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Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Titel: Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Mitleid mit Dominic Scott. »Und als er dann nach Hause ging, um seiner Mutter zu sagen, dass Harry nicht mitspielen wollte, waren
wir gerade da, um ihm mitzuteilen, dass Kristin tot war – ermordet. Kein Wunder, dass er da erst mal zusammengeklappt ist. Es muss ihm klar geworden sein, dass seine Mutter sie auf dem Gewissen hatte.«
    Kincaid führte den Gedanken für sie zu Ende. »Und weil Dom mit seiner Mission gescheitert war, brachte Ellen noch in der gleichen Nacht auch Harry um.«
    Ihr war ganz schlecht vor Entsetzen, nicht nur über die heimtückischen Morde an Kristin Cahill und Harry Pevensey, sondern auch über die eiskalte Wahl, vor die Ellen Miller-Scott ihren Sohn gestellt hatte. »Und Dom – Dom musste entscheiden, ob er seine Mutter anzeigen sollte, die ihn sein ganzes Leben lang tyrannisiert hatte, womit er zugleich den Namen seiner Familie, vor allem aber den seines Großvaters ruinieren würde …«
    »Oder ob er seine Mutter ungestraft mit dem Mord an zwei unschuldigen Menschen davonkommen lassen sollte. Kein Wunder, dass der Ärmste zu dem Schluss kam, dass Selbstmord der einfachste Ausweg wäre.«
    »Oder beinahe an drei Menschen«, sagte Gemma. Sie spähte durch das Fenster des Wintergartens nach Erika, die immer noch in der Küche saß, und erzählte Kincaid, dass Erika gestern Abend in ihrer Straße ein Auto mit laufendem Motor und ausgeschaltetem Licht am Bordstein hatte stehen sehen, bei dem es sich ihrer Beobachtung nach um einen Landrover gehandelt haben könnte. »Wenn der Taxifahrer nicht gewartet hätte, bis sie im Haus war …« Erst in diesem Moment wurde ihr die Ungeheuerlichkeit dessen, was hätte passieren können, voll bewusst.
    »Verdammt!« Kincaid fluchte so heftig, dass Gemma zusammenfuhr. »Natürlich – Erika. Erika ist das letzte und entscheidende Verbindungsglied. Du hast dir ganz zu Recht Sorgen um sie gemacht. Hör zu …« Er brach ab. Gemma hörte im Hintergrund,
wie Cullen ihn etwas fragte, und dann Kincaids Antwort: »Nein, halten Sie den Durchsuchungsbeschluss noch zurück. Wir werden uns die Garage vorläufig nicht vornehmen. Wir wollen Ellen Miller-Scott nicht vorwarnen. Ich habe eine viel bessere Idee.«
     
    »Ich werde nicht zulassen, dass Sie das Leben einer weiteren jungen Frau in Gefahr bringen«, sagte Erika und verschränkte die Arme vor der Brust. Gemma hatte sie noch nie so stur erlebt.
    Gemma saß inzwischen wieder am Küchentisch und betrachtete nachdenklich ihre Freundin. Obwohl sie nur widerstrebend zugestimmt hatte, als Kincaid ihr seinen Plan erläutert hatte, wusste sie genau, dass er recht hatte. Nun musste sie nur noch Erika überzeugen.
    »Ich weiß, dass Sie das nicht wollen«, sagte sie ernst und hielt Erikas Blick stand. »Aber Sie wollen sicher auch nicht, dass Ellen Miller-Scott ihrer gerechten Strafe für die zwei Morde entgeht, die sie begangen hat, ganz zu schweigen von dem, was sie ihrem Sohn angetan hat. Und wir können ihr nicht nachweisen, dass sie zum Zeitpunkt der Kollisionen am Steuer dieses Wagens gesessen hat, genauso wenig, wie wir es Dominic hätten nachweisen können.«
    »Aber wenn Sie an dem Wagen Spuren finden …«
    »Das macht keinen Unterschied. Jeder gute Anwalt würde eine solche Beweisführung in der Luft zerreißen, und Ellen Miller-Scott wird sich den besten besorgen. Sie muss lediglich behaupten, ihr Sohn sei gefahren und er habe sich wegen seiner Schuldgefühle das Leben genommen. Sie könnte sogar sagen, Dom sei betrunken Auto gefahren und beide Todesfälle seien tragische Unfälle gewesen, und wir könnten ihr nicht das Gegenteil beweisen. Aber« – sie beugte sich vor und schob ihre leere Teetasse und den Teller beiseite – »wir glauben, dass sie
uns die perfekte Gelegenheit liefern wird, ihr die Mordabsicht nachzuweisen.
    Ich bin überzeugt, dass sie gestern Abend hier auf Sie gewartet hat.Vermutlich hat sie zuerst angerufen, um herauszufinden, ob Sie zu Hause waren – wir werden Ihre Anruferkennung überprüfen -, und als Sie nicht drangingen, hat sie die Gelegenheit ergriffen. Und wäre da nicht Ihr gewissenhafter Taxifahrer gewesen, dann wäre ihr Plan vielleicht aufgegangen. Wir müssen damit rechnen, dass sie Sie noch einmal anruft«, fügte Gemma hinzu, »denn wenn Sie zu Hause sind, muss sie Sie mit irgendeinem Trick vor die Tür locken.«
    »Aber ihr Sohn ist tot! Wie kann diese Frau einfach weiter …«
    »Ich glaube keine Sekunde lang, dass Doms Selbstmord sie daran hindern wird, es noch

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