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Weniger arbeiten, mehr leben

Titel: Weniger arbeiten, mehr leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hajo Neu
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angespart.
    Wer über einen längeren Rücktritt vom Job nachdenkt und in dieser Zeit gar nicht oder völlig anders arbeiten möchte, für den kann ein Sabbatical eine prima Sache sein. Vorsicht ist allerdings beim Wiedereintritt in den Beruf geboten: Wenn Ihr Downshifting-Plan nicht nur eine kurzfristige |126| Auszeit, sondern eine dauerhafte Veränderung vorsieht, kann der Einsteig von null auf hundert schwierig werden. Alle alten Probleme stehen dann mit einem Mal wieder vor der Tür.
    Selbstständigkeit:
Die radikalste Möglichkeit ist es sicherlich, sich mit einer Idee und einem Geschäftsplan selbstständig zu machen und mit etwas völlig Neuem zu starten. Vielleicht stören Sie an Ihrem gegenwärtigen Job gar nicht so sehr die vielen Überstunden, sondern vielmehr die simple Tatsache, dass Sie für jemanden anders arbeiten – und nicht für sich selbst. Richtig angepackt und ausgeführt, kann die Gründung einer eigenen Existenz zu einem sehr ausgewogenen Lebensstil führen, in dem Sie sich in einem fest definierten beruflichen Bereich ausschließlich um die eigenen Belange kümmern und nicht um die einer anderen Firma. Und die Übergänge von einem Beratungs- beziehungsweise Projektarbeits-Job hin zur Gründung eines eigenen Geschäfts sind ohnehin fließend.
    Vorsicht jedoch: Wie Sie ein mögliches Projekt »Selbstständigkeit« sinnvoll mit Ihrem Downshifting-Plan verknüpfen, ist schwerer zu beurteilen, als bei allen anderen hier vorgestellten Wegen und Möglichkeiten. Und gerade weil dieser Punkt vielerlei Chancen, für Downshifter aber auch die größten Risiken enthält, widmen wir ihm einen eigenen Abschnitt in Kapitel 11.
    So viel zu den verschiedenen Formen der Arbeit, die für einen Downshifter infrage kommen. Für welche Sie sich entscheiden, hängt von einer Vielzahl von Einflüssen ab. Der nachfolgende Test macht Ihnen den Überblick etwas leichter.

    Test: Gehen Sie die oben aufgeführten Möglichkeiten noch einmal in Ruhe durch und entscheiden Sie für jedes Modell:

»Ja – so könnte ich definitiv arbeiten!«
»Eventuell – das hängt von den Umständen ab.«
»Nein – das käme für mich nicht infrage.«

    |127| Auflösung: Diese Präferenzen notieren Sie sich – Sie sollten sie insbesondere für alle späteren Planungen und auch Verhandlungen mit Ihren jetzigen und zukünftigen Arbeit- oder Auftraggebern im Sinn haben. Das Ergebnis sagt natürlich auch einiges über Ihre persönliche Flexibilität aus: Wenn überall ein »O. k.« oder zumindest »Hängt davon ab« steht – umso besser, das erhöht nur Ihre Chancen. Wenn nicht, müssen Sie bei der Suche nach Ihrem Downshifting-tauglichen Job auch die Grenzen enger ziehen.

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Wo in Zukunft Ihr Schreibtisch steht
    Wie Sie in Zukunft arbeiten, ist die eine Frage, die andere lautet »wo«? Und das heißt ganz konkret, von welchem Ort aus. Hier ist die Sache weit weniger kompliziert. Es gibt zwei Arbeitsformen, die Ihre Arbeit in Zukunft bestimmen können.
    Telework:
Telearbeit, Home-Office oder Telecommuting, die Begriffe bezeichnen ein und dieselbe attraktive Möglichkeit, die Downshifting für viele Menschen überhaupt erst möglich macht: Dank PC, ISDN und Fax steht Ihr Büro in Zukunft zu Hause. Teleworker stehen via Telefon oder E-Mail in Kontakt mit ihrem Chef, Kollegen und Auftraggebern. Vorteil für die Unternehmen: Sie arbeiten flexibler und damit wettbewerbsfähiger. Und: Sie reduzieren Kosten für Büroraum. Vorteil für die Arbeitnehmer: Sie gestalten den Arbeitsalltag individuell, der Beruf wird räumlich und zeitlich flexibel und fügt sich im Idealfall perfekt in den Downshifting-Plan ein. Unter den richtigen Voraussetzungen also eine fabelhafte Sache – und eine Form des Arbeitens und Lebens, die für immer mehr Menschen Realität wird. Das zeigen allein die Zahlen. In den vergangenen sechs Jahren wuchs die Zahl der Telework-Plätze in Deutschland rasant, und zwar auf circa 2,2 Millionen, wie das Institut der deutschen Wirtschaft schätzt. Und noch immer gibt es hierzulande erhebliches, ungenutztes Potenzial, wenn wir uns einmal mit unseren Nachbarn vergleichen: In Finnland, Schweden oder den Niederlanden nutzen bereits zwischen 15 und 17 Prozent aller Beschäftigten in irgendeiner Form Telework, in Deutschland ist es gerade einmal die Hälfte. Und das, obwohl den Schätzungen verschiedener Institute zufolge mittlerweile etwa 40 Prozent |128| aller anfallenden Tätigkeiten in den Unternehmen

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