Wenn aus Verlangen Schicksal wird

Titel: Wenn aus Verlangen Schicksal wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates

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Leben hatte. Aber bei den wenigen Affären, die ich hatte, ist es meistens tatsächlich bei einem One-Night-Stand geblieben.“ Er schien nach den richtigen Worten zu suchen, dann fuhr er fort: „Aber nicht, weil ich ständig auf der Suche nach etwas Neuem war. Es war einfach so, dass ich nie das Gefühl hatte, nicht genug von diesen Frauen bekommen zu können. Irgendwie hatte ich bei keiner meiner Affären das Gefühl, das … das Richtige gefunden zu haben.“ Er blieb stehen, zog Selene an sich und sah ihr in die Augen. Sein Blick war so aufrichtig, dass sich all ihre Vorurteile auf einen Schlag in Luft auflösten. „Und außerdem wüsste ich nicht, warum ich Frauen ausnutzen sollte, nur um Befriedigung zu finden.“
    Selene lachte trocken auf. „Die Damenwelt dankt dir für diese revolutionäre Einsicht!“
    Mit einem spöttischen Grinsen erwiderte er: „Ich will doch nur sagen, dass ich Frauen nicht als oberflächliche Ablenkung oder Zeitvertreib betrachte. Ich habe keine Lust, mich mit überflüssigen Bekanntschaften zu amüsieren, die mir schlussendlich doch nichts bedeuten. Und ich habe keine Zeit, mich mit Frauen abzugeben, die mir am Ende nur Probleme bereiten. Bei den wenigen Affären war immer von Anfang an klar, dass sie mir nachher nicht das Leben schwer machen werden. Dass sie nur Dinge von mir wollen, die ich auch geben kann.“
    Einerseits hasste Selene es, ihn so sachlich und kalt über sein Sexleben sprechen zu hören, doch andererseits war sie erleichtert, dass es nicht mit ihren Vorstellungen übereinstimmte. „Und was hattest du nicht zu geben?“, fragte sie leise.
    „Beispielsweise gemeinsame Nächte. Ich habe nie eine Frau bis zum nächsten Morgen bleiben lassen.“
    „Aber ich …“
    Plötzlich weiteten sich seine Pupillen. „Ja, du bist geblieben. Mit dir war alles anders. Aber dann bist du doch plötzlich verschwunden.“
    „Ich wusste einfach nicht, wie es weitergehen sollte. Also dachte ich, ich überlasse die Entscheidung dir.“
    Zum ersten Mal hatte sie ihre Unsicherheit eingestanden.
    Aris erstarrte bei ihren Worten. Nach langem Schweigen sagte er: „Hättest du mir nicht wenigstens einen kleinen Hinweis geben können, dass du mich nicht für den größten Fehler deines Lebens gehalten hast?“
    Verwirrt biss sich Selene auf die Lippe, die unkontrolliert zu zittern begonnen hatte. „Und du? Warum hast du nicht angerufen? Und sei es nur, um dich für unser schönes Wochenende zu bedanken! Dann hätte ich dir schon gesagt, dass ich nichts gegen eine Wiederholung einzuwenden gehabt hätte.“
    Die Anspannung zwischen ihnen war kaum auszuhalten. Es dauerte eine ganze unerträgliche Weile, bis Aris tief aufseufzte und sagte: „Also haben wir beide einen Fehler gemacht. Und uns damit achtzehn kostbare Monate gestohlen.“
    „Ich bin mir sicher, dass du währenddessen Gelegenheit hattest, dich abzulenken.“
    „Wozu? Das bisschen Befriedigung, das mir andere Frauen schenken können, hat seitdem keine Bedeutung mehr für mich.“
    Bei seinen Worten stockte Selene der Atem. Mühsam stieß sie hervor: „Heißt das, dass du … seit mir … keine anderen Frauen hattest?“
    „Ja“, erwiderte er. „Und du?“
    Wieder biss sie sich auf die Lippe. „Falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Ich war damit beschäftigt, schwanger zu sein und ein Kind zu bekommen.“
    Sein Blick wurde durchdringend. „Ist das der einzige Grund, aus dem du keine Affären hattest?“
    „Nein. Aber ich kann einfach nicht glauben, dass es dir genauso ging wie mir.“
    Ihr war, als würde er direkt in ihr Herz blicken. Dann sagte er: „Warum nicht? Wieso sollte ich mich je wieder mit weniger zufriedengeben als mit dir? Mit dir hatte ich endlich das … Richtige gefunden. Das, wonach ich immer gesucht hatte. Du bist die Frau, von der ich nicht genug bekommen kann.“
    Nachdem Aris sie mit diesem Geständnis vollkommen verwirrt hatte, verzichteten sie den Rest des Tages auf weitere ernste Diskussionen.
    Abends kehrten sie in Selenes Wohnung zurück, um Alex ins Bett zu bringen.
    Caliope hatte das Herz ihres Neffen im Sturm erobert, doch Alex war trotzdem begeistert, seine Eltern wieder bei sich zu haben.
    Als er schlief, kochte Aris für seine „Ladys“, wie er sie nannte. Caliope bekam vor Staunen den Mund nicht mehr zu, als sie feststellte, dass ihr Bruder ein geübter Koch war. Nachdem sie sein köstliches Soufflé probiert hatte, bemerkte sie kopfschüttelnd, dass ihre Welt gerade in ihren