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Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Titel: Wenn das Dunkle erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
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es verrückt klingt, aber es ist die Wahrheit.“
    „Du meinst allen Ernstes, irgendwelche Dinge … sprechen zu dir? Zeigen dir etwas?“
    „Ist das etwa unglaubwürdiger als deine Flügel?“
    Er kniff die Lippen zusammen, als könne er nicht entscheiden, ob er sie küssen oder erdrosseln sollte … aber beides gern tun würde.
    „Gib mir irgendwas“, flüsterte sie. „Irgendwas, das dir gehört.“
    „Du hast sie wohl nicht alle.“
    Wenn Saige nicht so nervös gewesen wäre, hätte sie über seine Reaktion grinsen müssen.
    „Du willst wissen, ob es stimmt?“ Sie hielt seinem Blick stand und versuchte glaubwürdig auszusehen. „Dann wirst du mir etwas anvertrauen müssen, das dir gehört, Quinn. Ich muss etwas aus deinem persönlichen Besitz berühren.“
    Mit einem gleichzeitig vorsichtigen und neugierigen Blick fasste er in seine Gesäßtasche und zog ein schickes silbernes Handy hervor. Zitternd streckte sie eine Hand danach aus, und als sie die warme, metallische Oberfläche berührte, blieb ihr die Luft weg. Als sie das Handy zwischen beiden Handflächen hielt, hatte sie plötzlich eine ganze Reihe von Bildern vor Augen.
    Quinn verzog das Gesicht. „Könntest du mir vielleicht erklären, was da gerade vor sich geht?“
    Voller Bedauern hatte Saige nur den einen Wunsch: ungeschehen zu machen, was heute Morgen passiert war. „Du hast fürchterliche Angst um mich gehabt, als du gemerkt hast, dass ich ganz allein davongelaufen war.“
    „Mach dir bloß nichts vor.“ Seine Stimme klang völlig gefühllos, als hätte er sämtliche Emotionen tief in sich vergraben.
    Aber sie spürte, wie sein Zorn und seine Angst sich durch das Handy in ihren Körper übertrugen, unter ihrer Haut pulsierten, als ob das metallische Gerät ein lebendes Wesen wäre. „Nachdem du dich eine Weile mit dem Portier herumgestritten hast, hast du mit diesem Handy im O Diablo Dos Àngels angerufen. Und Inez hat dir erzählt, ich wäre mit zwei Männern weggegangen.“ Sie sah auf in seine Augen und konnte unter der durchdringenden Kraft seines Blickes kaum noch atmen. „Du hast sofort befürchtet, das könnten zwei Casus sein, ein Taxi angehalten und dem Fahrer den dreifachen Preis geboten, wenn er dich so schnell wie möglich zu der Bar bringen würde. Du wusstest, dass du dort wie ein Hund meine Spur aufnehmen könntest.“
    „Woher weißt du das?“ Die Brauen über seinen misstrauisch blickenden Augen bildeten ein tiefes V.
    Saige lächelte zaghaft, während sie gleichzeitig vor Freude glühte, dass er sich solche Sorgen um sie gemacht hatte. „Von dem hier.“ Sie hielt ihm das Handy hin. Quinn fasste es vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger, als ob er es lieber gar nicht mehr berühren wollte. „Normalerweise erfahre ich nicht gleich so viel, aber vielleicht … Es könnte daran liegen, dass du so aufgeregt gewesen bist.“
    „Großer Gott. Du meinst das wirklich ernst, oder?“
    Saige verschränkte die Arme, drehte den Kopf und starrte durch die gläserne Schiebetür. „Wie gesagt, es fing an, als ich Teenager war, aber ich habe keine Ahnung, was es ist oder warum ich das kann. Soweit ich weiß, besitzt niemand sonst in meiner Familie diese Begabung. Aber andererseits reden wir nicht viel miteinander, also weiß ich nicht, wie das mit Ian und Riley ist. Wahrscheinlich haben wir alle unsere Geheimnisse, und als mir klar wurde, was ich da für eine Fähigkeit hatte, war Ian schon seit Jahren weg, und Riley und ich standen uns nicht mehr sehr nahe.“ Sie schaute wieder zu Quinn auf, sofort gefangen von seinem intensiven Blick. „Elaina war natürlich ganz begeistert, als sie es herausfand, denn sie glaubte, das könnte uns bei unseren Recherchen über die Merricks helfen. Aber ich habe gelernt, diese Sache meistens einfach auszublenden. Wenn ich mich allerdings darauf konzentriere, verraten mir die Dinge in der Regel etwas über sich.“
    Ihm schien ein Licht aufzugehen, und tiefe Frustration verdunkelte seine Züge. „Das war es also, was letzte Nacht in der Bar passiert ist, oder? Du bist ausgeflippt, nachdem du die Bierflasche berührt hast.“
    Hitze stieg in ihr auf, bis ihre Haut beinahe glühte. „Ich konnte sehen, woran du gedacht hast“, gab sie mit erstickter Stimme zu.
    Er fuhr herum, starrte wieder durch die Glastür, hob einen Arm und rieb sich den Nacken. Reglos stand er da, schüttelte nur den Kopf, offenbar sprachlos, weil ihm das so peinlich war. Dann wechselte er verlegen das Thema. „Als

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