Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
Vom Netzwerk:
sind Durchschnittsbürger auf Geschäftsreisen oder solche, die jahrelang für einen Luxusurlaub gespart haben. Außerdem ist ein Linienschiff schwer zu knacken, weil man zahlenmäßig stark überlegen sein müßte - und das lohnt sich wirklich nicht.
    Nein, wie ich die Piraten einschätze, ziehen die einen Frachter, dessen Ladung sie mit hohem Profit weiterverkaufen können, oder ein kleines Privat- oder Charterschiff, dessen Passagiere sie als Geiseln nehmen und mit denen sie Lösegeld erpressen können, vor.«
    »Ja«, rief Yvette aus. »Wir könnten eine Speditionsfirma gründen, die sich auf seltene und teure Fracht spezialisiert, auf risikoreiche Güter, die von anderen Speditionen abgelehnt werden. Das müßte für die Piraten eine große Versuchung sein.«
    Pias dachte nach und schüttelte den Kopf. »Nein, das geht nicht. Erstens ist es unwahrscheinlich, daß wir ein solches Unternehmen auf die Beine stellen könnten. Weder du noch ich können ein Raumschiff steuern, und Zeit, um es zu lernen, haben wir nicht, wenn der Fall vor der Krönung gelöst werden soll. Zweitens ist es sehr unwahrscheinlich, daß die Chefs des Unternehmens ihre Zeit damit vertun, jeden Flug zu begleiten - und wenn wir nicht jedes Mal dabei sind, haben wir keine Chance, den Piraten in die Hände zu fallen. Außerdem ist der Anreiz zu gering. Die Piraten haben keinen Grund, uns zu schnappen.«
    Yvette war mit ihrer Geduld momentan am Ende. »Welchen Anreiz halten Euer Majestät denn für ausreichend«?
    Pias, der merkte, daß er ihren Unwillen erregt hatte, zeigte sich ein wenig zugänglicher. »Nun, ich hatte eigentlich an so etwas wie ein Kasinoschiff gedacht. Wenn es etwas gibt, mit dem ich mich auskenne, dann damit.«
    Als sie die Idee durchdachte, verflüchtigte sich Yvettes Ärger. Pias hatte drei Jahre lang einen ausgekochten Berufsspieler gemimt, als er Jagd auf Rowe Carnery machte, den Mann, der seine frühere Verlobte auf dem Gewissen hatte. Es war eine Rolle, die vollkommen Pias' etwas exzentrischen Neigungen entsprach und vor allem eine Rolle, die zu der geheimnisvollen Aura paßte, die damals Yvette so fasziniert hatte.
    Pias beobachtete ihre Reaktion und sah, daß sie sich beruhigt hatte. Er erläuterte seinen Plan genauer.
    »Es darf natürlich kein gewöhnliches Kasinoschiff sein. Wenn wir damit die Piraten ködern wollen, dann müssen wir schon etwas Besonderes auf die Beine stellen. Es wird das aufwendigste und schickste Raumkasino sein, das es je gegeben hat, ein Raumschiff, das vor dekadentem Luxus überquillt.« Seine Begeisterung färbte auf Yvette ab - er hatte ganz richtig spekuliert. »Ein exklusiver Vergnügungspalast.« Sie hatte richtig Feuer gefangen. »Je exklusiver wir die Sache aufziehen, desto mehr Menschen werden sich drängen, an Bord zu kommen, und desto erlesener wird unsere Klientel. Eintritt nur für geladene Gäste. Zweitausend Rubel Einsatz gleich beim Eintreten.«
    »Mindesteinsatz fünfzig Rubel«, fuhr Pias fort. »Und als feste Regel niemals Kredit. Alles bar - das bedeutet, daß immer Unsummen an Bord sind, von denen die Piraten sich ködern lassen werden.«
    »Wir werden hinausposaunen, daß unser Schiff hundertprozentig sicher ist, vor allem piratensicher. Damit möbeln wir nicht bloß unser Image bei potentiellen Kunden auf, wir werfen den Piraten den Fehdehandschuh hin. Wenn wir bloß laut genug behaupten, daß unser Schiff uneinnehmbar ist, dann wird ihr Piratenstolz sie schließlich zu uns führen.«
    »Gibt es eigentlich so etwas wie hundertprozentige Sicherheit?« sagte Pias nachdenklich. »Und möchten wir diesen Zustand überhaupt?«
    »Ja, auf beide Fragen. Solange die Piraten das Schiff nicht in die Luft pusten, was ihnen aber keinen Profit brächte, bin ich imstande, eine Besatzung zusammenzustellen, die mit allen Passagieren fertig wird. Und wenn wir ihnen auf gleicher Ebene entgegentreten wollen und sie uns in ihre Pläne einweihen sollen, dann müssen wir uns erst richtig Respekt verschaffen. Indem wir sie mit eigenen Waffen schlagen, werden sie sich mit uns irgendwie einigen müssen.«
    Das war die Entstehungsgeschichte der Paradise , des luxuriösesten Schiffs seiner Art, das in der Geschichte des Imperiums jemals konstruiert und gebaut wurde. An eine Konkurrenz mit den großen Luxuslinern war dabei nicht gedacht. Die sollten ihre Passagiere ruhig mit ihrer Größe und Gediegenheit beeindrucken. Ein solches Raumfahrtungeheuer hätten die Bavols trotz des Rückhalts der

Weitere Kostenlose Bücher