacher. Dafür bewegte sich dieser Jemand zu vorsichtig und zu leise. Es mußte jemand sein, der Verdacht geschöpft hatte und den vermeintlichen Einbrecher überrumpeln wollte.
    Für Pias war die Szene nicht total dunkel, denn er hatte seine Infrarot-Taschenlampe eingeschaltet, die den Raum für ihn, der eine entsprechende Brille trug, in ein unheimliches fahles Licht tauchte. Das Problem dabei war, daß der Strahl nur ganz schmal war und nur einen kleinen Bereich erhellte. Pias stellte die Lampe behutsam auf den Schreibtisch, so daß das Licht direkt auf die Tür gerichtet war und er sofort sehen konnte, wer hier eindrang. Da er eine Brille trug und der andere wahrscheinlich nicht, war er im Vorteil. Er richtete sich auf und trat ein paar Schritte zurück. Den Betäuber hatte er dabei direkt auf die Tür gerichtet.
    Die leisen Schritte hielten genau vor der Tür an. Die Klinke bewegte sich nach unten, und Pias' Finger umklammerten den Abzug seiner Waffe fester. Dabei schlug sein Herz so laut, daß er schon fürchtete, man müsse es draußen vor der Tür hören.
    Die Klinke blieb nach unten gedrückt. Es trat nun eine zwei Sekunden lange Pause ein, die das Herz stocken ließ. Und dann flog mit unerwarteter Geschwindigkeit die Tür nach innen auf, und eine Gestalt stürzte herein. Der Eindringling war weiblich, aber viel mehr konnte Pias nicht unterscheiden. Kaum war nämlich die Gestalt im Raum, verschwand sie aus dem Lichtstrahlbereich in die Dunkelheit.
    Pias war ziemlich verdutzt. Kein Mensch konnte sich so schnell bewegen, jedenfalls nicht auf einer Welt mit dreifacher Erdschwerkraft. Es war ihm der Gedanke durch den Kopf geschossen, daß dies Yvette sein könnte, die zufällig in die Räume geraten war, die er absuchte - doch wußte er, daß auch seine Frau sich nicht so schnell bewegen konnte. Dieses weibliche Wesen war eben mit einer Geschwindigkeit in den Raum gestürzt, die nur vergleichbar war mit dem Tempo, das ein Bewohner einer Hochschwerkraft-Welt auf einer Ein-g-Welt erreichen konnte. Und auf Purity war dies schier unmöglich.
    Pias feuerte nun seinen Betäuber auf den Eindringling ab, zu langsam vermutlich, denn die Gestalt hielt nicht inne. Statt dessen entwischte sie wieder dem Strahl seiner Lampe und verschwand in der Dunkelheit. Pias konnte sie dank seiner Spezialbrille als menschenförmige Strahlung einer Wärmequelle ausmachen, nähere Einzelheiten aber, wie zum Beispiel charakteristische Gesichtszüge, konnte er nicht unterscheiden.
    Und die Gestalt mußte ihn gesehen haben, obgleich sie keine Brille hatte. Kaum war sie wieder dem direkten Strahl seiner Lampe entwischt, wollte sie sich mit unglaublicher Geschwindigkeit auf Pias stürzen. Pias vollführte eine Wendung, um der nun aus einer anderen Richtung kommenden Bedrohung entgegenzutreten und feuerte seinen Betäuber direkt auf die Angreiferin ab. Seine Waffe war auf Stufe drei eingestellt, genug, um jemanden zwanzig Minuten lang zu betäuben. Die Angreiferin hätte auf der Stelle umfallen und so lange außer Gerecht bleiben müssen, daß er entwischen konnte.
    Statt dessen aber ließ sich die Frau in ihrem Ansturm nicht aufhalten.
    Wäre Pias Bavol nur um ein geringes weniger gewitzt gewesen, wären sein Verstand nicht so scharf und seine Reflexe langsamer gewesen, dann wäre das einzige, was über ihn noch zu schreiben gewesen wäre, sein Nachruf gewesen. So sehr ihn auch die Wirkungslosigkeit des Betäubers überrascht hatte, so ließen seine überentwickelten Instinkte nicht zu, daß er vor Schreck erstarrte. Die leuchtende Gestalt schoß aus der Dunkelheit auf ihn zu, und Pias mußte schleunigst ausweichen. Er ließ sich zur Seite fallen und rollte sich ab, wie er es gelernt hatte,

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