Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn das Herz heimkehrt: Mittsommerträume (German Edition)

Wenn das Herz heimkehrt: Mittsommerträume (German Edition)

Titel: Wenn das Herz heimkehrt: Mittsommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
Vom Netzwerk:
vollkommen andere Gründe.” Sie maß ihn mit einem scharfen Blick. “Gründe, die gerade dir sehr gut bekannt sein sollten!”
    Andrew stieß ein theatralisches Seufzen aus. “Spielst du jetzt schon wieder auf diese unglückliche Sache auf der Cocktailparty meiner Mutter an?”
    “Wenn du damit meinst, dass du zum wiederholten Male vergessen hast, unsere Verlobung offiziell bekannt zu geben, dann ja – genau davon spreche ich.” Sie atmete tief durch und zwang sich dazu, ihre Verärgerung über Andrews selbstherrliches Auftreten im Zaum zu halten. “Es ist aus, Andrew. Und deshalb möchte dich jetzt bitten, zu gehen.”
    Andrew schaffte es tatsächlich, überrascht zu wirken. “Du willst, dass ich gehe?”
    “Verflixt, Andrew, was hast du denn erwartet? Dachtest du wirklich, du kannst einfach so hier auftauchen, und alles ist wieder in bester Ordnung?”
    “Ich habe mich doch bereits für mein dummes Verhalten entschuldigt”, sagte er, und Katrina hörte ihm deutlich an, dass er seine Ungeduld nur mühsam unterdrücken konnte. Ein Andrew Carson II. war eine solche Behandlung einfach nicht gewöhnt. “Steht mir denn nicht wenigstens eine zweite Chance zu?”
    “Du hast schon so viele Chancen bekommen, dass ich sie nicht einmal mehr zählen kann”, erwiderte Katrina kühl. “Ich werde nicht zu dir zurückkehren, ganz gleich, was du sagst oder tust.”
    “Aber Katrina, ich liebe dich doch!”
    Sie schüttelte den Kopf. “Nein, du liebst mich nicht. Ich glaube, das hast du nie getan. Vermutlich weißt du gar nicht, was Liebe wirklich ist. Ich hoffe für dich, dass du eines Tages einer Frau begegnest, der du wahre Gefühle entgegenbringen kannst. Vielleicht begreifst du dann ja auch endlich, dass du andere Menschen nicht wie Figuren in einem Schachspiel behandeln darfst.”
    “Du bist ganz schön überheblich für ein kleines schwedisches Bauernmädchen”, entgegnete Andrew schroff. “Nach allem, was ich für dich getan habe, könntest du ruhig ein wenig mehr Dankbarkeit zeigen.”
    “Dankbarkeit?” Katrin lachte auf. “Und wofür? Du hast monatelang mit mir gespielt. Ich war für dich doch nicht mehr als ein Mittel zum Zweck. Ich verdanke dir gar nichts, Andrew. Was ich besitze, habe ich mit meiner eigenen Hände Arbeit geschaffen – ganz im Gegensatz zu dir!”
    “Ach, komm schon, willst du mir jetzt wieder vorwerfen, dass ich mit dem sprichwörtlichen goldenen Löffel im Mund geboren wurde? Sei doch mal ehrlich – du bist doch nur neidisch. Ich weiß zwar nicht viel über deine Familie, aber die Beziehung zu deinen Eltern scheint ja nicht gerade die beste gewesen zu sein.”
    Katrina zuckte innerlich zusammen, schaffte es jedoch, nach außen hin die Fassung zu bewahren. “Wenn du glaubst, mich auf diese Weise aus der Reserve locken zu können, dann täuschst du dich. Und jetzt geh bitte. Ich will dich nicht mehr sehen.”
    Zorn blitzte in Andrews Augen auf. Er wollte gerade einen Schritt auf Katrina zugehen, als die Tür des Söderhus geöffnet wurde, und Gustaf auf die Veranda hinaustrat. “Ist alles in Ordnung, Katrina?”, erkundigte er sich mit einem argwöhnischen Seitenblick auf Andrew.
    Sie nickte. “Ja, vielen Dank, Gustaf. Der Herr wollte sich gerade verabschieden. Also dann, Andrew.
Färväl
!”
    Irritiert sah Andrew sie an. Sie wusste, dass er kaum ein Wort Schwedisch verstand. “Was heißt das?”, fragte er.
    Sie lächelte. “Ganz einfach: Lebewohl.”
    Noch ehe Andrew etwas erwidern konnte, verschwand sie im Inneren des Hauses und flüchtete auf ihr Zimmer. Als sie die Tür zugezogen hatte, lehnte sie sich mit dem Rücken dagegen und schloss die Augen, während sie darauf wartete, dass ihr Herzschlag sich wieder beruhigte. Dann ging sie zum Fenster hinüber und öffnete es.
    Andrews Wagen stand nicht mehr in der Einfahrt. Er hatte also aufgegeben – zumindest für heute. Doch sie kannte ihren Beinaheverlobten gut genug, um zu wissen, dass er es wieder versuchen würde. Leider gehörte er zu der Sorte von Männern, die ein Nein nicht akzeptieren konnten.
    Seufzend ließ sie sich auf ihr Bett fallen. Und jetzt?
    Seit ein paar Tagen schien aber auch wirklich alles schiefzulaufen. Sie hatte mit Lars geschlafen und war auf dem besten Wege, wieder Gefühle für ihn zu entwickeln, die sie eigentlich gar nicht haben durfte und wollte. Und jetzt tauchte zu allem Übel auch noch Andrew auf. Konnte es überhaupt noch komplizierter werden?
    Es war schon seltsam, aber wenn sie jetzt

Weitere Kostenlose Bücher