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Wen das Grab ruft

Wen das Grab ruft

Titel: Wen das Grab ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch?«
    »Eigentlich nicht«, erwiderte Suko.
    Der Ire nickte. »Und wie sieht es mit dieser Leiche aus?«
    »Damit haben Sie nichts zu tun«, erklärte der Chinese. »Ich lasse sie von den Leuten der Mordkommission abholen.«
    »Das wäre gut.«
    »Sie können dann gehen, Sergeant. Und vielen Dank für Ihre Hilfe!«
    O'Sullivan winkte ab. »Sie brauchen sich bei mir nicht zu bedanken. Ich müsste das bei Ihnen tun. Wären Sie nicht gewesen, hätte uns der Handgranatenwerfer bestimmt erwischt.«
    »Es ist ja noch mal alles gutgegangen«, meinte Bill.
    »Zum Glück, Sir, zum Glück.« O'Sullivan tippte an den Rand seiner Mütze und verabschiedete sich. »Sollten irgendwelche Fragen auftauchen, ich stehe immer zur Verfügung.«
    »Das wissen wir, Sergeant.«
    Beide Männer schauten dem Beamten zu, wie er seine Leute einsammelte und in den noch heilen Wagen stieg. Dann dampften sie ab.
    Wieder hob der Reporter die Schultern. »Und wir stehen hier herum und warten ab. Verdammt, Suko, das gefällt mir nicht.«
    »Denkst du mir?«
    »Dann lass uns etwas tun!«
    Pete Olson kam aus dem Haus. »Ich habe einen Wagen gehört. Dachte schon, Sie wären gefahren.«
    »Nein«, sagte Bill, »wir nicht. Nur die Kollegen sind verschwunden. Und wir werden auch nicht mehr lange bleiben.«
    »Sie wollen uns allein lassen?«
    Conolly lachte. »Wollen ist gut. Wir müssen, mein Lieber. Zudem sind wir sicher, dass Ihnen keine Gefahr mehr droht. Wir haben die Umgebung, die Häuser und die Straße nicht nur einmal abgesucht, sondern mehrmals und nichts gefunden. Unserer Ansicht nach sind Sie sicher, Mr. Olson.«
    »Wenn Sie meinen.« Der Mann hatte die Worte so ausgesprochen, dass das Gegenteil herausgehört werden konnte. Sein Gesicht nahm einen nachdenklichen Ausdruck an. »Kommen Sie denn wieder zurück, Sir?«
    »Möglich.«
    »Und Ihr Kollege?«
    »Den werden wir eben suchen.« Suko gab die Antwort. »Könnten Sie noch einmal so gut sein und eine erneute Skizze anfertigen?«
    »Natürlich. Doch ich möchte sie warnen. Es ist nicht ungefährlich, dem Grab einen Besuch abzustatten. Wirklich nicht. Sie sollten es sich genau überlegen.«
    »Das haben wir schon.«
    »Wollen Sie mit ins Haus kommen?«
    »Ja«, sagte Suko. »Dann können wir auch noch nach der Verletzten schauen.«
    »Sie schläft jetzt.«
    Pete Olson hatte nicht gelogen. Ellen Long hielt die Augen geschlossen. Über ihre Lippen drangen regelmäßige Atemzüge. Sicherheitshalber befand sich Mrs. Olson noch bei ihr.
    »Ich habe ihr kein Schlafmittel gegeben«, erklärte sie. »Es muss wohl die Erschöpfung gewesen sein.«
    »Die Natur verlangt ihr Recht«, sagte Bill. »Wie geht es den beiden Kindern?«
    »Auch gut. Sie schlafen ebenfalls.« Mrs. Olson schüttelte den Kopf. »Ich glaube, die haben noch gar nicht richtig mitbekommen, in welch einer Lage sie sich befinden.«
    Nein, dachte Bill, das haben sie bestimmt nicht. Er glaubte auch daran, dass es besser für sie war. Pete Olson kam mit der Skizze. Er fügte einige Erklärungen hinzu, und die beiden Männer lauschten seinen Worten.
    Bill hatte eine Frage. »Wie weit ist es denn zu Fuß?«
    »Nicht gerade nah. Ich hätte Ihnen gern meinen Wagen gegeben, aber der ist zur Reparatur.«
    »Ein Fußmarsch wird meinem Freund gut tun«, bemerkte Suko und nickte dem Reporter zu, der das Gesicht verzog, als hätte er einen Schluck Essig genommen.
    »Ich wünsche Ihnen Glück«, sagte Olson. »Und noch einmal, meine Herren. Geben Sie gut acht. Es ist gefährlich, sich dem Grab zu nähern. Was dort lauert, kann man kaum beschreiben, so schlimm ist es, obwohl ich es nicht selbst gesehen habe, aber Sie haben ja auch die schrecklichen Folgen erlebt.«
    »Wir werden das Kind schon schaukeln«, erklärte Bill, bevor sich er und Suko verabschiedeten.
    Als sie gingen, schauten ihnen das Ehepaar Olson nach. Die beiden standen vor dem Haus dicht beieinander, und Pete hatte den Arm um die Schultern seiner Frau gelegt.
    »Ich weiß nicht«, murmelte er, »ob das gut geht. Bisher hat immer das Grab gewonnen…«
    ***
    Ich lag in einem geschlossenen Sarg und fühlte mich nicht nur gut, sondern fast glücklich. Die Todessehnsucht hatte mich hergetrieben, und ich war von einem alten Schamanen geleitet worden, der mich in die Nähe des Paradieses bringen wollte.
    Befand ich mich bereits dort? Oder war es noch immer die absolute Finsternis des Sargs, die mich einlullte? Ich wusste es selbst nicht zu sagen, aber ich spürte, dass sich etwas tat.

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