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Wen die Sehnsucht besiegt

Wen die Sehnsucht besiegt

Titel: Wen die Sehnsucht besiegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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und sie spürte, wie sich sein Körper anspannte. »Irgend etwas wißt ihr, du und Frances und Tode - etwas, das ihr mir verheimlicht. Ich spüre es. Immer wieder sah ich euch drei seltsame Blicke wechseln. «
    »Was - was meinst du? « Ärgerlich schob er sie von seinem Schoß, aber sie klammerte sich an ihn. »Bitte, sei mir nicht böse, Jamie, ich flehe dich an! Ich liebe dich! Das sagte ich schon, als du mich für Diana hieltest. «
    Nun saß er neben ihr, das Gesicht halb abgewandt. »Von Anfang an hast du mich belogen. Als du damals in mein Zelt kamst, wußte ich nicht, wer du bist. Ich erkannte nur, daß mir nie zuvor eine solche Frau begegnet war. Aber vielleicht hätte ich die Wahrheit erraten müssen… « »Warum? « Plötzlich wurde ihr schmerzlich bewußt, daß er ihr seine Liebe noch nie unmißverständlich erklärt hatte. »Weil ich mich dir eben so nahe fühlte wie Diana. Wie ich das beschreiben soll, weiß ich nicht. « Seufzend schaute er sie wieder an. »Um deine Frage zu beantworten - nein, ich glaube nicht, daß du Frances töten wolltest. Das dachte ich nie, obwohl ich’s an jenem Tag sagte. Aber ich gewann irgendwie den Eindruck, du hättest mich verraten. Als ich mich damals über die Mauer schwang und durch den Garten zur Hecke schlich, sah ich dich vor der Staffelei stehen und malen. Da merkte ich sofort, wie einzigartig du bist. Alle deine Bewegungen wirkten so sicher, so harmonisch, so vollkommen. «
    Erstaunt erwiderte sie seinen Blick. Erst jetzt erfuhr sie, daß er sie an jenem Morgen beobachtet hatte.
    »Wieso ich’s wußte, kann ich nicht erklären. Aber es gab keinen Zweifel - endlich hatte ich eine Frau gefunden, mit der ich Zusammenleben wollte. Diese Frau würde ich nicht nur lieben und heiraten, sondern mein Leben mit ihr teilen. Und sie würde alles verstehen, was ich ihr erzähle - über meine Familie, Vater und Edward, Mutter und Berengaria, sogar Joby. Über alles könnte ich mit ihr reden. So etwas hatte ich nie zuvor empfunden, weder bei Frauen noch bei Männern, nicht einmal bei Rhys und Thomas oder meinen Schwestern. Ihnen allen vertraue ich nur Halbwahrheiten an - nur das, was sie wissen sollen. Aber als ich dich damals vor deiner Staffelei sah, erkannte ich sofort, wie feinfühlig, verständnisvoll und vertrauenswürdig du bist. «
    »O Jamie, du kannst mir vertrauen«, flüsterte sie. »Lieber würde ich sterben, als dich zu verraten. «
    »Verraten. So kam ich mir vor, als du mir das Lügenmärchen von den Gänseblümchen aufgetischt hattest. «
    »Aber ich ahnte doch nicht… «, begann sie zu protestieren. »Sicher«, fiel er ihr ins Wort, »schon damals wußte ich, daß du Frances nicht töten wolltest. Trotzdem fühlte ich mich verraten. So wie jetzt. Axia, welches Geheimnis verbirgst du vor mir? «
    »Ich… « Wie gern hätte sie ihm die Wahrheit gestanden! Doch das würde die Zeit, die sie miteinander verbringen konnten, noch verkürzen. Jamie würde ihr sehr böse sein, denn es war kein kleines Geheimnis, das sie hütete, sondern ein riesengroßes. Wenn sie es verriet, würde sich sein und ihr Leben ändern. Und sobald er hörte, sie sei die Maidenhall-Erbin, würde er sie wieder auf dieses verhaßte Pferd setzen und mit ihr so lange galoppieren, bis er ihren Vater fand. Würde er sich bei Perkin Maidenhall entschuldigen, weil er so anmaßend gewesen war, seine Tochter ohne väterlichen Segen zu heiraten?
    »Offenbar willst du mich nicht einweihen, Axia. « »Wirklich, es ist nichts Wichtiges. Nur kindische Geheim-nisse… « Sie unterbrach sich, weil er aufgestanden war und zu seinem Pferd ging. »Jamie! « rief sie, folgte ihm und berührte seinen Arm. »Kannst du mich nicht so nehmen, wie ich bin? «
    »Du meinst - als die Lügnerin, die du bist? «
    »Natürlich nicht. « Voller Stolz straffte sie die Schultern. »Ich bin genau das, was ich bin. Nicht mehr und nicht weniger. Weder dir noch anderen Menschen wollte ich jemals ein Leid antun. Und ich bitte dich nur, mich so zu nehmen, wie ich nun einmal bin. «
    »Und ich bitte dich, mir zu vertrauen. « Flehend schaute er sie an. »Axia, bitte, erklär mir, was zwischen uns steht. Ich spüre es schon die ganze Zeit. Jeden Tag kostest du in vollen Zügen aus, als wäre es dein letzter. Warum? Welches Schicksal erwartet dich? Bist du krank? Wirst du bald sterben? Das glaube ich nicht, denn inzwischen kenne ich deinen Körper sehr gut und weiß, daß du kerngesund bist. Und wieso betonst du immer wieder,

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