Wenn das Herz heimkehrt: Mittsommerträume (German Edition)
eine ganz bezaubernde Idee. Ich bin schlicht und einfach nicht mehr in Stimmung, das ist alles.”
Lars nickte schweigend. Gemeinsam packten sie die Picknicksachen zusammen und transportierten sie zum Wagen. Knapp eine Stunde später fuhren sie die Auffahrt des Söderhus hinauf.
Ganz Gentleman, stieg Lars aus und lief um den Wagen herum, um Katrina die Tür zu öffnen. Sie stieg aus, zögerte. “Sehen wir uns morgen?”
Überrascht hob er eine Braue. “Nanu? Du scheinst es ja plötzlich gar nicht mehr abwarten zu können, mich wiederzusehen. Was ist los?”
“Ich würde gerne noch einmal mit dir über Majdal Slott sprechen. Oder genau genommen über Gunnar.”
Auf seiner Stirn bildete sich eine strenge Falte. “Du denkst, ich sollte mich mit ihm treffen, aber das will ich nicht, Katrina.”
“Aber warum kannst du nicht wenigstens …?”
Mit einer harschen Handbewegung schnitt er ihr das Wort ab. “Du mischst dich in Dinge ein, die dich nichts angehen. Ich will nicht mit dir darüber sprechen, bitte akzeptiere das.”
Resignierend hob Katrina die Schultern. Sie wusste ja selbst nicht so genau, warum es ihr so wichtig war, dass die beiden Brüder sich miteinander versöhnten. Wahrscheinlich wollte sie einfach nicht akzeptieren, dass die heile Familie von einst nicht mehr existierte. “Es ist deine Entscheidung.”
Am nächsten Morgen erhielt Katrina einen Anruf aus der Werkstatt. Holger Taklund teilte ihr mit, dass die Reparatur ihres Mietwagens abgeschlossen war. Sie bedankte sich und brach gleich nach dem Frühstück auf, um den inzwischen reparierten Volvo abzuholen.
Es versprach ein heißer, sonniger Tag zu werden. Kein Wölkchen trübte den fast schon unwirklich blauen Himmel. Überhaupt schienen alle Farben ungewöhnlich leuchtend und intensiv. Das satte Grün der Wiesen, das Gold der im sanften Wind wogenden Weizenfelder und das leuchtende Rot des Klatschmohns, der am Wegesrand blühte.
Die Formalitäten in der Werkstatt waren schnell erledigt. Ein paar Unterschriften, und Katrina konnte den Schlüssel des Volvo wieder entgegennehmen. Als sie schließlich aufbrach, fuhr sie nicht direkt zurück zum Söderhus, sondern nahm stattdessen die Abzweigung in Richtung Kronsfjället. Sie wollte noch einmal versuchen, mit Lars über Gunnar zu sprechen, auch wenn sie im Grunde keine großen Erfolgschancen sah. Sie wusste nicht, was zwischen den Brüdern vorgefallen war, doch es musste sich um etwas wirklich Gravierendes handeln. Und trotzdem – Lars und Gunnar waren noch immer Brüder, und sie war davon überzeugt, dass die beiden es eines Tages bereuen würden, wenn sie nicht wenigstens versuchten, sich auszusprechen.
Vor der Galerie parkte sie den Volvo am Straßenrand und stieg aus. Einen Moment lang blieb sie unschlüssig stehen. Sie wollte es möglichst vermeiden, auf Marie zu treffen. Das Verhältnis zwischen ihnen war schon in Jugendtagen nicht besonders gut gewesen, und es hatte sich noch weiter verschlechtert, nachdem schließlich offensichtlich geworden war, dass sich zwischen Lars und Katrina etwas anbahnte.
“Wolltest du zu mir?”
Katrina hatte Lars nicht bemerkt, bis er plötzlich neben ihr stand. Sie war fast ein wenig erleichtert. Anscheinend blieb ihr die Begegnung mit Marie fürs Erste erspart. “Ja”, antwortete sie. “Hast du einen Moment Zeit für mich?”
Er seufzte. “Weißt du, mir schmeichelt die Vorstellung, dass ich in dir einen neuen Fan meiner Bilder gewonnen habe, durchaus. Allerdings fürchte ich, dass es dir im Moment um etwas ganz anderes geht, habe ich recht?”
“Lass uns doch drüben in der Bäckerei einen Kaffee trinken. Dort redet es sich bestimmt gleich viel angenehmer.”
“Wenn es wieder um Gunnar geht, kannst du dir die Mühe sparen.”
Genau diese Reaktion hatte Katrina befürchtet. “Willst du dir nicht wenigstens anhören, was ich zu sagen habe? Es …”
Lars schüttelte den Kopf. “Du bemühst dich umsonst”, sagte er, und als Katrina protestieren wollte, hob er die Hand und wiederholte: “Weil ich inzwischen darüber nachgedacht habe und zu dem Schluss gekommen bin, dass du recht hast. Aus diesem Grunde habe ich Gunnar gleich heute Morgen angerufen und einen Termin mit ihm vereinbart.”
Überrascht starrte Katrina ihn an. “Ist das dein Ernst?”
Er nickte. “Eigentlich wollte ich mich gerade auf den Weg zu dir machen, um dich zu bitten, mich zu begleiten. Aber du bist mir mal wieder zuvorgekommen.”
“Ich soll dich nach
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