Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Titel: Wenn das Dunkle erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
Vom Netzwerk:
sie noch die Wärme von Quinns Körper, wie eine Erinnerung auf ihrer Haut, die nicht vergehen wollte. Er hatte Wort gehalten und sie die ganze dunkle Nacht lang in seinen Armen beschützt – es war die erste Nacht in ihren sechsundzwanzig Jahren, die sie tatsächlich mit einem Mann verbrachte.
    Wurde aber auch wirklich Zeit, du verklemmte arbeitswütige Tussi.
    Seufzend drehte sie sich auf den Bauch und zog die Decke über den Kopf, obwohl ihr Gesicht vor Hitze glühte. Sie hätte es nicht für möglich gehalten, aber irgendwie hatte sie es geschafft, trotz Quinns Umklammerung einzuschlafen. Oder war das gar nicht so überraschend, wenn man bedachte, dass sie stundenlang nur noch von reinem Adrenalin auf den Beinen gehalten worden war, dauernd in Angst, der nächste Augenblick könnte ihr letzter sein? Obwohl sie diesen rätselhaften Watchman so gut wie gar nicht kannte, hatte sie sich letzte Nacht in seiner Umarmung sicherer gefühlt als jemals zuvor, und ihr Körper hatte sich entspannt und sich den dringend benötigten Schlaf geholt.
    „Mir ist ja klar, dass du ganz schön was mitgemacht hast, aber könntest du dich demnächst zum Aufstehen durchringen?“
    Unter der Decke schüttelte sie den Kopf über das tiefe Grollen von Quinns Stimme. Dieser Typ, dachte sie, sollte ein Warnschild mit sich herumtragen. Vorsicht: Sie nähern sich diesem Mann auf eigene Gefahr. Es kann zu exzessivem Schwatzen, beschleunigtem Herzschlag … und in einigen Fällen von Hormonen verursachter spontaner Selbstentzündung kommen.
    Bei diesem skurrilen Gedanken musste sie lächeln, was ihr gar nicht ähnlich sah. Normalerweise hatte sie gar nicht die Zeit, wegen irgendwelchen Kerlen aus dem Häuschen zu geraten, denn ihre ganze Energie floss in ihre Arbeit und ihre Suche nach Antworten über die Merricks – aber ihr war schon klar, wieso das jetzt passierte. Ein angeborener Selbsterhaltungstrieb ließ ihre Gedanken dauernd um Quinn kreisen, anstatt ständig an die Trauer zu denken, die ihr immer noch wie ein Stein im Magen lag. Der Trauer würde sie sich hingeben, wenn sie sich allein und gefahrlos an einem ruhigen, dunklen Ort zusammenrollen konnte. Irgendwo, wo niemand sie stören würde. Und wo Michael Quinn nicht zu ihrer Rettung herbeieilte – und sie sich selbst zum Narren machte.
    Sie schnitt eine Grimasse, rutschte noch tiefer unter die Decken und wünschte, sie könnte die beschämende Erinnerung an jene Momente im Badezimmer ausblenden. Einmal von ihm abgewiesen zu werden war ja schon schlimm genug – Saige hatte nicht vor, sich noch einmal derart erniedrigen zu lassen.
    Sie war gerade im Begriff aufzustehen, als ihr Name wie ein Kanonenschuss durch das Zimmer hallte und sie zusammenzuckte.
    „Saige!“
    „Was?“, schnappte sie undeutlich durch die Decke.
    „Nun komm endlich. Wir müssen los.“
    Es klang, als würde er direkt neben dem Bett stehen, diese raue Stimme, so unglaublich sexy, wirbelte ihre Gedanken, ihre Sinne durcheinander, und sie fragte sich, ob er im grellen Morgenlicht wohl auch so gut aussehen mochte wie gestern Abend. Neugierig machte sie ein Auge auf und linste unter dem weißen Stoff hervor, blinzelte einmal, zweimal … und musste ein Stöhnen unterdrücken, als ihr klar wurde, dass er jetzt sogar noch toller aussah.
    Verdammt. Das ist einfach nicht fair.
    Sie räusperte sich und versuchte einen Tonfall an den Tag zu legen, der als normal durchgehen konnte. „Gibt es vielleicht Kaffee?“
    Sein tiefes, heiseres Lachen durchdrang das Zimmer und brachte ihr Inneres schon wieder zum Schmelzen. „Wenn ich Ja sage, kommst du dann endlich aus dem Bett?“
    „Ich werd drüber nachdenken.“ Sie setzte sich auf, entließ die Decke aus ihrer eisernen Umklammerung, verschränkte die Finger ineinander und ließ sie knacken, ganz als würde ihr so etwas jeden Tag passieren – in einem fremden Hotelzimmer erwachen, in Gesellschaft eines reizenden Gestaltwandlers, der sie vom Fußende des Betts angrinste. Außerdem war er halb nackt, das dunkle, seidige Haar um seinen Bauchnabel zog ihre Augen magnetisch an. Sie ließ den Blick tiefer und tiefer gleiten, bis dahin, wo das Haar unter dem Bund seiner Jeans verschwand, deren oberster Knopf offen war.
    Einige Sekunden verweilte ihr Blick mit einer Begierde auf ihm, die sie nur mühsam verschleiern konnte, bis sie den Rasierer in seiner Hand bemerkte. „Was machst du da?“
    Mit der freien Hand rieb er sich über die Stoppeln an seinem eckigen Kinn. „Ich

Weitere Kostenlose Bücher