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Wenn das Herz heimkehrt: Mittsommerträume (German Edition)

Wenn das Herz heimkehrt: Mittsommerträume (German Edition)

Titel: Wenn das Herz heimkehrt: Mittsommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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verlassen hast.”
    “Ich hatte meine Beweggründe”, erwiderte Katrina. “Aber ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, Marie.” Sie erhob sich. “Es war nett, dich einmal wiederzusehen. Doch jetzt möchte ich dich bitten, zu gehen.”
    Marie nickte. “Wenn du der Ansicht bist, dass sich Probleme auf diese Weise lösen lassen …”
    Katrina schaute der anderen Frau noch hinterher, als diese längst verschwunden war. Es fiel ihr einfach schwer zu glauben, dass Lars sich mit Marie eingelassen haben sollte. Auf der anderen Seite war es für ihn sicherlich eine bequeme Lösung gewesen. Im Gegensatz zu ihr, Katrina, galt Marie als unkompiziertes, nettes Mädchen. Bei ihr war die Gefahr, dass sie eines Tages Hals über Kopf die Flucht ergriff, relativ gering.
    Aber Marie zu glauben, bedeutete gleichzeitig zu akzeptieren, dass Lars sie belogen hatte.
    “Ist die Marie schon wieder gegangen?” Erstaunt hob Editha eine Braue, als sie mit einem Tablett, das mit selbst gebackenen Kekse und Kaffee beladen war, auf die Veranda hinaustrat. “Das war aber ein kurzer Besuch.”
    “Viel zu lang für meinen Geschmack”, entgegnete Katrina und schüttelte den Kopf. “Wir sind nie sonderlich miteinander ausgekommen, selbst als Kinder nicht. Ich glaube, sie war schon immer eifersüchtig auf mich.”
    Editha stellte das Tablett auf dem Tisch ab, schenkte Katrina und sich selbst Kaffee ein und setzte sich. “Du meinst wegen Lars, nicht wahr?”
    Katrina nickte. “Ja.” Gedankenverloren nahm sie sich eines der köstlichen Zitronentaler vom Teller und biss davon ab. “Weißt du, ich glaube, sie war schon immer in ihn verliebt.”
    “Aber er hatte stets nur Augen für dich”, entgegnete Editha schmunzelnd.
    “So ein Unsinn. Wir haben unsere Gefühle füreinander erst entdeckt, als wir schon fast erwachsen waren.”
    “Du vielleicht. Aber bei Lars lagen die Dinge ein wenig anders.”
    Katrina runzelte die Stirn. “Meinst du wirklich? Ach was, das hätte ich doch gemerkt!”
    “Mit dreizehn hattest du nur Pferde im Kopf, und später hast du für irgendwelche Musikgruppen geschwärmt. Lars war für dich immer ein guter Freund. Ich glaube, du hast manchmal völlig vergessen, dass er ein Junge ist. Ganz im Gegensatz zu Marie Hedlund.”
    Katrina dachte zurück – und tatsächlich, es konnte durchaus stimmen, was Editha sagte. Immerhin war Lars stets sehr um sie bemüht gewesen. Er hatte ihr förmlich jeden Wunsch von den Lippen abgelesen.
    “Ich muss all die Jahre blind gewesen sein”, sagte sie kopfschüttelnd. “Dass ich erst so spät begriffen habe, was er für mich empfindet! Umso unbegreiflicher erscheint es mir, dass er sich mit Marie zusammengetan haben soll, nachdem ich nach Amerika gegangen bin.”
    “Sie führen die Galerie gemeinsam”, entgegnete Editha mit einem Schulterzucken. “Die kleine Hedlund soll in geschäftlichen Dingen recht patent sein.”
    “Patent? Das Wort charakterisiert Marie wie kein zweites.” Katrina lachte auf. “Aber du hast mich falsch verstanden. Ich sprach nicht von seiner geschäftlichen Beziehung zu Marie, sondern eher von der privaten.”
    “Um ehrlich zu sein, ich glaube nicht, dass die beiden je mehr waren als Geschäftspartner und eventuell noch Freunde.”
    “Aber Marie behauptet etwas anderes.”
    “Ich würde mir sehr genau überlegen, wie vertrauenswürdig die Quelle ist, von der du deine Informationen beziehst”, gab Editha zu bedenken. “Ich für meinen Teil bin fest davon überzeugt, dass Lars niemals aufgehört hat, an dich zu denken.”
    Katrina wusste nicht so recht, ob ihr dieser Gedanke gefallen sollte oder nicht. Einerseits fühlte sie sich geschmeichelt, doch auf der anderen Seite machte ihr die Vorstellung auch Angst. Es wurde definitiv Zeit, sich über ihre Gefühle zu Lars klar zu werden – und daraus ihre Konsequenzen zu ziehen. Denn eines stand fest: Sie musste nach Ablauf der testamentarisch festgelegten sechzig Tage wieder nach New York zurückkehren.
    Und genau das wünschte sie sich doch auch – oder?
    Seufzend ließ Katrina den Blick über den Garten des Söderhus schweifen. Üppiger weißer Flieder wetteiferte mit gelb blühender Forsythie und purpurfarbenem Türkenbund vor einem immergrünen Hintergrund aus Tannen, Fichten und Rhododendren. Wie wunderschön es hier draußen doch war. So lange Jahre hatte sie diesen Ort als ihr Gefängnis betrachtet. Nun aber …
    “Sag, Editha: Wusstest du, dass meine Eltern in finanziellen Schwierigkeiten

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