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Wen küss ich und wenn ja, wie viele? - Lilias Tagebuch

Wen küss ich und wenn ja, wie viele? - Lilias Tagebuch

Titel: Wen küss ich und wenn ja, wie viele? - Lilias Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Andeck
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Party-Ende vereinbart und ich hatte das nicht mitbekommen. Überhaupt: Vielleicht ist mir die Sekt-Bowle ein bisschen zu Kopf gestiegen und ich habe den Überblick verloren. Eins weiß ich aber GENAU : Dass Jakob mich zum Abschied auf den Mund geküsst hat. Einfach so. Ohne Vorwarnung.
    Hollarädulliöh!

    Betr.: Kein Alkohol ist auch keine Lösung
    Datum: 28.05., 02:05 Uhr
    Von: Tom Barker
    An: Felix von Winning
    Mannomann, nie wieder ’ne Privatparty, das schwör ich dir. Selbst wenn man nur Leute einlädt, für die man die Hand ins Feuer legen würde, kann so was ganz schnell eskalieren. Die Einzigen, die sich normal benommen haben, waren Lilias Volleyball-Freunde. Echt nette Leute. Aber die anderen … Na, du kennst ja die üblichen Verdächtigen!
    Hier nur kurz die nächtlichen Tiefpunkte:
    Schon fünf Minuten nach Fetenbeginn war die Videokamera von Lilias Leuten hinüber. Benny ist gegen das Stativ geknallt. War aber nicht schlimm, Florian meinte, dass er die wieder hinkriegt. Eine Weile lief es dann ganz gut. Ich habe gebalzt wie ein Wühlmaus-Macho und Lilia hatte runde Mauseknopfaugen vor Staunen. Ich hab darin sogar ein gewisses Funkeln gesehen und bin sicher, dass ich mir das nicht eingebildet habe.
    Aber dann – Chaos! Ich sah, wie Jakob eine Flasche Wodka aus der Jackentasche holte, um die Bowle damit ein bisschen anzureichern. Bin also hin und hab Zoff gemacht. Wir hatten Lilias Eltern versprochen: Außer Sekt kein Alkohol.
    »Alkohol ist was für Menschen, die ein paar Hirnzellen verschmerzen können«, sagte ich zu ihm. Und, damit er es auch kapierte: »Du solltest damit lieber vorsichtig sein.«
    Höhöhö, ich hatte die Lacher auf meiner Seite und er hat nachgegeben. Aber Auslachen lässt Jakob sich nicht. Plötzlich bekam er seinen fiesen Blick. »Du stehst auf Lilia«, sagte er und das war keine Frage.
    Ich sagte gar nichts, aber er ging trotzdem voll auf Konfrontation. »Pass mal auf du Noob. Das kannst du vergessen. Ich zeig dir mal, wie Onkel Jakob so etwas macht.«
    Er sah auf seine Uhr. »Gib mir vierundzwanzig Stunden Zeit und deine Lilia liegt mir zu Füßen.« Und danach hat er Lilia den ganzen Abend angebaggert. Trotz Knofi-Duft. Total ätzend.
    Was ich nie gedacht hätte: Die ist voll auf ihn abgefahren. Benny war ihr plötzlich so was von egal. Ich übrigens auch.
    Und dann fing Vicky an, Stunk zu machen. Hat ihr wohl nicht gepasst, dass Jakob sie plötzlich ignoriert hat. Um ihn zu ärgern, hat sie erst einen von den Volleyball-Jungs angebaggert. Aber das war nix, plötzlich stand seine Freundin mit drohendem Blick hinter ihm und Vicky hat ganz schnell die Strategie geändert.
    Das sei keine Party, motzte sie, das sei ein Kindergeburtstag, und plötzlich hatte sie die Wodkaflasche in den Fingern. Als ich sie ihr abnehmen konnte, war sie fast leer. Die Flasche mein ich.
    »Wo ist das Zeug?«, hab ich gefragt. Dass sie den Wodka getrunken hatte, konnte ich ausschließen, die war noch nüchtern. Und was hatte sie gemacht? Einen kräftigen Schuss in die Sekt-Bowle gekippt, was nicht so schlimm war, denn das verteilte sich auf alle. Aber außerdem hat sie Maiken heimlich einen ordentlichen Schuss in die Holunderblütenlimo gemixt, und die bekam so langsam einen seltsamen Blick. Maiken meine ich.
    Ich also Maiken geschnappt, an die frische Luft geschleppt und ihr einen ordentlichen Kaffee rausgebracht.
    Und was macht Maiken? Trinkt den Kaffee. Sagt aber nicht, dass sie keinen Kaffee verträgt. Schwupp, Rückwärtsgang. Göbelt in die Restmülltonne der Familie Kirsch. Super. Voll oben drauf auf die Tüten. Wenn’s doch wenigstens die Biotonne gewesen wäre.
    Aber wenigstens war Maiken danach wieder einigermaßen fit. Ich also wieder rein. Und was sehe ich? Die Wodkaflasche ist wieder aufgetaucht. Leer!
    Vickys Stimme wird immer schriller. Benny wankt. Und Jakob will sich mit Lilia in ihr Zimmer verdrücken. Als er mich sieht, lässt er sie kurz stehen, geht ganz nah an mir vorbei, grinst mich an und flüstert: »Das war erst der Anfang.«
    »Nee«, hab ich gesagt. »Das war für dich der Schluss.«
    Ich habe ein paar Takte mit Florian geredet und der hat die besoffene Bande ins Auto verfrachtet und nach Hause gekarrt. Ob sie wollten oder nicht. Ich hab einfach behauptet, dass Jakob auch hacke ist, dabei hatte der nichts getrunken. Oder wenigstens nicht viel. War mir aber egal, er musste weg. Schnellstens.
    War der sauer! Als er schon im Auto saß,

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