Weniger arbeiten, mehr leben
einmal in die »120-Prozent-Falle« oder jenen bösen Kreislauf des Over-Servings zu geraten, in dem die Arbeit mehr Platz einnimmt, als ihr eigentlich gebührt. Was den Bereich »Projektarbeit und Vertragsmentalität« anbelangt, haben insbesondere in den USA auch viele Top-Manager es längst gelernt, sich auf die veränderten |139| Bedingungen einzustellen. Die Beziehungen zum jeweiligen Arbeitgeber sind dort häufig sachlicher und distanzierter. Was nicht heißt, dass sich diese Leute nicht stark für ihre Aufgaben engagieren würden. Es ist wie im Fußball: Sie geben in Zukunft in jedem Spiel Ihr Bestes, 90 Minuten lang. Danach ist erst mal wieder Pause – Zeit für andere Dinge. Und falls Sie persönlich noch immer Bedenken haben, dass sich Vertragsmentalität und verminderte Arbeitszeit auf Ihre Arbeitsqualität niederschlagen werden, denken Sie immer daran: Abschalten, intensive Muße und ein intaktes privates Umfeld blocken Stress und Druck ganz einfach ab. Gehen Sie also beruhigt davon aus, dass Sie in Zukunft weniger, aber auch ein ganzes Stück weit besser arbeiten werden.
140
150
140
150
false
|140| Noch einmal ganz neu starten: Den Berufswechsel vorbereiten
Auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten besteht natürlich die Möglichkeit, dass Sie es bei Ihrem alten Arbeitgeber schlichtweg nicht mehr aushalten. Sei es wegen der fehlenden Perspektiven oder weil Ihr Chef nicht kooperativ ist und überhaupt kein Interesse zeigt, auf Ihre Wünsche einzugehen. Keine Frage, ein Unternehmen, in dem sich Ihre persönlichen Pläne nicht umsetzen lassen, sollten Sie verlassen, auch wenn dies auf den ersten Blick als ein Wagnis erscheint. »Toxic Companies« ist der Begriff, der sich dafür etabliert hat – Firmen, die ihren Leuten systematisch schaden und diese im wahrsten Sinne des Wortes nach und nach vergiften. Oftmals geben sich solche Unternehmen auf den ersten Blick ein besonders menschenfreundliches Bild, indem sie ihre Mitarbeiter beständig dazu auffordern, mehr für sich zu tun und besser auf sich selbst zu achten. Wenn man diese dünne Fassade der Besorgnis abkratzt, geht es letztlich meist doch nur um die Leistungsfähigkeit zum Wohle der Firma. Vielleicht hat Ihr Chef Ihnen schon öfter mal ins Gewissen geredet, früher Schluss zu machen oder mehr Pausen einzulegen. Wenn Sie dann zu Ihrem Arbeitsplatz zurückgekehrt sind und einen dicken Stapel neuer, unerledigter Aufgaben vorgefunden haben, wissen Sie nun, woran Sie sind. Ein anderer, von der Konsequenz her ähnlicher Fall, wäre dieser: Sie leiden in Ihrem jetzigen Job. Sie können es drehen und wenden wie Sie wollen, festes Einkommen hin oder her – Sie halten es schlichtweg nicht mehr aus. In beiden Fällen sollten Sie nicht länger zögern und gehen. Wie stark Ihre persönliche Unzufriedenheit ist und ob Sie mit einem anderen Job besser beraten wären, dies können Sie im folgenden Abschnitt genauer ermitteln.
141
143
141
143
false
|141| Neues Spiel, neues Glück: Worauf Sie beim Karrierewechsel achten sollten
In der Tat gibt es viele, vielleicht zu viele Bankangestellte, Immobilienmakler oder Versicherungsfachleute, die in Wahrheit lieber Drehbuchautoren, Tischler oder Landschaftsarchitekten wären. Und natürlich kann eine Zweit-Karriere, ein Beruf, den man erst ergreift, wenn man bereits eine erste Ausbildung abgeschlossen hat, ein überaus reizvoller Gedanke und ein sinnvolles Ziel sein. All den Berufstätigen, die einen solchen Plan mit dem Argument »Viel zu gefährlich!« vor sich her schieben, stehen allerdings auch einige Menschen gegenüber, die genau umgekehrt denken und handeln, in einer Kurzschlussreaktion kündigen und sich Hals über Kopf in ein Abenteuer stürzen, das ohne jede Planung schnell im Desaster enden kann. Vorab deshalb ein wichtiger Rat zum Timing: Ein gelungener Berufswechsel, der sich zudem noch harmonisch in einen ausgewogenen Downshifting-Plan einfügt, sollte mindestens ein halbes Jahr vorbereitet werden. Wenn Sie Ihren Berufswechsel zudem mit einer neuen Ausbildung oder der Gründung einer selbstständigen Existenz verbinden möchten, können aus dem halben Jahr schnell ein ganzes oder auch zwei werden. Beginnen wir am Anfang, bei den Dingen, die Sie in Ihre Planung miteinbeziehen müssen, wenn Sie auch in schwierigen Zeiten den Traum von einem Berufswechsel träumen.
Als Downshifter mit dem eher traditionellen Ansatz begeben Sie sich zukünftig in ein Gebiet, das Sie zwar noch nicht kennen, von dem
Weitere Kostenlose Bücher