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Wendland & Adrian 02 - Die Krypta

Wendland & Adrian 02 - Die Krypta

Titel: Wendland & Adrian 02 - Die Krypta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Görden
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Neugierde erfasste Barnstett und er konnte es kaum erwarten, sich dort unten in Ruhe umzuschauen. Sollte die Glosowski in der Zwischenzeit so viel schäumen, wie sie wollte.
    Chris hatte die Villa nur äußerst widerstrebend betreten. Drinnen spürte sie sofort wieder das unangenehme Ziehen in der Magengegend. Wenn das zum Dauerzustand würde, könnte mir glatt der Appetit vergehen, dachte sie. An mehreren Stellen war Putz heruntergerieselt, es fanden sich einige Risse in Decken und Wänden und in der Küche gab es etliche zu Bruch gegangene Gläser.
    Chris fühlte sich so unbehaglich, dass sie Heike und Susanne überredete, die beiden Bücher und den Metallstab mit hinüber ins Gästehaus zu nehmen und dort auf Roland zu warten. Heike hängte ihm einen Zettel an die Tür. Heike kochte Tee in der Küche des Gästehauses, Chris und Susanne saßen im Kaminzimmer, mit Ahriman als leise schniefendem und winselndem Kaminvorleger. Der Hund schien durch die beunruhigenden Ereignisse regelrecht schwermütig geworden zu sein. Chris stand vom Sofa auf, setzte sich zu ihm auf den Boden und kraulte ihm sein zotteliges Fell, wofür er ihr dankbar einen feuchten Kuss auf den Hals druckte. »He«, sie musste kichern. »Dieser Hund verlangt wirklich nach intensiver Betreuung. Kein Wunder, dass Roland kein Kind will. Sie haben ja schon eins!«
    Gerade als Susanne den Metallstab aus dem Lederfutteral gezogen hatte und ihn neugierig betrachtete, öffnete sich die Haustür, und Roland Vandenberg schaute, sichtlich erschöpft wirkend, in das Kaminzimmer. Sein Blick huschte verblüfft zwischen Chris und Susanne hin und her. »Wo ist... Heike?«
    »Oh ... Liebling, ich bin in der Küche!«
    Er starrte Susanne an. »Sie sind doch die Kommissarin, die vor ein paar Tagen ...«
    Dann sah er, was sie in der Hand hielt. Eine steile Falte erschien auf seiner Stirn. »Woher haben Sie das?«, stieß er hervor. »Heike!« Er machte zwei rasche Schritte in den Raum herein und beugte sich vor, als wollte er Susanne den Stab aus der Hand reißen. Dann hielt er inne und drehte sich zu Heike um, die mit ängstlichem Gesichtsausdruck in der Tür stand. Chris sah, wie die Adern an schien Schläfen anschwollen. »Du hast ihnen die Sachen gezeigt! Warum? Du hast mir versprochen, mich nie wieder damit zu behelligen! Ich will nichts damit zu tun haben. Bring sie sofort dahin zurück, wo du sie hergeholt hast!«
    »Diese Sachen gehörten Ihrem Großvater, nicht wahr?«, fragte Susanne ruhig. Ihr Falkenblick ruhte auf Roland Vandenberg.
    »Das geht Sie überhaupt nichts an!«, rief er wütend. »Was tun Sie eigentlich hier? Ihre Fragerei ist mir schon damals im Büro maßlos auf die Nerven gegangen!«
    Chris schluckte. »Sie ist die Freundin, die ich zum Abendessen mitbringen sollte«, sagte sie leise, vorsichtig. Im Grunde konnte sie seinen Ärger verstehen. Letztlich war es seine Sache, wem er seine alten Familienerbstücke zeigte und ob er darüber sprechen wollte oder nicht.
    »Jetzt hören Sie mir mal gut zu, alle beide: Ich weiß nicht, was Sie hier bei uns wollen und wie Sie sich das Vertrauen meiner Frau erschlichen haben. Aber ich dulde nicht, dass Sie in meinen Privatsachen herumschnüffeln. Verlassen Sie auf der Stelle mein Haus!«
    Plötzlich meldete sich Heike zu Wort. Ihre Stimme klang zittrig, war aber doch deutlich vernehmbar. »Hör zu, Roland. Die beiden sind meine Gäste. Chris und ich sind befreundet. Ich will nicht, dass du sie hinauswirfst. Ich habe ihnen diese Sachen gezeigt, weil ich endlich wissen will, was es damit auf sich hat. Susanne Wendland hat gehört, dass du Mitglied einer Geheimen Zunft sein sollst, die möglicherweise für die Ermordung des Dompropstes verantwortlich ist. Ich mache mir große Sorgen wegen der schrecklichen Dinge, die in der Stadt passieren, und ich möchte endlich wissen, ob du damit etwas zu tun hast. Ich liebe dich doch, und ... «
    »Wenn du mich liebst, dann musst du mir vertrauen! Und mit diesem ... diesem albernen mittelalterlichen Hokuspokus will ich nichts zu tun haben! Nie wieder!« Er stürzte hinaus und schlug so laut die Tür hinter sich zu, dass Heike heftig zusammenzuckte.
    Chris betrachtete Heike, der jetzt Tränen übers Gesicht liefen, voller Anerkennung. Hastig wischte Heike die Tränen weg. »Was ... was machen wir jetzt?« fragte sie.
    Susanne ging zum Fenster und spähte hinaus. »Er stapft draußen zwischen den Bäumen herum. Man kann seinen Zorn richtig rauchen sehen. Offenbar denkt er

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