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Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Titel: Wenn das Dunkle erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
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diese Sache hineingezogen, und es schien unverantwortlich zu sein, bei dir denselben Fehler noch einmal zu begehen, da ich für dich ja doch bloß ein Auftrag bin – und auch noch einer, den du von Anfang an gar nicht übernehmen wolltest.“
    Sie hoffte, er würde ihr in diesem Punkt widersprechen, aber das tat er nicht. Stattdessen wandte er sich langsam um und sah sie an, die starken Arme abwehrend über der Brust verschränkt. In seinem schönen Gesicht stand immer noch Ungläubigkeit geschrieben, aber zumindest nannte er sie nicht mehr eine Lügnerin. „Also, zu der Wahrheit die du mir angeblich erzählen willst, kommen wir gleich. Jetzt will ich erst mal wissen, wer zum Teufel dieser Jamison ist.“
    Saige rieb sich die Stirn. Wie sollte sie ihm bloß erklären, was er wissen musste? „Er heißt Jamison Haley, er ist ein Kollege und auch ein Freund.“
    Dichte Wimpern verbargen seinen Blick, und Saige hatte keine Ahnung, was er gerade dachte. „Und was hat dieser Typ mit all dem hier zu tun?“
    Bei dem Gedanken, welchen Gefahren sie Jamison ausgesetzt hatte, stiegen erneut Schuldgefühle in ihr hoch. Dass sie ihn ebenfalls angelogen hatte, war auch nicht hilfreich. Na ja, sie hatte ihn durchaus ehrlich vor den möglichen … den wahrscheinlichen Gefahren gewarnt, nur sich selbst dann nicht an den abgesprochenen Plan gehalten. Jamison glaubte, sie wäre ihm sofort zurück in die Vereinigten Staaten gefolgt. Sie waren übereingekommen, einen Bogen um die großen internationalen Flughäfen zu schlagen, wollten stattdessen Busse, Züge und Inlandsflüge nehmen, um so unter dem Radar möglicher Verfolger zu segeln.
    Saige räusperte sich, setzte sich auf die Kante des breiten Bettes und begann mit ihrer komplexen und schwierigen Erklärung. „Über Jamison erzähle ich dir gleich alles. Aber erst muss ich noch ein paar Sachen klarstellen.“ Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht. Unter seinem durchdringenden Blick wurde ihr zunehmend unbehaglich. „Über meine Gründe, warum ich hier in Südamerika bin, habe ich dir die volle Wahrheit gesagt. Nur habe ich dir nicht … alles erzählt. Wie du schon vermutest, gab es heute Morgen im Redondo Hotel keine wissenschaftlichen Unterlagen. Das habe ich nur gesagt, um … von dir wegzukommen, denn ich wusste ja, du würdest nicht einfach wieder nach Colorado zurückkehren, bloß weil ich dich darum bitte. Aber es gab tatsächlich etwas, das ich unbedingt mitnehmen musste, es lag für mich in der Bar bereit, im Safe von Inez. Dort habe ich ein Set Landkarten aufbewahrt, die ich in Italien gefunden habe, zusammen mit dem ersten Dark Marker. Auf diesen Karten sind die Verstecke der übrigen Dark Marker verzeichnet. Oder zumindest einige davon.“
    „Du hast diese Karten?“, hauchte er fassungslos, so leise, dass sie ihn kaum verstand.
    „Ich hatte sie. Jetzt … nicht mehr. Sie sind in dem Rucksack, zusammen mit allem anderen, das ich bei mir hatte, als die Casus mich gefunden haben.“
    Quinn rieb sich mit der Hand übers Gesicht. „Du sagst also, nur weil du mir nicht getraut hast, sind diese verdammten Casus nun im Besitz von Landkarten, die sie direkt zu den übrigen Kreuzen führen?“
    Sie nickte, und bei dem Gedanken wurde ihr ganz schlecht. „Irgendwie müssen wir uns die wieder zurückholen.“
    „Wir werden nichts dergleichen tun. Du hast schon genug Unheil angerichtet.“
    „Es ist nicht so schlimm, wie es klingt. Ich meine, es ist schon schlimm, aber denen wird es nicht gelingen, die Codes zu knacken, um die Karten lesen zu können. Jedenfalls glaube ich das.“
    „Diese Karten sind irgendwie verschlüsselt?“ Er stopfte die Hände wieder in die Hosentaschen.
    Sie nickte noch einmal.
    „Und wie hast du es geschafft, sie zu entschlüsseln?“, stieß er hervor.
    Saige massierte sich die Schläfen mit den Fingerspitzen. Langsam bekam sie Kopfschmerzen davon, diese Geschichte in eine verständliche Reihenfolge zu bringen. „Bevor wir dazu kommen, muss ich dir von dem Dark Marker erzählen.“
    „Was ist damit?“ Offenbar ging ihm langsam die Geduld aus.
    „Ich habe ihn gefunden, Quinn. Den zweiten Dark Marker. Das zweite Kreuz. Gestern Morgen habe ich im Dschungel das Versteck gefunden, wo es die ganze Zeit vergraben war.“
    Er holte tief Luft, und sie wartete darauf, dass er explodierte. Die Sekunden schlichen dahin, seine Anspannung wurde immer größer, aber der Ausbruch kam nicht. Stattdessen starrte er sie einfach nur an, bis er leise

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