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Weniger arbeiten, mehr leben

Titel: Weniger arbeiten, mehr leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hajo Neu
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Downshifting-taugliche Arbeitszeitprogramme, sollten Sie sich zur Sicherheit auf eine skeptische Reaktion, zumindest aber auf kritische Fragen zu all diesen Punkten einstellen. Falls Ihr Arbeitgeber Sie positiv überrascht – um so besser. Dann wären die nachfolgenden Punkte für Sie ein Gedankenspiel.
    Von zwei Dingen müssen Sie Ihren Chef beziehungsweise Ihre Firma überzeugen:
Ihr Einsatz kann auch in einer reduzierten beziehungsweise veränderten Form in Zukunft enorm wertvoll für das Unternehmen sein.
Sie wären bereit zu gehen, sollte sich keine Möglichkeit zu einem nach Ihren Vorstellungen angepassten Arbeitsverhältnis oder -pensum ergeben.
    Gehen Sie auf keinen Fall schlecht oder gar unvorbereitet in diese Verhandlungen, sie stellen die erste wichtige Hürde auf Ihrem weiteren Weg |135| dar. Sehr sinnvoll ist es, sich vorher in Gedanken intensiv mit dem neuen Arbeitsverhältnis zu beschäftigen und durchzuspielen, wie Ihr Job in Zukunft aussehen könnte. Eine Verhandlungsführung nach dem Motto »Ich muss meine Arbeitsbelastung reduzieren – wo können wir da ansetzen?« dürfte dagegen ins Leere laufen und höchstens zu einer Kündigung führen.
    Die erste Frage, die Sie sich in diesem Zusammenhang stellen müssen, lautet: Gibt es...
in Ihrem Bereich/Ihrer Abteilung,
in Ihrer Firma, also unter den Kollegen,
oder sonst irgendwo auf der weiten Welt
    ... jemanden, der oder die Ihren Job oder einen halbwegs vergleichbaren macht und dies erfolgreich tut, trotz oder gerade weil er oder sie eine flexible Lösung mit dem Arbeitgeber etabliert hat?
    Mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit lautet die Antwort: Ja. Und das ist bereits Teil Ihrer Lösung. Finden Sie heraus, wie dieser Mensch das macht, vielleicht sogar, wie er/sie seinen/ihren Chef überzeugt hat. Wenn Sie in einem Großunternehmen arbeiten und der Kollege nebenan sitzt, dürfte das keine allzu große Schwierigkeit sein. Für alle anderen Fälle gilt: Fragen Sie. Fragen Sie sich durch und sprechen Sie mit jedem greifbaren Menschen, der irgendwie auskunftsbereit scheint – persönlich, per Telefon oder E-Mail. Keine falschen Hemmungen: Gerade wenn es um die Arbeit, den Job geht, um das, was unser aller Leben bestimmt und dominiert, sind die meisten Leute ausgesprochen auskunftsfreudig. Vermutlich werden Sie überrascht sein, wie viele neue und inspirierende Ansätze Sie am Ende aus diesen Gesprächen mitnehmen. Wenn Sie beim besten Willen niemanden finden, der ein gutes Beispiel abgeben könnte: keine Panik. Ihr Traum vom Downshifting ist an dieser Stelle nicht ausgeträumt. Dafür kommt es jetzt eben auf Ihre Erfahrung und Vorstellungskraft an.
    In dem entscheidenden Gespräch mit Ihrem Chef wird es von größter Wichtigkeit sein, einen möglichst präzise ausgearbeiteten Plan zu präsentieren. Und wappnen sollten Sie sich – die häufigsten Einwände dürften sein:
|136| »Das werden Kunden/Kollegen/die Unternehmensleitung nicht akzeptieren.«
»Die Arbeitsleistung wird sinken.«
    Lassen Sie sich davon nicht entmutigen. Mit allem, was Sie bisher über Arbeitsproduktivität gelesen haben, dürften Sie diese Vorbehalte schnell entkräften können. Über allem, was Sie sagen und wie Sie es sagen, stehen zwei Grundsätze:
Ihr Vorschlag ist ein persönlicher Beitrag, um zur Gesundung und Prosperität des Unternehmens beizutragen.
Ihr Vorhaben, anders zu arbeiten, zeugt von persönlicher Eigeninitiative – und nicht mangelnder Motivation.
    Beschreiben Sie detailliert, wie Sie sich Ihren Arbeitseinsatz zukünftig vorstellen. Konkret sollte Ihre Argumentation folgende Punkte enthalten:
An welchen Projekten möchten Sie arbeiten?
In welchen Zeiträumen und in welcher Funktion?
Was wäre der konkrete Nutzen für die Abteilung und das Unternehmen? Das können sein: Zeit- oder Kostenersparnisse, ein besonders reibungsloser Ablauf oder auch Ihr spezielles Know-how, das Sie dann natürlich ungefiltert und damit besonders effektiv einsetzen würden.
    Noch einmal: Gehen Sie offensiv in dieses Gespräch. Rüsten Sie sich mit Lösungsansätzen und Argumenten, die beweisen, dass Ihr Modell nicht nur funktioniert, sondern zu mehr Produktivität und einer besseren Arbeitsleistung führt. Gerade in wirtschaftlich harten Zeiten gilt: Chefs lieben das. Im Hinterkopf sollten Sie dabei stets Ihre bereits abgeschlossenen Überlegungen zu den verschiedenen, für Sie infrage kommenden Formen der Arbeit haben.
    Wenn die Fronten und Bedingungen erst einmal geklärt sind, gibt

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