Wenn das Herz heimkehrt: Mittsommerträume (German Edition)
dich doch bitte nicht so furchtbar auf. Vielleicht ist Gunnar ja wirklich etwas Dringendes dazwischengekommen. Es reicht doch auch, wenn wir morgen mit ihm sprechen.”
“Und was machen wir in der Zwischenzeit?”
“Uns ein Hotel suchen”, schlug Katrina vor.
“Das dürfte augenblicklich schwierig werden”, schaltete Britt sich ein und fuhr sich mit ihren perfekt manikürten Fingern durch das rabenschwarze Haar. “Es findet zurzeit eine große Fachmesse in Stockholm statt. Die meisten Etablissements sind bereits seit Wochen ausgebucht.”
“Na, das ist doch perfekt”, grollte Lars. “Und wo sollen wir die Nacht verbringen? Vielleicht in der Anka?”
Katrina seufzte. “Es wird doch wohl eine Möglichkeit geben.” Hoffnungsvoll sah sie Gunnars Sekretärin an. “Haben Sie denn keine Idee?”
“Nun, Gunnar hat mich gebeten, unser Zimmer im Hilton für Sie bereitstellen zu lassen”, sagte Britt. “Wir haben es ganzjährig reserviert, für auswärtige Geschäftspartner. Daher ist es auch nicht anderweitig vergeben worden.”
“Na, also.” Erleichtert atmete Katrina auf. “Dann ist doch alles wunderbar!”
Doch die dunkelhaarige Frau war noch nicht fertig: “Allerdings handelt es sich um ein Einzelzimmer.”
6. KAPITEL
“U nd es gibt wirklich kein einziges freies Zimmer mehr?” Katrina blickte die Dame an der Rezeption des Stockholm Hilton flehentlich an. “Ich würde auch in einer Besenkammer übernachten, wenn Sie eine frei hätten.”
Die junge Frau schüttelte bedauernd den Kopf. “Es tut mir wirklich leid. Aufgrund der Messe sind wir vollkommen ausgebucht. Sie können es natürlich in anderen Hotels versuchen, allerdings befürchte ich, dass Sie dort auch nicht mehr Glück haben werden.”
“Und was jetzt?” Lars seufzte. “Wir können natürlich den Rest des Tages damit verbringen, durch die Stadt von einem Hotel zum nächsten zu hetzen. Aber wollen wir uns das wirklich antun?”
Nach kurzem Überlegen schüttelte Katrina den Kopf. “Nein, du hast vollkommen recht. Es sollte für uns kein Problem sein, eine Nacht gemeinsam in einem Hotelzimmer zu verbringen, nicht wahr?”
“Ich werde einfach auf der Couch schlafen”, schlug Lars vor und wandte sich an die Empfangsdame. “Wir checken ein.”
Ein paar Minuten später betraten sie das große, modern eingerichtete Zimmer, in dem ein riesiges Bett stand, breit genug für zwei Personen. Als Katrina sich im Gegensatz dazu das schmale Sofa ansah, das für Lars viel zu kurz war, schüttelte sie den Kopf. “Nein, es kommt gar nicht infrage, dass du auf der Couch schläfst. Das Bett ist groß genug für uns beide. Unter diesen Umständen wäre es doch albern, wenn du dir den Rücken verrenkst.”
“Meinst du wirklich?”
“Ach, warum denn nicht? Wir haben doch schon oft in einem Bett übernachtet – selbst früher als Kinder! Wo soll denn da das Problem sein?”
Lars atmete tief durch, setzte sich aufs Sofa und fuhr sich mit der Hand durch das dunkle Haar. “Es tut mir leid, dass du meinetwegen jetzt solche Umstände hast. Aber im Grunde hätte ich es mir denken können. Gunnar ist einfach schrecklich unzuverlässig. Kein Wunder, dass …”
Katrina horchte auf. “Kein Wunder, dass – was?”
“Ach, lassen wir das Thema”, sagte er ausweichend. “Was hältst du davon, wenn wir die Zeit nutzen und heute Abend den versprochenen Stadtbummel unternehmen? Ich dachte, wir könnten zuerst einen kleinen Abstecher nach Gröna Lund machen und dann etwas essen gehen.” Er lachte. “Keine Angst, nicht schon wieder ein Picknick. Ich kenne da ein hervorragendes Restaurant in der Gamla Stan, in dem traditionell schwedische Gerichte serviert werden. Was ist, hast du Lust?”
“Gröna Lund? Du meinst den Vergnügungspark?” Katrina musste ebenfalls lachen. “Gibt es den wirklich noch? Ich war seit meiner Kindheit nicht mehr dort. Damals habe ich es allerdings geliebt!”
“Na, dann wird es höchste Zeit, diese Erfahrung mal wieder aufzufrischen, findest du nicht?”
Arm in Arm verließen sie das Hotel. Lars winkte ein Taxi heran, das sie zu dem Vergnügungspark an der Südwestspitze der Insel Djurgården brachte.
Katrina schaute sich lachend um. Musik erfüllte die Luft, und es duftete nach köstlichen Leckereien, als sie gemeinsam an Achterbahnen, Kettenkarussells und Losbuden vorbeischlenderten.
Vor dem Riesenrad blieb Lars stehen. “Was ist? Früher mochtest du das Riesenrad von allen Attraktionen auf dem Jahrmarkt immer
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