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Wen die Sehnsucht besiegt

Wen die Sehnsucht besiegt

Titel: Wen die Sehnsucht besiegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Frühlingsfee.
    Frances schaute sich um, von einem seltsamen Unwohlsein erfaßt, das sie zunächst nicht verstand - bis sie das Geschenk näher betrachtete. »Gänseblümchen! « japste sie und zerrte am Verschluß des Umhangs, konnte die Häkchen aber nicht lösen. Verzweifelt rang sie nach Atem. Ihre Lider senkten sich, ihr Gesicht wurde aschfahl, die Beine trugen sie nicht länger.
    Ehe sie zusammenbrechen konnte, fing Jamie sie auf und trug sie zur Fensterbank. »Wein! « befahl er. War die Frau krank? Hatte der Vater sie deshalb vor der Außenwelt versteckt? Würde sie allmählich dahinsiechen? Er befreite sie von der Kapuze, öffnete die Häkchen am Hals. Den Kopf in seinem Schoß, lag sie reglos auf den Gänseblümchen, und der letzte Blutstropfen wich aus ihren Wangen. Würde sie sterben? »Wein, verdammt! « rief er. »Holt einen Arzt! « Tode humpelte auf seinen krummen Beinen heran, einen Zinnkelch in der Hand, den er bei Frances’ Anblick fallen ließ. »Zieht ihr den Umhang aus, Mylord! «
    »Was? « fragte Jamie verwundert.
    »Die Gänseblümchen. Davon wird ihr schwindelig, und sie muß schrecklich niesen. Schnell, entfernt den Umhang! «
    Blitzschnell riß Jamie ihr den roten Samt vom Leib und warf ihn Smith zu, der damit hinausrannte.
    Sicher braucht sie frische Luft, dachte Jamie und versuchte, das Fenster aufzureißen. Als es klemmte, öffnete er es mit einem Fußtritt. Dann zerrte er Frances’ Oberkörper auf die Fensterbank. Bald konnte sie wieder mühelos atmen, war aber immer noch bleich wie der Tod.
    Nachdem er sich beruhigt hatte, dachte er wieder an Axia, der er das alles verdankte. Ihre Beweggründe lagen klar auf der Hand - sie beneidete ihre reiche, viel schönere Kusine, und deshalb war sie auf eine Idee gekommen, die Frances beinahe das Leben gekostet hätte.
    Er bedeutete Rhys, für Frances zu sorgen, und stand auf. Suchend schweifte sein Blick über die versammelten Gefolgsleute und Dienstboten hinweg. Wo war Axia? Wie versteinert stand sie da, mit unergründlicher Miene, aber er spürte, daß sie keine Reue empfand. Was hatte sie sich vom Tod ihrer Kusine erhofft? Würde sie Maidenhall beerben? Hätte ein Mann einen so niederträchtigen Plan geschmiedet, würde Jamie sein Schwert ziehen. Aber sie war kein Mann. Und in seinen Augen auch keine Frau.
    »Was erlaubt Ihr Euch… «, begann sie, als er ihr Handgelenk packte.
    Sofort wurde die Aufmerksamkeit der Menschenmenge von Frances abgelenkt und richtete sich auf Axia. Obwohl alle Hausbewohner Schweigegeld erhalten hatten, wußten sie natürlich immer noch, wer die echte Erbin war. »Verlogene kleine Schlange! « Jamie setzte sich auf einen Stuhl und zog Axia quer über seinen Schoß, so daß sie ihm das Hinterteil zukehrte.
    »Hört auf! « kreischte sie. »Wie könnt Ihr es wagen… «
    Ein schmerzhafter Hieb ließ sie verstummen.
    »Mit Eurer gemeinen Intrige hättet Ihr sie fast umgebracht! « schimpfte Jamie und schlug wieder zu.
    »Dafür kratze ich Euch die Augen aus! « schrie sie. »Mein Vater wird… «
    »Oh, er wird mir sicher danken! Schon vor vielen Jahren hätte er Euch den Hintern versohlen sollen. Elendes, selbstsüchtiges, kleines Balg! « Unsanft stieß er sie zu Boden und stieg über sie hinweg.
    Feuerrot vor Verlegenheit richtete sie sich auf. Alle starrten sie an. Obwohl sie wußten, wer sie war, hatte niemand auch nur einen Finger gerührt, um ihr zu helfen. Und wo trieb sich Tode herum?
    Frances lehnte am Fenstersims, immer noch blaß, aber die Freude über Axias Demütigung zauberte einen rosigen Hauch auf ihre Wangen.
    Eigentlich müßte sie wissen, daß ich ihr nicht ernsthaft schaden wollte, dachte Axia. Immer wieder habe ich Gänseblümchen unter ihrem Kissen, in ihrem Schrank und in ihren Kleidern versteckt, weil ich’s so komisch finde, wenn sie niest. Und dabei ist sie niemals in Lebensgefahr geraten. Wie konnte ich denn ahnen, welche Wirkung der Umhang ausüben würde? Warum sagt sie diesem widerlichen Mann nicht, es sei nur ein dummer Streich gewesen?
    »Jetzt will ich dir mal was verraten! « schrie sie ihre Kusine an. Abrupt blieb Jamie stehen, den Rücken zu ihr gewandt. »Er hat’s auf dein Geld abgesehen! Deshalb will er dich umwerben, und wenn du ihn zu lieben glaubst, sollst du deinen Vater fragen, ob du dir einen anderen Bräutigam aussuchen darfst. «
    Wie konnte er es wagen, sie so zu demütigen? Dafür hatte sie sich nun gerächt. Und Frances würde merken, wie man sich fühlte, wenn

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