Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Titel: Wenn das Dunkle erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
Vom Netzwerk:
Merricks in die Falle gegangen, und sie mussten ein Schicksal erleiden, das schlimmer war als der Tod. Da sie unsterblich waren, verkümmerten sie zu bloßen Schatten der mächtigen Wesen, die sie einmal gewesen waren, gezwungen, in menschlichen Körpern zu hausen, sobald sie wieder die Erde betraten. Und es war der älteste der Buchanan-Geschwister, der den ersten Dark Marker dazu benutzt hatte, um die Seele seines Bruders zu zerstören, weshalb Malcolm für alle Ewigkeit in den finstersten Abgründen der Hölle schmoren musste. Gregory hatte geschworen, dass die Buchanans dafür ebenso bezahlen sollten wie für die jahrhundertelange Einkerkerung der Casus. Die Fähigkeit, jemanden zu lieben, mochte bei den Casus gewöhnlich nicht vorkommen, aber Loyalität zur eigenen Familie war für sie wichtiger als für alle anderen Wesen. In einer Welt, die so bösartig war wie ihre, war das manchmal die einzige Möglichkeit, überleben zu können.
    „Watchman oder nicht“, krächzte er mit finsterem Grinsen und erinnerte sich an den Augenblick, als er ihr Blut von seinen Klauen geleckt hatte, „ich werde es richtig genießen, die kleine Saige Buchanan in Stücke zu reißen.“
    Sein fieses Lachen schallte über die Lichtung, und er wollte gerade auf die Hütte zugehen, als ein Geräusch von links seine Aufmerksamkeit erregte, und er lauschte angespannt … alles in seiner Umgebung wahrnehmend, raste die Bereitschaft zum Kampf durch seine Muskeln wie ein durchdringender Schmerz. Mit zurückgeworfenen Schultern hatte er soeben die feuchte Luft tief eingesogen, als ein überwältigendes Muskelpaket ihn ansprang und ihn auf den nassen, von Moos bedeckten Boden schmetterte. „Kannst du mir mal erklären, was da vorhin passiert ist?“, brüllte ihm der Casus ins Gesicht und presste gleichzeitig seine Arme auf den Boden. „Ich kann sie immer noch an dir riechen!“
    Gregory wusste genau, dass es Royce noch wütender machen würde, wenn er ganz ruhig blieb, daher berichtete er beinahe beiläufig von den Ereignissen des Abends, die sein Kamerad tatsächlich so erbost aufnahm, wie er hoffte. Sein Zorn entzückte Gregory geradezu, und er schloss mit der beflissenen Bemerkung: „Du hast doch gesagt, ich soll sie im Auge behalten.“
    „Du unfähiger Idiot“, schäumte Royce, die Wut spiegelte sich in seinen blassblauen Augen wider. „Ich habe gesagt, du sollst sie nicht entwischen lassen – nicht, dich zu erkennen geben. Was hast du dir bloß dabei gedacht?“
    „Ich habe bloß gemacht, wozu ich geboren bin“, erwiderte Gregory mit einem kalten Lächeln.
    Royce kniff die Augen zusammen. „Treib’s nicht zu weit, Gregory. In Zukunft kommst du ihr nicht mehr zu nahe. Falls doch, wirst du dafür bezahlen.“
    „Das ist ja alles furchtbar lustig, aber jetzt lass mich verdammt noch mal los, Royce. Wir wissen doch beide, dass du mich gar nicht töten kannst.“
    Das Monster senkte die Schnauze, sodass sich fast ihre Nasen berührten. „So, glaubst du das?“ Die drohenden Worte kamen geradezu trällernd und mit samtenem Tonfall aus seinem wolfsartigen Maul. „Es gibt nur einen einzigen Grund, weshalb Calder dir erlaubt hat, mich zu begleiten. Er hielt dich nämlich im Meridian für eine viel zu große Belastung, und er wollte, dass du verschwindest. Und ich stimmte nur deshalb zu, weil ich unbedingt da rauswollte, und von den anderen wollte keiner die Verantwortung für dich übernehmen. Aber wenn du Saige Buchanan noch einmal auch nur mit einem Finger berührst, bringe ich dich selber um.“
    „Um dann Calders Zornesausbruch über dich ergehen zu lassen?“, höhnte Gregory und schnalzte mit der Zunge.
    Royce’ Stimme zitterte vor Wut. „Nach dem Desaster, das Malcolm bei seinem Auftrag angerichtet hat, glaubst du doch nicht, dass Calder sich auch nur für eine Sekunde darum kümmert, was mit dir passiert.“
    „Und du glaubst, wegen dir würde Calder sich Sorgen machen, Royce? In Wirklichkeit interessiert er sich einen Scheiß für uns beide.“
    Royce ließ ihn los, hockte sich hin und musterte ihn kalt. „Er ist ein guter Anführer.“
    „Wenn auch nicht gerade vertrauensvoll“, schnaubte Gregory und stützte sich auf die Ellbogen. „Hat er dir vielleicht verraten, mit was für einem Trick er uns überhaupt da rausschmuggeln konnte? Verdammt, er hat dir ja nicht mal gesagt, hinter wie vielen von diesen Dark Markern wir überhaupt her sind oder wozu wir sie eigentlich brauchen.“
    Royce kam mit einer einzigen

Weitere Kostenlose Bücher