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Wen küss ich und wenn ja, wie viele? - Lilias Tagebuch

Wen küss ich und wenn ja, wie viele? - Lilias Tagebuch

Titel: Wen küss ich und wenn ja, wie viele? - Lilias Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Andeck
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können, so viel ist klar, dann wird es nicht mehr gemobbt. Und Macht kann es im Tierreich zum Beispiel erringen, wenn es über große Futterreserven verfügt. Das wird Maiken aber momentan nicht weiterhelfen.
    10.50 Uhr Scharfe Zähne und Klauen bringen ihr jetzt auch nichts. Und für einen Giftzahn ist Maiken nicht der Typ.
    11.00 Uhr Ich weiß, was ich tun muss. Ha! Ein Blick in die Welt der Tiere ist doch immer hilfreich. Maiken braucht einflussreiche Verbündete!!! Wer unter dem Schutz eines mächtigen Tieres steht, dem kann im Rudel nicht viel passieren.
    11.05 Uhr Pling! Was bei mir mit Tom funktioniert hat, kann in diesem Fall nicht falsch sein. Und wozu habe ich einen Bruder?

    11.06 Uhr SMS an Florian: »Hilfe!!! Mobbing-alarm bei maiken. Wir brauchen dich!!!«
    11.07 Uhr SMS von Florian: »Was tun?«
    11.09 Uhr Meine Antwort: »Um maiken balzen. Nur zur show. Verbessert ihr image und ihre laune!!!«
    11.30 Uhr In der Pause dauerte es nur ein paar Minuten, dann kam der Flokati, oder besser Florian der Große. Er schritt ins Klassenzimmer wie Chuck Norris höchstpersönlich, es war ein Wunder, dass er die Tür öffnete und sie nicht eintrat. Und er kam nicht allein. Drei Kumpels waren an seiner Seite: Viktor, unser Schulsprecher. Der braun gebrannte Tim mit dem fitnessgestählten Oberhammeroberkörper. Und Oli mit dem Lockenkopf und dem Schlafzimmerblick.
    Die Mädels der 10 b wichen auseinander, als die vier Zwölftklässler unser Klassenzimmer betraten, und bildeten eine Gasse, die genau auf Dana, Maiken und mich zulief.
    Als Flocke vor uns stand, verwuschelte er mir die Haare. Erbegrüßte Dana und Maiken mit einem Küsschen rechts und links. Zu Maiken sagte er: »Wow. Toll siehst du aus.« Das war es wohl, was er unter Balz verstand, denn danach blieben die vier einfach bei uns stehen und erzählten von ihrer gestrigen Englisch-Prüfung.
    Aber es reichte. Keine Ahnung, was Vicky und ihre Clique machten. Keiner beachtete sie mehr. Wir aber, wir standen wie auf einer Bühne, und Maiken hatte rosa Bäckchen und leuchtete von innen heraus. Und wie sie den Flokati anlächelte! Echt, sie sah wirklich toll aus.
    Wetten, dass demnächst noch mehr Mädels aus unserer Klasse bunte Haarsträhnen und schwarze Elfenklamotten tragen?
    Huch, mein Handy summt.
    12.30 Uhr SMS von Mama: »Heute kein Mittagessen!«
    Ha! Kein Problem, dann geh ich mit Tom einen Döner essen. Der hat mich nämlich eingeladen! Und danach fährt er mich zu Dana. Sie macht mir endlich meine Strähnen ins Haar.
    14.30 Uhr , in Danas Zimmer. Ich warte auf Dana, sie will mir Strähnen färben. Deswegen bin ich nämlich hier.
    Huhu, Dana, deswegen bin ich hiiiieeerrrrrr, eigentlich könntest du langsam mal anfangen! Du hattest mir einen Beauty- und Wellness-Nachmittag versprochen.
    Aber Dana hört mein Klagen und mein Fluchen nicht. Sie ist nämlich nebenan. Irgendetwas stimmt nicht mit ihr. Dauernd rennt sie raus und telefoniert. Sie behauptet, dass sie Stressmit ihren Eltern hat, aber ich glaube ihr kein Wort. Auf dem Display leuchtete beim letzten Klingeln der Name meines Brüderchens und da wurde mir klar: Dana hat mit dem Flokati ein Problem. Hoffentlich nicht wegen Maiken und der Sache heute in der Schule. Mein Herr Bruder hätte aber auch wirklich sagen müssen, dass Dana ebenfalls toll aussieht, der alte Stoffel. Soll ich Dana darauf ansprechen? Nee, ich glaube, das will sie nicht. Ich tue lieber so, als hätte ich nichts bemerkt!
    Puh, irgendwie ist mir flau im Magen. Der Döner!
    Oh, was liegt denn da in Danas Zettelsalat auf dem Boden neben ihrem Schreibtisch? Na toll! Mein Bio-Heft! Ich habe es überall gesucht, aber auf die Idee, dass es in Danas Chaos untergegangen sein könnte, bin ich nicht gekommen. Dana ist also Schuld an meinem Bio-Referat. Das werde ich ihr unter die Nase reiben …
    15.10 Uhr Doof. Dana ist schon wieder nach nebenan geflitzt und telefoniert. Aber die Strähnchen habe ich jetzt. Oder besser: das Strähnchen. Es ist nämlich nur eins und das ist gut so.
    »Mach mal die Augen zu«, hat Dana eben befohlen. Sie fingerte in meinen Haaren herum und ziepte mich, bis endlich der Befehl kam: »Augen auf«.
    Ich riss meine Augen ziemlich weit auf, als ich mich im Spiegel sah. Wow! Die lange blonde Strähne vorne, die früher mal mein Pony war, aber inzwischen schon fast bis zur Schulter herausgewachsen ist, war plötzlich brombeerviolett. Dana hatte mir die farbigen Haare einfach in die Mähne geclipst.
    »Ist das nicht

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