Wenn aus Verlangen Schicksal wird
Selene auf sich. Sie summte leise vor sich hin, ein wunderschönes Lied, das unendlich glücklich klang. Als er sie beobachtete, ihre Atemzüge zählte, begriff er, dass er noch nie in seinem Leben so zufrieden gewesen war.
Er fand es fast schade, als sie sich schließlich wieder bewegte. Er hätte für immer so daliegen und sie betrachten können. Doch dann wurde sein Bedauern von einer Flut an Sinneseindrücken weggespült. Selenes Haar, das über seine Brust strich. Ihre Hände auf seinen Schultern. Ihr Lächeln, das ihm das Gefühl gab, er könne fliegen.
Und dann beugte sie sich über ihn, bedeckte seinen Hals und seine Brust mit Küssen, bis all seine Gedanken verstummten.
„Weißt du, wie ich mich fühle, wenn du nicht bei mir bist? Vollkommen leer. Ohne dich empfinde ich entsetzliche Leere. Tu mir das nie wieder an, mein Geliebter“, flüsterte sie.
Mühsam stieß er hervor: „Ich habe es auch kaum ertragen, nicht bei dir, in dir zu sein, agape mou . Lass mich nie wieder allein.“
„Nein, Aris, nie wieder. Und jetzt will ich dich nehmen.“ Er wollte sich aufsetzen, um sie unter sich zu ziehen, doch sie hielt ihn zurück. „Nein, diesmal will ich dir Vergnügen bereiten.“
Er sah sie verwirrt an, konnte sich nicht vorstellen, wie sie ihm mehr Vergnügen bereiten wollte als gerade eben.
Ihr Lächeln war hypnotisch. „Ich will jeden Zentimeter deines Körpers erobern. Ich will alles, was mir gehört. Ich darf doch auch mit dir machen, was ich will, oder?“
Und da begriff er. Sein Hemd hing offen an ihm herab, seine Hose hatte er nur so weit herabgezogen, dass er in Selene eindringen konnte. Bevor er noch einmal mit ihr schlief, wollte sie ihn ganz in Besitz nehmen, so wie er es mit ihr getan hatte.
Er stand auf, damit sie jeden Zentimeter seines Körpers berühren konnte, bot sich ihr voll und ganz dar. „Ich bin dein, Selene. Ich gehöre einzig und allein dir.“
Selene lehnte sich zurück, um seinen Anblick voll und ganz zu genießen. Sie war unendlich erschöpft. Ihr schwindelte von all dem, was Aris mit ihr gemacht hatte. Und doch wollte sie mehr. Sie wollte alles .
Und nun stand er vor ihr, zog Stück für Stück seine Kleidung aus. Das Meer war unruhig geworden, immer lauter wurde das Tosen der Wellen. Zuckendes Fackellicht drang ins Zelt und schuf eine beinahe mystische Atmosphäre. All das unterstrich Aris’ ganz eigene Aura, die pure Lebenskraft und Männlichkeit, die er ausstrahlte. Seine Sinnlichkeit, seine unendliche Ausdauer, seinen starken, anmutigen Körper.
Fackellicht tanzte über seinen Körper, als er nackt vor Selene stand. Sie konnte kaum glauben, dass all das wirklich ihr gehören sollte.
Dann beugte er sich zu ihr herab und raunte einladend: „All das gehört dir, Selene. Nimm mich.“
Sie zog ihn an sich, presste ihr Gesicht gegen seinen harten Bauch, atmete seinen einzigartigen Duft ein und schloss ihre Finger um seine pulsierende Härte.
Aris fuhr mit den Fingern in ihr Haar, als sie ihn mit den Lippen umschloss.
Seine Hüften zuckten. Er reckte sich ihr entgegen, stöhnte leise auf. „Mach schnell, Selene. Nimm dir, was du willst. Denn gleich will ich wieder für dich da sein und deine Lust stillen.“
Doch sie hatte keine Eile. Sie ließ sich alle Zeit der Welt, tat all die Dinge, von denen sie in den letzten achtzehn Monaten geträumt hatte. Und als sie dachte, dass er endgültig erschöpft sei, kam er wieder über sie und bewies ihr, dass er sein Versprechen hielt.
Sie liebten sich die ganze Nacht lang.
Die nächsten Tage kamen Selene vor wie ein Traum.
Doch dieser Traum war real, lebendig, allumfassend.
Ihre Vertrautheit durchdrang alles. Es gab nichts mehr, das sie voneinander trennte. Mit jedem Tag öffnete sich Aris ein bisschen mehr, erzählte von seiner Vergangenheit, seinen Gedanken, seinem Beruf. Ihr Glück war so vollkommen, dass sie es mit der Angst zu tun bekam. Solche Seligkeit konnte nicht andauern. Irgendwann würde etwas geschehen, das ihren Traum zum Platzen brachte.
Und tatsächlich erhielt Aris an einem ihrer langen, faulen Nachmittage am Pool einen Anruf, der alles änderte.
Selene sah von ihrem Spiel mit Alex auf und beobachtete, wie Aris schweigend seinem Anrufer lauschte. Eine dunkle Vorahnung überkam sie. Als sie sich zu ihm umwandte, stellte sie fest, dass er sie beobachtete. Und in seinem Blick lauerte etwas … Furchtbares.
Schon im nächsten Moment hatte er sich wieder gefangen, wich ihrem Blick aus und beendete das
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