Wen das Feuer verbrennt (German Edition)
funktionieren, sind wir im Geschäft!“ Er
hielt Alexander Cummings seine Hand hin. Dieser starrte zunächst
regungslos auf die dargebotene Hand des Dukes, so, als ob er nicht
glauben könnte, dass er endlich am Ziel seiner Träume war. Doch
dann kam Leben in den kleinen Mann und er schüttelte wie verrückt
die Hand von Nicolas Eden.
„Sie werden es nicht
bereuen, Mylord. Sie werden es nicht bereuen!“ stammelte er wieder
und wieder, während er zerstreut seine Pläne zusammensuchte und
sich dann rückwärts verbeugend zur Tür hinaus bewegte.
Der Duke lehnte lässig
am Kamin und stocherte schmunzelnd in der alten Asche herum. Ravenna
beobachtete ihn und war immer wieder erstaunt über die vielen
Gesichter dieses ungewöhnlichen Mannes.
Eigentlich sollte sie
sich von ihm fernhalten, aber sie ertappte sich immer häufiger
dabei, wie sie interessiert aufhorchte, wenn sie in der Ferne seine
Stimme zu hören glaubte. Manchmal schien es ihr so, als ob sie sein
unverwechselbares Duftwasser riechen konnte, wenn er kurz vor ihr
einen Korridor entlanggegangen war. Ihr Herz begann sofort höher zu
schlagen, wenn sie ihn unvermittelt irgendwo traf oder wenn er sie zu
sich rufen ließ.
Bisweilen bedauerte es
Ravenna zutiefst, dass sie ihn nicht als Frau hatte kennenlernen
dürfen. Ob die Anziehung ähnlich groß gewesen wäre, wenn sie ihm
als Lady Ravenna und nicht als Sir Raven vorgestellt worden wäre?
Bei diesem Gedanken begann ihr Herz schneller zu schlagen.
Sie seufzte. Wenn sie
ehrlich zu sich war, musste sie sich eingestehen, dass sie auf dem
besten Weg war sich in diesen Mann zu verlieben! Für einen Moment
stellte sie sich vor, wie es wohl sein würde, wenn sie ihren
Gefühlen freien Lauf lassen dürfte. Wenn die Anzüglichkeiten des
Dukes ihrer Weiblichkeit schmeicheln dürften und sie diese auch ganz
offen genießen könnte! Was wenn sein heißer Atem, wie in jener
ersten Nacht im Badezimmer, wieder über ihren empfindlichen Hals
streichen würde? Was wenn dieser heiße Atem ihren Körper zum
prickeln bringen und sie dann wieder diese köstliche Unruhe zwischen
ihren Beinen verspüren würde ........!
Ravenna merkte wie ihr
die Röte ins Gesicht stieg. Sie schaute auf den Duke, der immer noch
gedankenverloren am Kamin lehnte und über etwas nachzugrübeln
schien. Ravenna nutzte die Gunst der Stunde um ihre Augen über seine
attraktive Gestalt wandern zu lassen.
Da war sein voller,
dunkelblonder Haarschopf, die straffen Wangen mit dunklen
Bartschatten. Ravenna liebte es, wenn er lachte und dabei strahlend
weiße und vor allem vollzählige Zähne zeigte. Seine grau-blauen
Augen leuchteten kraftvoll in seinem braungebrannten Gesicht und
straften die Blindheit Lüge. Und dann diese Lippen. Nur ein einziges
Mal wollte sie in diesen starken Armen liegen und von diesen
sinnlichen Lippen geküsst werden...! Bei diesem Gedanken entfuhr ihr
unbemerkt ein sehnsüchtiger Seufzer.
Der Duke hatte den
Seufzer sehr wohl vernommen und schaute interessiert zu ihr herüber.
„Einen Penny für Eure
Gedanken, Sinclair!“
„Oh, nichts besonderes,
Mylord. Ich habe eben nur an etwas Leckeres gedacht. Ich glaube, ich
habe ein bisschen Hunger......!“ sagte Ravenna geistesgegenwärtig
und merkte erst später wie doppelsinnig ihre Antwort eigentlich war.
„.... dann esst noch
etwas, in einer halben Stunde treffen wir uns bei den Ställen!“
Kapitel
10
„Ich weiß selbst, dass
ich mit dem Feuer spiele“ begegnete Ravenna ungehalten dem
schweigend-strafenden Blick von Eliza. Sie waren in Ravennas
Schlafzimmer und Eliza sah aufmerksam zu wie ihre Ziehtochter ihre
Badeutensilien zusammenpackte: ein frisches Unterhemd und mehrere
Tücher aus feinem Leinen zum Abtrocknen.
„Was soll schon
passieren, Eliza? In einer Stunde spätestens ist es dunkel. Ich
schwimme nur ein bisschen mit dem Duke um die Wette. Das ist alles!“
Eliza schwieg weiterhin beharrlich. Ravenna fühlte sich zunehmend
unbehaglich unter ihrem Blick. Sie wußte selbst, dass es verrückt
war mit dem Duke schwimmen zu gehen. Aber entgegen jeglicher Vernunft
freute sie sich auf diesen Ausflug.
„Ich pass' schon auf
mich auf!“ rief sie der konsternierten Eliza zu, bevor sie ihren
Beutel schnappte und zu den Ställen eilte, wo der Duke bereits hoch
zu Roß auf einer dicken, gemütlichen Kaltblutstute saß. Daneben
warteten die beiden wolfsähnlichen Hunde, die ihn gewöhnlich auf
seinen Ausritten begleiteten. Der Duke bewies auch bei der
Namensgebung
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